Dokument: Komparative Evaluation der Statinwirkung auf dezellularisierte Aorten-Konduits im prokalzifizierenden Ratten-Härtemodell

Titel:	Komparative Evaluation der Statinwirkung auf dezellularisierte Aorten-Konduits im prokalzifizierenden Ratten-Härtemodell
Weiterer Titel:	Simvastatin does not diminish the in vivo degeneration of decellularized aortic conduits
URL für Lesezeichen:	https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=49467
URN (NBN):	urn:nbn:de:hbz:061-20190516-113750-1
Kollektion:	Dissertationen
Sprache:	Deutsch
Dokumententyp:	Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:	Text
Autor:	Horstkötter, Kim [Autor]
Dateien:	[Dateien anzeigen] Adobe PDF [Details] 3,95 MB in einer Datei [ZIP-Datei erzeugen] Dateien vom 30.04.2019 / geändert 30.04.2019
Beitragende:	Priv.-Doz. Dr. med. Assmann, Alexander [Gutachter] PD Dr. med. Simon, Florian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:	Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen in Industrienationen bei beiden Geschlechtern die mit Abstand häufigste Todesursache dar, wobei häufig Veränderungen an den Herzklappen auftreten, die zu Insuffizienzen oder Stenosen führen. In fortgeschrittenen Stadien ensteht bei vielen valvulären Pathologien eine Indikation zum Klappenersatz, wofür aktuell mechanische und biologische Ersatzklappen zur Verfügung stehen. Beide Arten des prothetischen Klappenersatzes haben ihre Vor- bzw. Nachteile; daher kann keine von ihnen als der ideale Klappenersatz angesehen werden. Eine neue Art des Klappenersatzes stellt eine dezellularisierte Klappe eines Spender-Lebewesens dar, wobei eine Rezellularisierung nach Implantation durch körpereigene Zellen erfolgt. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Auswirkungen einer Simvastatin-Gabe auf dezellularisierte und anschließend heterotop reimplantierte Aortenkonduits. In diesem Tierversuchsmodell wurden Wistar-Ratten verwendet, die begleitend eine prokalzifizierende Diät erhielten. Die postoperative Analyse der explantierten Konduits erfolgte nach 4 und nach 12 Wochen primär mittels histologischer, laborchemischer und PCR-analytischer Auswertung. Schwerpunkte lagen dabei auf der Beobachtung der Reendothelialisierung, der Inflammation und der kalzifizierenden Degeneration unter Medikation. In dieser Arbeit konnte unter Simvastatintherapie eine signifikante Erniedrigung der IL-6-Expression nachgewiesen werden, bei anderen Entzündungsmarkern fand sich jedoch keine signifikante Reduktion. Die reine Dezellularisierung der Konduits scheint bereits zu einer solchen Minimierung der Inflammationsprozesse zu führen, dass die tatsächliche anti-entzündliche Wirkung des Simvastatins in diesem Modell keine Rolle spielt. Simvastatin konnte in dieser Arbeit weder die Geschwindigkeit der Rezellularisierung der Konduits beeinflussen noch die überschießende Bildung einer hyperplastischen Neointima signifikant reduzieren. Auch zeigte die Simvastatin-Therapie keine relevante Verbesserung der - durch die prokalzifizierende Spezialdiät induzierte - Degeneration der kardiovaskulären Implantate. Diese Ergebnisse werden auch in aktuellen klinischen Studien widergespiegelt, die für zelluläre Bioprothesen belegen, dass durch eine Therapie mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern die progrediente, kalzifizierende Degeneration von Klappenprothesen nicht verlangsamt wird. Die Entwicklung einer nicht-degenerierenden Bioprothese steht weiterhin im Fokus vieler Studien. Insbesondere lokale Maßnahmen, beispielsweise verschiedene luminale Beschichtungen, scheinen zu einer Beschleunigung der Reendothelialisierung und zur gleichzeitigen Reduktion der Degeneration und neointimalen Hyperplasie zu führen und eine potenzielle Lösung darzustellen.   In developed countries, cardiovascular disease is the most common cause of death among both sexes. Heart valve pathologies lead to stenoses or insufficiancies, advanced stages of which frequently require surgical or interventional treatment using either biological or mechanical valve prostheses. Both types of prostheses do have their limitations, which makes none of them an ideal solution. Decellularized valves of donor animals may represent an alternative approach exhibiting high biocompatibility and allowing for host cell population. Nevertheless, these valves also undergo slowly progressing degeneration. The objective of this work was the examination of the impact of simvastatin treatment on inflammation, degeneration and reendothelialization of decellularized aortic conduits in vivo. For this purpose, we used a heterotopic rat implantation model of accelerated cardiovascular calcification caused by procalcific diet. Postoperative analysis was conducted after 4 and 12 weeks using histology, quantitative real-time PCR and calcium quantification assays. After 12 weeks, we observed a significant reduction of the interleukin-6 expression (p<0.05), while other markers of inflammation were not significantly reduced. Using decellularization of conduits as a first step may lower the inflammatory processes to a minimum thereby masking potentially anti-inflammatory effects of simvastatin. Furthermore, simvastatin did neither affect the speed of conduit reendothelialization nor decelerate the process of hyperplastic neointima formation. At last, simvastatin had no effect on the calcifying degeneration of cardiovascular implants caused by procalcific diet. These findings are in line with recent clinical studies which presume no effect of simvastatin administration on the degeneration of biological valvular prostheses. Current and future studies focus on local treatment and modification of biological grafts to further improve their biocompatibility, and thus inhibit their degeneration and failure.
Lizenz:	Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:	Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:	16.05.2019
Dateien geändert am:	16.05.2019
Promotionsantrag am:	29.08.2018
Datum der Promotion:	21.03.2019