Dokument: Prospektive Untersuchung zu Nachblutungen nach dentoalveolären Eingriffen im Ambulanz- und Notdienst der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf

Titel:Prospektive Untersuchung zu Nachblutungen nach dentoalveolären Eingriffen im Ambulanz- und Notdienst der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=50030
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190626-113159-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. med. Igelbrink, Sebastian [Autor]
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Dateien vom 26.06.2019 / geändert 26.06.2019
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Kübler, Norbert [Gutachter]
Prof. Dr. med. dent. Becker, Jürgen [Gutachter]
Stichwörter:Nachblutung, Dentoalveolär, Kieferchirurgie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:In einem Zeitraum von 12 Monaten wurden 101 Patienten mit Nachblutungen nach dentoalveolärer Operation im klinischen Notdienst der Mund-, Kiefer- und Plastischen Gesichtschirurgie der Uniklinik Düsseldorf behandelt. 76 dieser Patienten konnten mit antikoagulatorischer Therapie, erfolgter Einwilligung und vollständigem Anamnesenbogen in einer prospektiven Studie untersucht werden. Alle Patienten litten nach oralchirurgischen Eingriffen an einer sekundären Blutung. Um mögliche Schwachstellen im bisherigen therapeutischen Vorgehen aufzudecken und Empfehlungen für das Verhalten von Erst- und Zweitbehandler abzuleiten, wurden Beziehungen zu Alter, Geschlecht, Krankengeschichte, Art und Indikation antikoagulatorischer Medikation, Art und Ort der Operation, primärer und sekundärer postoperativen Maßnahmen gegen Blutungen dokumentiert und untersucht. 65 % der Patienten nach Zahnextraktionen wiesen keine übernähten Alveolen auf. Der durchschnittliche INR der Phenprocoumon-Patienten lag bei lediglich 1,9. Die INR-Werte wiesen bei Phenprocoumon-Patienten mit übernähten Extraktionsalveolen und Patienten ohne diese Maßnahme sowie bei Patienten nach Einzahn- vs. Mehrzahnextraktionen keine statistisch signifikanten Unterschiede auf (p = 0,31). 87 % der Patienten konnten sich an keine Verhaltensregeln im Falle von Nachblutungen erinnern. 12 % der Patienten mussten stationär therapiert werden. Die Ergebnisse können mit den Empfehlungen der DGZMK-Leitlinie und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vereinbart werden, widersprechen jedoch anderen Leitlinien. Zahnextraktionen oder Osteotomien am Kieferknochen zur Wurzelspitzenresektion oder operativen Zahnentfernung können bei den allermeisten antikoagulierten Patienten sicher in der Praxis durchgeführt werden. Der Großteil aller Nachblutungen kann durch lokal-chirurgische Maßnahmen beherrscht werden. Die Unterbrechung der antikoagulatorischen Therapie stellt für den Patienten ein potentiell vital bedrohliches Risiko dar. Zur weiteren Verbesserung der Therapie sollten zukünftige Studien erfassen, wie häufig Nachblutungen nach Operationen im ambulanten Sektor auftreten, wie häufig bei antikoagulierten Patienten nach Zahnextraktionen die Alveolen übernäht werden und wie das Erinnerungsvermögen der Patienten an Verhaltensweisen im Blutungsfalle verbessert werden kann.

Within a period of 12 months 101 patients with secondary bleeding after dental surgery were treated in the Department of CMF surgery of the University Hospital of Düsseldorf. 76 of these patients with anticoagulant therapy, informed consent and full medical history were examined in a cross sectional study. All patients suffered from secondary bleeding after oral surgery. In order to uncover weaknesses in the previous therapeutic procedure and to define recommendations for the behavior of first and second treatment and possible relationships with age, sex, medical history, type and indication of anticoagulant medication, type and location of surgery, primary and secondary postoperative measures against bleeding were documented and examined. 65% of cases with tooth extractions did not have suture of tooth sockets. The avarage INR of phenprocoumon patients was 1.9. INR scores showed no statistically significant differences (p = 0.31) in phenprocoumon patients with sutured extraction sockets and patients without this procedure. The same refers to patients after single tooth extraction vs. multiple tooth extractions. 87% of the patients could remember no behavioral rules in case of secondary bleeding. 12% of the patients had to be hospitalized. The results are compatible with the recommendations of the DGZMK guideline and the German Society of Cardiology but contradict other guidelines. Tooth extractions, osteotomies for apicoectomy or operative tooth removals can be performed safely outpatient in the majority of anticoagulated patients. The majority of secondary bleedings can be controlled by local surgical procedures. The interruption of anticoagulant therapy represents a potentially life-threatening risk for the patient. To further improve the therapy future studies should record firstly how often secondary bleeding occurs in the non hospital treatment, secondly how frequently after tooth extraction the tooth sockets are sutured in anticoagulated patients and thirdly how patients' memories of behavior instructions in case of bleeding can be improved.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:26.06.2019
Dateien geändert am:26.06.2019
Promotionsantrag am:12.11.2018
Datum der Promotion:25.06.2019
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