Dokument: Gedanken an Gesundheit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität chronisch erkrankter Menschen am Beispiel von Diabetes Mellitus Typ 2

Titel:Gedanken an Gesundheit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität chronisch erkrankter Menschen am Beispiel von Diabetes Mellitus Typ 2
Weiterer Titel:Thoughs about health and health related quality of life in chronically ill people using the example of diabetes mellitus type 2
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=49901
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190618-104429-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schlenker, Rabea [Autor]
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Dateien vom 14.06.2019 / geändert 14.06.2019
Beitragende: Icks, Andrea [Gutachter]
Prof. Dr. med. Hoffmann, Barbara [Gutachter]
Stichwörter:Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Gedanken an Gesundheit, Diabetes mellitus Typ 2
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Hintergrund: Im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise dem Diabetes mellitus, werden Fragen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität häufig thematisiert, da diese im Vergleich zu Gesunden vermindert ist. Neben somatischen Faktoren scheinen aber auch psychosoziale Faktoren für die Beurteilung der Lebensqualität bedeutsam, da gerade psychische Probleme bei Menschen mit Diabetes gehäuft auftreten. In diesem Zusammenhang ist in den letzten Jahren ein steigendes Interesse entstanden zusätzliche Einflussfaktoren der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu bestimmen, die ihren Fokus auf die psychosoziale Komponente richten.
Zielsetzung: Ziel der Arbeit war es das Wissen über mögliche Psychosoziale Faktoren, die einen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität haben können zu verbreitern und gezielt den Zusammenhang von negativen Gedanken an Gesundheit und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität chronisch kranker Menschen zu untersuchen
Methodik: Für die Bearbeitung der Fragestellung dieser Arbeit wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt. Es wurden mit 22 TeilnehmerInnen einer Diabetes-Schwerpunktpraxis problemzentrierte Einzelinterviews geführt. Zur Erfassung allgemeiner Daten wurde ergänzend zum Interview ein Kurzfragebogen erstellt, in dem einige soziodemographische Standartdaten, sowie Fragen zum Erleben von Gedanken an Gesundheit erfasst wurden. Die Interviews wurden aufgezeichnet und wörtlich transkribiert.
Auswertung: Die Auswertung der Interviewtexte erfolgte zweistufig. Das Datenmaterial wurde zunächst nach den Prinzipien der strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Im Anschluss erfolgte die Bildung qualitativer Typen nach dem Stufenmodell empirisch begründeter Typenbildung nach Kelle und Kluge.
Ergebnisse: Nach Auswertung des Datenmaterials ergaben sich insgesamt neun Kategorien: Die Häufigkeit der Gedanken an Gesundheit und der Zeitaufwand für Gedanken an Gesundheit, Anlässe für Gedanken an Gesundheit, das Gesundheitsverhalten, der Zeitaufwand für gesundheitsbezogene Tätigkeiten, das Belastungsempfinden und die Bewertung des Diabetes sowie das Bewältigungs- und Kontrollverhalten. Ausgehend von den gefundenen Kategorien konnten zwei Typen gebildet werden. Zum einen Patienten mit häufigen, meist negativen Gedanken an die eigene Gesundheit, einem hohen Zeitaufwand für gesundheitsbezogene Tätigkeiten und einem dysfunktionalen, bedrohungsfokussiertem Bewältigungsverhalten, die eine schlechte Lebensqualität und ein hohes Belastungsempfinden angaben. Auf der anderen Seite gab es die Patienten mit wenigen Gedanken an die eigene Gesundheit, einem moderaten Zeitaufwand für das Selbstmanagement und einem funktionalen, bedrohungsminderndem Bewältigungsverhalten. Sie bewerteten ihre Lebensqualität deutlich besser und fühlten sich auch weniger belastet.
Schlussfolgerung: In den Interviews wurde deutlich, dass Menschen, die viel und häufig an ihre Gesundheit dachten, ihre Lebensqualität schlechter beurteilten und deutlich belasteter waren als Patienten ohne diese Gedanken. Negative Gedanken an die Gesundheit scheinen also negativ mit der Lebensqualität assoziiert und können eine wichtige Variable bei der Bewertung der Lebensqualität darstellen. Die Bewertung der Krankheitssituation, die Attribuierung ihrer Ursache, das Bewältigungsverhalten und der Aufwand für das Selbstmanagement der Erkrankung sind in diesem Zusammenhang wichtige Konzepte, die es in der Praxis zu berücksichtigen gilt. So sollte in Bezugnahme auf die gebildeten Typen, auf diejenigen Individuen, die dem Typus mit häufigen Gedanken und einem hohen Zeitaufwand für gesundheitsbezogene Tätigkeiten zugeordnet werden können, in zukünftiger Diabetes-Forschung und dem Gesundheitswesen ein Fokus gelegt werden.

Background: Regarding chronic illnesses, as for example diabetes mellitus, questions of health-related-quality of life are a topical subject. Compared to healthy people, diabetes patients have a diminished quality of life. However, beside somatic factors psychosocial factors also seems significant talking about health-related-quality of life, especially because psychic problems are more frequent with people with diabetes. In this connection there a rising interest during the last years in finding additional factors of influence of the health-related quality of life, that focus on the psychosocial dimension.

Objective: The aim of the study was to identify possible psychosocial factors, that might have an influence on the health-related quality of life and specifically to examine the connection of negative thought about health and the health-related quality of life of diabetes patients.

Method: For this study a qualitative research method was chosen. Problem-centred interviews were held with 22 participants from a diabetes-practise. To gather socio-demographic data, as well as some data regarding the experience of thoughts about health a short questionnaire was provided. The interviews were taped and transcribed literally.
Data analysis: The data was analysed by structured qualitative content analysis according to Mayring, followed by a construction of qualitative types after Kelle and Kluge.
Results: After data were analysed by structured content analysis a total of nine categories were found: The frequency of thoughts about health and the time spent on thinking about health, occasions for thoughts about health, the health behaviour, the time spend on health-related activities, the assessment of diabetes and the feeling of stress, as well as coping strategies and control behaviour. On the basis of these categories two Types of patients could be identified: On the one hand side patients with frequent, mostly negative thoughts of health, high time spent on health-related activities and dysfunctional coping strategies that lead to an increased feeling of stress and a reduced quality of life. On the other side there were patients with few thoughts about health, a moderate time spent on diabetes-self-management and a functional coping-strategy. Those patients valued their quality of life clearly better and also felt less stressed than patients from type 1.
Conclusion: It seems that negative thoughts about health are negatively associated with health-related quality of life, as in the interview people with many thoughts about health felt more burdened and stressed and valuated their quality of life lower than people with rare thoughts about health. Also Time spent on diabetes-self-management coping strategies, perception of illness, subjective health and disease concepts are important aspects that have to be considered dealing with those patients. Thus a focus in health-service and future research should be on those individuals who can be assigned to the patient- type with frequent thoughts and a high time involved for health-related activities.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:2014-2019
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe » Institute in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.06.2019
Dateien geändert am:18.06.2019
Promotionsantrag am:01.01.2014
Datum der Promotion:12.06.2019
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