Dokument: Langzeitergebnisse nach Descemet-Membran Endothel Kerato-plastik (DMEK) und Triple-Descemet-Membran Endothel Keratoplastik (Triple-DMEK) im Vergleich

Titel:Langzeitergebnisse nach Descemet-Membran Endothel Kerato-plastik (DMEK) und Triple-Descemet-Membran Endothel Keratoplastik (Triple-DMEK) im Vergleich
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=49693
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190531-132024-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schwinde, Jan-Hendrik [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]3,13 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 20.05.2019 / geändert 20.05.2019
Beitragende:Prof. Dr. med. Geerling, Gerd [Gutachter]
PD Dr. Wojtecki, Lars [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Einleitung:
Die Descemet-Membran Endothel Keratoplastik (DMEK) und Triple-DMEK (DMEK mit Kataraktoperation) sind moderne Operationstechniken zur Behandlung von En-dotheldystrophien. Bei der DMEK wird nur die hintere Lamelle (Descemet-Membran) der Hornhaut transplantiert und mit einer Luftblase in der Vorderkammer des Auges fixiert. Dies führt zu einer schnelleren Visusrehabilitation, einem kleineren Astigmatismus und einem reduziertem Abstoßungsrisiko als bei perforierenden Keratoplastiken.

Fragestellung:
Wie ist das Langzeitergebnis nach DMEK bzw. Triple-DMEK und gibt es Unter-schiede zwischen den beiden Gruppen?

Methoden:
Diese Arbeit vergleicht die Ergebnisse zwischen DMEK und Triple-DMEK an 245 Augen wovon 215 Augen von 173 Patienten (115 weiblich, 58 männlich), die mit DMEK (n=129) oder Triple-DMEK (n=86) zwischen Juni 2013und August 2015 versorgt und in eine nicht randomisierte prospektive Studie eingeschlossen worden sind. Untersucht wurden der bestkorrigierte Visus (BCVA in logMAR), die Pachymetrie (Pentacam, Oculus) und die En-dothelzellzahl (EZZ). Diese Parameter wurden präoperativ, nach 6 Wochen, 6, 12 und 24 Monaten erhoben. Außerdem wurde die Häufigkeit von Transplantatversagen und Lufteingabe in die Vorderkammer (Rebubbling) erfasst. Die Auswertung erfolgte mit dem Statistikpro-gramm SPSS Statistics 22.0 (IBM, Armnok USA).

Ergebnisse:
Der präoperative BCVA 0,67±0,36 logMAR verbesserte sich signifikant auf 0,26±0,26 logMAR (p<0,001) nach 6 Wochen. Auch noch zwei Jahre postoperativ zeigte sich eine weitere signifikante Visusverbesserung im Vergleich zur 1-Jahreskontrolle auf 0,10±0,14 logMAR (p=0,034). Die Triple-DMEK-Patienten erzielten in allen Kontrollen bis ein Jahr post-operativ signifikant bessere Visusergebnisse als die DMEK-Patienten (prä-Op p=0,005; 6 Wo. p=0,001; 6 Mo. p<0,001; 1 J. p<0,001; 2 J p=0,532). Im gesamten Kollektiv betrug die Trans-plantatüberlebensrate 95,9 %. Die Rebubblingrate belief sich auf 19,5 %. Die Pachymetrie verringerte sich von präoperativen 620±84 µm auf 506±49 µm (p<0,001) und blieb von da an konstant. Die Spender-EZZ betrug 2501±286 Zellen/mm² und verringerte sich um 25,7 % nach 6 Monaten (p<0,001). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen DMEK und Triple-DMEK hinsichtlich der EZZ, Rebubblingrate oder Pachymetrie.

Diskussion:
Die schnelle und signifikante Visusverbesserung in dem untersuchten Gesamtkol-lektiv als auch in den beiden Gruppen DMEK und Triple-DMEK ist vergleichbar mit den Er-gebnissen andere Autoren. In diesem Kollektiv zeigte sich jedoch auch noch bis zwei Jahre postoperativ ein signifikanter Anstieg des Visus. Dabei erzielten die Triple-DMEK-Patienten signifikant bessere Ergebnisse und erlitten weniger Transplantatversagen (2,2 % vs. 5,1 %). Dies scheint am jüngeren Alter (Median 66±8 vs. 72±9 Jahre) der Triple-DMEK-Patienten und den signifikanten Unterschieden im Indikationsspektrum (keine Patienten mit Pseudophakie-bedingter bullöser Keratopathie) zu liegen.

Schlussfolgerung:
Sowohl die DMEK als auch die Triple-DMEK sind sichere und erfolgreiche Methoden, um Pathologien des Hornhautendothels zu behandeln. Beide Verfahren erzielen schnell signifikante Visusverbesserungen, die sich auch noch nach zwei Jahren postoperativ verbessern. Dabei erreichen die Triple-DMEK-Patienten trotz der invasiveren Operation bes-sere Visusergebnisse.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:31.05.2019
Dateien geändert am:31.05.2019
Promotionsantrag am:15.10.2018
Datum der Promotion:15.05.2019
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen