Dokument: Anreicherung und Identifizierung von Austauschfaktoren kleiner GTPasen und strukturbiologische Untersuchungen eines Nukleotid-modifizierten Rab-Proteins

Titel:Anreicherung und Identifizierung von Austauschfaktoren kleiner GTPasen und strukturbiologische Untersuchungen eines Nukleotid-modifizierten Rab-Proteins
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190628-103527-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Koch, Daniel [Autor]
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Dateien vom 08.05.2019 / geändert 08.05.2019
Beitragende:Prof. Dr. Ahmadian, Reza [Gutachter]
Prof. Dr. Brenneisen, Peter [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Rab-Proteine gehören zur Ras-Superfamilie kleiner G-Proteine und erfüllen wichtige Funktionen
in der Regulation des intrazellulären Vesikeltransportes. Zentrales mechanistisches
Merkmal von G-Proteinen ist die Fähigkeit das Nukleotid GTP zu binden und zu GDP
zu hydrolysieren. In Abhängigkeit des jeweiligen Nukleotidstatus weisen kleine G-Proteine
eine unterschiedliche Konformation auf, welche die jeweiligen Funktionen vermittelt:
GTP-gebunden können sie mit sogenannten Effektorproteinen interagieren und somit eine
spezifische Funktion ausüben. Im GDP-gebundenen Zustand hingegen sind sie inaktiv.
Aufgrund ihrer Fähigkeit einen aktiven oder inaktiven Zustand einzunehmen, werden
kleine G-Proteine oft auch als „molekulare Schalter“ bezeichnet. Um die funktionellen
Zustände räumlich und zeitlich genau zu kontrollieren sind weitere Proteine nötig: GEFs
(engl. Abkürzung von guanine nucleotide exchange factors) und GAPs (engl. Abkürzung
von GTPase activating proteins). Während GEFs den Austausch von GDP zu GTP und
damit eine Aktivierung des G-Proteins begünstigen, stimulieren GAPs die Hydrolyse des
GTPs zu GDP und damit die Inaktivierung. Um zu verstehen wie genau ein Rab-Protein
seine Funktion ausübt, ist es daher notwendig, auch den Kontext seiner Regulation zu
kennen. Obwohl über 60 humane Rab-Proteine bekannt sind, weiß man vergleichsweise
wenig über ihre Regulation durch GEFs, da bislang nur wenige Rab-GEFs identifiziert
wurden. Die Heterogenität ihrer Sequenz und Struktur erschwert zudem eine in silico
Identifikation weiterer Rab-GEFs über die Suche nach verwandten Genen im Genom.
Um die Identifikation neuer GEFs zu erleichtern wurde in dieser Arbeit ein Protokoll
für die Identifikation von GEFs kleiner G-Proteine via sogenannter Pulldown-Experimente
angepasst und weiterentwickelt. Hierbei wurde der enzymatischen Mechanismus von GEFs
ausgenutzt, bei dem der intermediäre nukleotidfreie Zustand des G-Proteins stabilisiert
wird. In diesem besitzen GEFs eine sehr hohe Affinität zum nukleotidfreien G-Protein,
was die Anreicherung begünstigt. Der Nachweis der Anwendbarkeit des Protokolls mit
dem bekannten Rab/GEF-Paar Sec4/Sec2 ist im Rahmen dieser Arbeit gelungen.
Um experimentelle Beobachtungen an G-Proteinen auf einen bestimmten Aktivitätszustand
zurückführen zu können, ist in vitro das Verwenden nicht-hydrolysierbarer Nukleotidanaloga
wie GppNHp möglich. In vivo können solche Analoga jedoch durch intrazelluläre
Nukleotide ausgetauscht werden. Alternative Strategien zur Erstellung konstitutiv aktiver
oder inaktiver G-Proteine sind oft ineffektiv oder artefaktbehaftet. Um sichere Kontrolle
über den Nukleotidstatus zu erlangen, wurden in der Arbeitsgruppe von Prof. Roger
Goody neuartige Nukleotidanaloga entwickelt, welche kovalent an G-Proteine gebunden
werden können. Dies verhindert einen Austausch und stellt sicher, dass das Protein in
einem definierten Nukleotidstatus arretiert wird. Im Rahmen dieser Arbeit wurde mittels
Röntgenkristallstrukturanalyse für das Rab-Protein Ypt7 gezeigt, dass entsprechende
GTP-Analoga keinen störenden Effekt die Struktur von Ypt7 ausüben.

Rab proteins belong to the ras superfamily of small GTPases and play important roles in
the regulation of vesicular transport within the eukaryotic cell. The central mechanistic
hallmark of all GTPases is their ability to bind the nucleotide GTP and to hydrolyze it to
GDP. Dependent on the nucleotide state small GTPases can take specific conformations
which serve different roles: GTP-bound small GTPases can interact with so called effector
proteins and thereby actively mediate a specific function, whereas in their GDP-bound
state, they are inactive. Due to their ability to cycle between an active and inactive state,
small GTPases are often called „molecular switches“. In order to control their activity
in a spatially and temporally exact manner, additional proteins are necessary: guanine
nucleotide exchange factors (short: GEFs) and GTPase activating proteins (short: GAPs).
While GEFs facilitate the exchange of GDP for GTP and thereby activate the associated
GTPase, GAPs stimulate the hydrolysis of GTP to GDP and thereby inactivate the
GTPase. As for any GTPase the knowledge of the regulatory context of a Rab protein
is thus crucial to fully understand how it exerts its function. However, although over 60
human Rab proteins have been identified so far, comparatively little is known about the
regulation of Rab proteins by their GEFs, since only few Rab-GEFs have been identified.
The main reason for this is that the identification of Rab-GEFs by in silico approaches
which search for cognate genes has been hampered by the huge diversity of structures
and sequences of Rab-GEFs.
In order to facilitate the identification of new GEFs for Rab proteins this dissertation
presents a protocol that has been adapted and optimized to perform specific pull-down
experiments for GEFs. It exploits the enzymatic mechanism of GEFs by stabilizing an
intermediate, nucleotide-free state of GTPases in which they have a very high affinity
towards their GEF, favoring their enrichment in the pull-down experiments. Evidence of
the protocol’s applicability is given within this dissertation using the known Rab/GEFcouple
Sec4/Sec2 as an example.
To correlate experimental observations of G-proteins with a defined nucleotide state in
vitro, one can use non-hydrolyzable nucleotide analogs such as GppNHp. In vivo, however,
these analogs are prone to be exchanged with intracellular nucleotides. Alternative
strategies for creating constitutive active or inactive G-proteins are often of dubious
efficiency or charged with artifacts. In order to gain definitive control over a G-protein’s
nucleotide state, the research group of Prof. Roger Goody has developed a new kind of
nucleotide analogs which can be covalently linked to the G-protein. The covalent bond
prevents nucleotide exchange and ensures a defined nucleotide state. Based on x-ray
crystallographic analyses it is shown within this thesis that the modification of the small
GTPase Ypt7 with the GTP variant of this new kind of nucleotides does not disturb the
structure of Ypt7.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Biochemie und Molekularbiologie II
Dokument erstellt am:28.06.2019
Dateien geändert am:28.06.2019
Promotionsantrag am:01.01.2018
Datum der Promotion:21.02.2019
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