Dokument: Optimierung der hämostaseologischen Situation herzchirurgischer Patienten durch niedrigdosierte Applikation von rekombinantem Faktor VIIa
Titel: | Optimierung der hämostaseologischen Situation herzchirurgischer Patienten durch niedrigdosierte Applikation von rekombinantem Faktor VIIa | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=50825 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20190925-091513-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Dierksen, Angelika [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. med. Albert, Alexander [Gutachter] Prof. Dr. Schelzig, Hubert [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Rekombinanter aktivierter Faktor VII (rFVIIa) wird neben seiner geschützten Indikation überwiegend bei der Therapie von exzessiven Blutungen verwendet. Obwohl der off-label Gebrauch von rFVII Bestandteil der aktuellen Leitlinien ist, bestehen vor allem in Bezug auf thromboembolische Komplikationen Sicherheitsbedenken. Wir analysierten sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit einer sehr niedrigen Einmal-Dosis des rFVIIa bei herzchirurgischen Patienten mit persistierender Hämorrhagie.
In diese prospektive Kohortenstudie wurden 281 kardiovaskularchirurgische Patienten mit einem hohen intraoperativen Risiko für eine exzessive Blutung eingeschlossen. Die zielgerichtete Substitution basierte auf laborchemischem Echt-Zeit-Monitoring und einem klinischen Scoringsystem für die Blutungsintensität. Die antihämorrhagische Hämotherapie war entsprechend der stufenweisen iterativen Therapie geplant. Patienten, die trotz adäquater Substitution mit spezifischen hämostatischen Präparaten eine anhaltende exzessive Blutung entwickelten (n=167), erhielten eine Einmal-Dosis des rekombinanten aktivierten Faktor VII (vld-rFVIIa, ≤20 μg/kg). Die Mortalität, die Inzidenz thomboembolischer und anderer Komplikationen als auch hämostaseologische Effizienzparameter sind mit dem Outcome der Patienten ohne vld-rFVIIa-Applikation (n=114) verglichen worden. In der präoperativen Risikostratifizierung stellte sich ein Trend zu einem höheren Mortalitätsrisiko des Patientenklientels heraus, das rFVIIa erhalten würde. Aber weder thromboembolische Komplikationen (6,6% mit versus 9,7% ohne vld-rFVIIa Applikation; p=0,372), die 30-Tage- (4,4% versus 7,3%; p=0,418) oder 1-Jahres-Mortalität (14,4% versus 19,3%; p=0,325), Niereninsuffizienz, die Notwendigkeit einer perkutanen Koronarintervention, invasive Beatmungszeit, Hospitalisationsdauer, noch die Re-Hospitalisierungsrate waren bei den Patienten, die vld-rFVIIa erhielten, im Verhältnis zu Patienten ohne rFVIIa-Applikation erhöht. Zudem zeigte sich die Mortalitätsrate bei Patienten mit vld-rFVIIa geringer, auch wenn der Unterschied nicht signifikant war. Vollständiger Blutungsstopp nach vld-rFVIIa-Gabe ohne weiteren Bedarf an antihämorrhagischer Therapie wurde bei 61,3% (Substitutionsstufe 1) und bei 88,6% (Substitutionsstufe 2) der Patienten erreicht. Die Transfusionsmenge von vlf-rFVIIa-Patienten mit ausgeprägter Blutung war außerdem ähnlich zu dem Transfusionsbedarf der Patienten ohne exzessive Hämorrhagie. Objektiviert wurde die klinische Wirksamkeit durch laborchemische Tests. Zum Bespiel verkürzte sich die Gerinnungszeit des extrinsischen Wegs signifikant nach vlf-rFVIIa-Applikation (Prothrombinzeit -5±1s; Quick +59±13%; CT-EXTEM -13±11s). Den Ergebnissen dieser prospektiven Studie entsprechend ist die Therapie einer persistierenden exzessiven Blutung bei kardiovaskularchirurgischen Patienten mit vld-rFVIIa sowohl sicher als auch effektiv. Allerdings muss die Transferierbarkeit der Resultate in andere klinische Settings als die Kardiovaskularchirurgie durch weitere Studien untersucht werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 25.09.2019 | |||||||
Dateien geändert am: | 25.09.2019 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.12.2018 | |||||||
Datum der Promotion: | 11.09.2019 |