Dokument: Delir-Inzidenz im kardiochirurgischen Patientengut 2013 der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie

Titel:Delir-Inzidenz im kardiochirurgischen Patientengut 2013 der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=49538
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190508-164906-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Awe, Mareike [Autor]
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Dateien vom 08.05.2019 / geändert 08.05.2019
Beitragende:Prof. Dr. Korbmacher, Bernhard [Gutachter]
PD Dr. med. Lange-Asschenfeldt, Christian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Postoperative Delir stellt eine häufige Komplikation bei herzchirurgischen Patienten dar, die gewaltige finanzielle Ressourcen verbraucht und das Outcome verschlechtert. Ziel dieser Studie ist eine Untersuchung der Delir-Inzidenz bei am Uniklinikum Düsseldorf im Jahre 2013 herzchirurgisch operierten Patienten in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren sowie eine Untersuchung des Outcomes dieser Patienten. Hierfür wurden in Bezug auf das Delir relevante Parameter aus den Patientenakten und Datenbanken dieser Patienten in einer Excel-Datei zusammengeführt und einer uni- sowie einer multivariaten Analyse unterzogen.
Die Delir-Inzidenz lag bei 11,6 %. Das Delir begann im Schnitt zwischen dem 3. und 4. postoperativen Tag und dauerte durchschnittlich knapp sechs Tage an. Hauptbefunde der vorliegenden Studie waren folgende fünf Faktoren, die unabhängig mit dem Delir in Zusammenhang standen: Lebensalter >70 Jahre, intraoperativ längere Aortenquerklemmungszeiten, weniger postoperative Re-Thorakotomien, längere Liegezeiten im Krankenhaus und eine höhere Rate an Entlassungen in eine externe Klinik. Die Komplexität der Operation stand signifikant mit dem Delir in Verbindung. Kombinations-OPs (Bypass + Klappen) gingen mit einer signifikant höheren Delir-Inzidenz einher als alleinige Klappen-OPs. Zudem hatten Delir-Patienten verglichen mit der Kontrollgruppe ein deutlich schlechteres postoperatives Outcome. Dies zeigte sich durch hochsignifikant gehäufte postoperative Komplikationen wie Herzinfarkte, zentralneurologische Funktionseinschränkungen, respiratorische Komplikationen und Infektionen. Delir-Patienten hatten längere Aufenthaltszeiten, mehr Entlassungen in externe Kliniken sowie eine erhöhte spätpostoperative Mortalität im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Diese Studie bestätigt: Inzidenz und Schwere des postoperativen Delirs im kardiochirurgischen Patientengut sind hoch. Das Delir ist eine große Belastung für Patienten, Angehörige, Ärzte und Pfleger. Da die Patienten immer älter werden, wächst die gefährdete Patientengruppe; es ist mit einer Zunahme der Delir-Problematik zu rechnen. Für die Hochrisikopatienten ist eine effektive pharmakologische und nicht-pharmakologische Präventionsstrategie von immenser Bedeutung; konkret sollte insbesondere sollte die Gabe von Benzodiazepinen wie Midazolam eingestellt werden und eine präventive Dexmedetomidin-Sedierung bei Risiko-Patienten (> 70 Jahre) untersucht werden. Zudem sollten Delir-Schulungen des Pflegepersonals nicht nur auf der Intensiv- sondern auch auf der Intermediärstation erfolgen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.05.2019
Dateien geändert am:08.05.2019
Promotionsantrag am:19.02.2019
Datum der Promotion:07.05.2019
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