Dokument: Zeitverlust von Auffindung eines Patienten mit Subarachnoidalblutung bis zur Aufnahme in einem vaskulären, neurochirurgischen Zentrum. Führt diese Odyssee immer nach Ithaka oder schließen sich die Türen des Hades bevor Odysseus hinausgeht?
Titel: | Zeitverlust von Auffindung eines Patienten mit Subarachnoidalblutung bis zur Aufnahme in einem vaskulären, neurochirurgischen Zentrum. Führt diese Odyssee immer nach Ithaka oder schließen sich die Türen des Hades bevor Odysseus hinausgeht? | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=52711 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20200326-105745-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Bruland, Iris [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. med. Steiger, Hans-Jakob [Gutachter] Prof. Dr. med. Turowski, Bernd [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | In der Vergangenheit zeigte sich durch Aussagen wie „Time is brain“ (113) oder „Time is muscle“ (111,112) die Wichtigkeit einer zügigen außer- und innerklinischen Versorgung zum Erhalt lebenswichtiger Funktionen. Die Subarachnoidalblutung als Untergruppe eines Schlaganfalls hat eine geringere Inzidenz als ein Schlaganfall (2), kann jedoch in starker Ausprägung für den Ausgang der Patienten eine schlechte Prognose bedeuten. Ziel der Dissertation ist es, die Mortalität anhand der Transportzeiten der SAB bis zu einer neurochirurgischen Abteilung mit der Möglichkeit der operativen Versorgung aufzuzeigen. Des Weiteren soll gezeigt werden, welche Ursachen es für einen verlängerten Transport gibt.
In einer retrospektiven Studie wurden 106 Patienten mit einer schwerwiegenden spontanen aneurysmatischen Subarachnoidalblutung (SAB) mit einer Glasgow Coma Scale ≤ 6, was einem World Federation of Neurological Surgeons Grading System Grad V entspricht, auf die Transportzeiten, die Art des Transports, demographische Daten und zwischenzeitliche Behandlungen durch andere Krankenhäuser und Abteilungen mit deren ersten Verdachtsdiagnosen, welche vor allem aus Notarztprotokollen und Unterlagen entnommen werden konnten, sowie auf das Outcome, untersucht. Um die Ursache eines verlängerten Transports darstellen zu können wurde ebenso eine statistische Analyse der Umfelddiagnostik durchgeführt: Welche Blutdrücke hatten die Patienten, wie war der Pupillenstatus, wurden zuvor Symptome angegeben und wurde eine Reanimation durchgeführt? Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mittels SPSS®. Es zeigte sich, dass Frauen häufiger eine SAB als Männer (2:1) erlitten, dabei war das mittlere Alter ca. 56 Jahre. Die Mortalität im Krankenhaus lag dabei bei 42,5% insgesamt. Ein verzögerter Transport durch ein zuerst angefahrenes Krankenhaus zeigte zwar einen signifikanten Zeitunterschied (p<0,001), eine erhöhte Mortalität ergab sich aus diesem Unterschied jedoch nicht. Die Transportzeit zeigte sich vor allem durch die unterschiedlichen Verdachtsdiagnosen beeinträchtigt, wobei die Diagnose einer kardio-pulmonalen Genese der Bewusstlosigkeit mit einem erhöhten Zeitverlust und erhöhter Mortalität einherging (p=0,005). Der Pupillenstatus konnte einen signifikanten Zusammenhang zum Überleben der Patienten darstellen, einen zeitlich signifikanten Unterschied in der Transportdauer konnte nicht dargestellt werden. Eine Reanimation verschlechterte die Prognose der Patienten signifikant. Patienten, welche bei einer Subarachnoidalblutung mit einer Bewusstlosigkeit eingeliefert wurden, haben potentiell, trotz schneller operativer Versorgung und Entlastung, ein schlechtes Outcome in der modified Rankin Scale (mRS 4-6). Eine Subarachnoidalblutung kann aus verschiedenen Gesichtspunkten eine fatale Diagnose darstellen. Auch wenn kein zeitlicher Rahmen eines Therapiebeginns besteht, sollte man die Schwere der Erkrankung nicht unterschätzen und ihr rasche Aufmerksamkeit zuwenden. Der direkte Transport in ein Zentrum mit neurochirurgischer Therapiemöglichkeit bietet Patienten eine schnelle Behandlung (1), da man niemals weiß, wie schwer die Blutung tatsächlich ist, bis eine Bildgebung erstellt wurde. Deswegen sollte jeder bewusstlose Patient bereits am Fundort eingehend untersucht und die daraus gewonnenen Informationen genutzt werden, um eine richtige Verdachtsdiagnose und eine schnelle Weiterbehandlung zu gewährleisten, da man nicht wissen kann, ob gerade dieser Patient mit Bewusstlosigkeit von einem zügigen Transport profitiert hätte.Statements as „time is brain“ (113) or „time is muscle“ (111,112) have been memorized to emphasize the importance of a rapid out-of-hospital and inside hospital care to improve patients survival in critical circumstances. As a subcategory of stroke, subarachnoid hemorrhage has a minor incidence (2), however the stronger the bleeding, the higher the risk of a bad prognosis. This dissertation aims to show whether the mortality is cause of a higher transportation time into a neurosurgical operational unit and if there are other different causes of prolonged transportational time. 106 patients with a severe spontaneous aneurysmatic subarachnoid hemorrhage (SAB) with a Glasgow Coma Scale of less than 6, which equals the World Federation of Neurological Surgeons Grading System of V, were enrolled in a retrospective study considering the transportation time, how the transportation was done, demographic data and treatment in other hospitals and departments including the first suspected diagnosis taken out of emergency physicians‘ reports and hospital medical reports, as well as the outcome of the patients. To investigate the cause of a prolonged transportation there was also a statistical analysis of clinical factors such as blood pressure, the state of the pupils, whether or not there were symptoms predescribed and if a resuscitation was neccessary? Statistical analysis was done using SPSS®. Women were more often affected by an SAB as men (2:1), mean age was about 56 years. General mortality in-hospital was 42,5%. A delayed transportation via a hospital which was approached in the meantime showed a significant difference (p<0.001), nevertheless there was no higher mortality. An impaired transportation time mainly seemed affected by different suspected diagnosis, whereas a cardiopulmonal cause with loss of conciousness was linked with a higher loss of time and a higher mortality (p=0.005). The state of the pupils showed a significant connection to survival of the patients, however there was no significant difference in transportational time. A resuscitation aggravated the prognosis significally. Patients who are unconcious, although carried quickly, have a potentionally bad outcome in the modified Rankin Scale (mRS 4-6) even though they received a fast treatment. The subarachnoid hemorrhage can be a fatal diagnosis. Although there is no time frame for the therapy one should not underestimate the serious condition und administer full attention. A direct transportation into a hospital with the possibility of neurosurgical care can offer a rapid treatment (1), because one can never know the severeness of the bleeding before a CT-scan. That is why every unconcious patient should be examined properly at the location he or she was found at and the information taken out of that clinical examination should be used to create a correct suspected diagnosis to ensure a fast proceed because it is not possible to evaluate whether or not the patient would have benefited from a rapid transportation. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 26.03.2020 | |||||||
Dateien geändert am: | 26.03.2020 | |||||||
Promotionsantrag am: | 01.10.2019 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.03.2020 |