Dokument: Identifizierung eines neuen zytoarchitektonischen Areals im lateralen orbitofrontalen Cortex beim Menschen

Titel:Identifizierung eines neuen zytoarchitektonischen Areals im lateralen orbitofrontalen Cortex beim Menschen
Weiterer Titel:Identification of a new cytoarchitectural area in the lateral orbitofrontal cortex in humans
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=50468
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190809-131620-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Gerboga, Fatma [Autor]
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Dateien vom 09.08.2019 / geändert 09.08.2019
Beitragende:Prof. Dr. med. Amunts, Katrin [Betreuer/Doktorvater]
PD Dr. med. Felsberg, Jörg [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Dem lateralen orbitofrontalen Cortex bei Menschen kommt eine wichtige Funktion als übergeordnete Hirnstruktur der multimodalen Informationsverarbeitung zu, jedoch sind die Mikro- und Makroanatomie als Grundlagen für diese Funktionalität noch wenig erforscht. Moderne funktionelle Bildgebung zeigt, dass der orbitofrontale Cortex an der Entschlüsselung und Darstellung primärer Verstärker und am Stimulus-Verstärkungs-Assoziationslernen beteiligt ist, indem er belohnungsbezogenes und bestrafungsbezogenes Verhalten kontrolliert und korrigiert.
In der Vergangenheit sind zahlreiche, sich teilweise widersprechende Hirnkarten des orbitofrontalen Cortex entstanden, die eine heterogene Parzellierung dieser Kortexoberfläche in verschiedene Hirnareale zeigen. Allerdings sind diese, als schematische Zeichnungen vorliegenden „klassischen“ Hirnkarten, nicht direkt mit den dreidimensionalen Datensätzen der modernen funktionellen Bildgebung (z.B. MRT, PET) vergleichbar. Wichtig für die Interpretation jeglicher funktioneller Befunde ist eine zuverlässige und reproduzierbare Definition von zytoarchitektonischen Arealgrenzen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Berücksichtigung interindividueller Variabilität, die in den bisher vorliegenden Karten nicht dargestellt ist.
Deshalb wurde mithilfe der untersucherunabhängigen Kartierungsmethode-, in histologischen, Zellkörper-gefärbten Serienschnitten von 5 weiblichen und 5 männlichen post-mortem Gehirnen-, der laterale orbitofrontale Cortex zytoarchitektonisch untersucht und ein neues Areal, Fo5, identifiziert. Das Areal Fo5 kommt in Brodmann Area 47 zu liegen. Für Fo5 wurden dreidimensionale Wahrscheinlichkeitskarten im Standard-Referenzraum erstellt, die Informationen über die topographische, interindividuelle Variabilität beinhalten. Wir konnten in dieser Arbeit eine relativ hohe Variabilität für Fo5 verzeichnen. Anhand der volumetrischen Daten wurden Seiten- und Geschlechtsasymmetrien untersucht, die in der vorliegenden Arbeit keine statistisch signifikanten Unterschiede zeigen.
Die in dieser Arbeit berechneten Wahrscheinlichkeitskarten erlauben einen direkten Vergleich mit funktionellen Bildgebungsdaten beim Menschen im gleichen Referenzraum. Diese Karten können in Zukunft verwendet werden, um die anatomischen Korrelate von Aktivierungen, die in funktionell bildgebenden Studien beobachtet werden, zu identifizieren. In Zukunft kann so die Beziehung zwischen Struktur und Funktion des lateralen orbitofrontalen Cortex besser verstanden werden.

The human lateral orbitofrontal cortex has an important function as a structure involved in multimodal information processing, but the micro- and macroanatomy as basis for this functionality are still little explored. Modern functional imaging shows that the orbitofrontal cortex is involved in decoding and representing primary reinforcers and in stimulus-reinforcement association learning by controlling and correcting reward-related and punishment-related behavior.
In the past, numerous partially contradictory brain maps of the orbitofrontal cortex have emerged, which show a heterogeneous segregation of this cregion in different brain areas. But these "classic" brain maps, which are schematic drawings, are not directly comparable to the three-dimensional datasets of modern functional imaging (e.g., MRI, PET). A reliable and reproducible definition of cytoarchitectural area boundaries is important for the interpretation of any functional findings. Another important factor is the consideration of interindividual variability, which is not shown in the previously available maps.
Therefore, we mapped the lateral orbitofrontal cortex in histological, cell-body stained serial sections in five female and five male human post-mortem brains with an observer-independent method and identified a new Area, Fo5. This new area Fo5 is located within Brodmann Area 47. We calculated three-dimensional probability maps for Area Fo5 in the standard reference space containing information on topographical, intersubject variability. We have found a relatively high variability for Fo5. The volumetric data was used to investigate side and gender asymmetries, which show no statistically significant differences in the present work.
The probability maps calculated in this work allow a direct comparison with functional imaging data in humans in the same reference space. These maps can be used in the future to identify the anatomical correlates of functional activations observed in functional imaging studies. In the future, the relationship between structure and function of the lateral orbitofrontal cortex can so be better understood.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät » Institute » C. u. O. Vogt-Institut für Hirnforschung
Dokument erstellt am:09.08.2019
Dateien geändert am:09.08.2019
Promotionsantrag am:19.09.2018
Datum der Promotion:08.08.2019
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