Dokument: Adaptives Gedächtnis: Proximale Mechanismen des Animacy Effekts

Titel:Adaptives Gedächtnis: Proximale Mechanismen des Animacy Effekts
Weiterer Titel:Adaptive memory: Proximal mechanisms of the animacy effect
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20190402-101646-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Meinhardt, Martin [Autor]
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Dateien vom 01.04.2019 / geändert 01.04.2019
Beitragende:PD. Dr. Raoul Bell [Gutachter]
Prof. Dr. Buchner, Axel [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Eine Vielzahl an Befunden belegt, dass belebte Objekte besser erinnert werden als unbelebte Objekte, was in der Literatur als Animacy Effekt bezeichnet wird. Jedoch ist bisweilen unklar, welche proximalen Mechanismen für diesen Effekt verantwortlich sind. Ziel der vorliegenden Dissertation ist die Untersuchung zweier potentieller Einflussmechanismen bei der Entstehung des Animacy Effekts. In den Experimenten 1 und 2 wurde überprüft, ob emotionales Arousal den Animacy Effekt erklären kann. Die Ergebnisse von Experiment 1 zeigen für das ins Deutsche übersetzte Stimulusmaterial aus der Pionierstudie von Nairne, VanArsdall, Pandeirada, Cogdill und LeBreton (2013), dass belebte Wörter als emotional erregender wahrgenommen wurden als unbelebte Wörter, was nahelegt, dass der Animacy Effekt in früheren Studien mit emotionalem Arousal konfundiert sein könnte. Für Experiment 2 wurden neue Wortlisten erstellt, bei denen neben anderen Worteigenschaften auch emotionales Arousal zwischen den belebten und unbelebten Wörtern kontrolliert wurde. Die Aufgabe der Probanden bestand darin, sich die präsentierten Wörter einzuprägen und zu erinnern. Die Ergebnisse zeigen trotz kontrollierten Arousals einen signifikanten Animacy Effekt, was darauf hindeutet, dass emotionales Arousal kein proximaler Mechanismus bei der Erklärung des Animacy Effekts ist. In den Experimenten 3 bis 6 wurde der Einfluss von Richness of Encoding als proximaler Mechanismus auf den Animacy Effekt untersucht. Es sollte die Annahme überprüft werden, dass belebte Objekte mit einer größeren Anzahl an Assoziationen endkodiert werden, die beim Erinnern als zusätzliche Abrufhinweise die-nen und so die Erinnerbarkeit allgemein verbessern könnten. Die Experimente 3 und 5 replizierten den Animacy Effekt im klassischen intentionalen Lernparadigma mit jeweils unterschiedlichem Wortmaterial. In den Experimenten 4 und 6 wurden die Probanden gebeten, alle Ideen aufzuschreiben, die ihnen zu den präsentierten Wörtern in den Sinn kamen und diese Wörter in einem unangekündigten Gedächtnistest zu erinnern. Auch in diesen Experimenten zeigte sich ein Animacy Effekt. Von besonderer Relevanz ist aber der Befund, dass signifikant mehr Ideen zu belebten Wörtern generiert wurden. Diese Ergebnisse sprechen für Richness of Encoding als potentiellen proximalen Mechanismus des Animacy Effekts.

A large body of evidence shows that animate objects are better remembered than inanimate objects, which was hence referred to as the animacy effect in the literature. Yet, the proximal mechanisms underlying this effect remain unclear. This dissertation aims at investigating the influence of two potential candidate mechanisms in the emergence of the animacy effect. Experiments 1 and 2 examined if the animacy effect might be due to emotional arousal. The results of Experiment 1 show that German translations of the animate words used in the pioneering study of Nairne, VanArsdall, Pandeirada, Cogdill, and LeBreton (2013) were perceived as more arousing than the inanimate words, suggesting that the animacy effect might have been confounded with emotional arousal in previous studies. For Experiment 2, new word lists were created in which animate and inanimate words were matched on arousal (among other dimensions). Participants were asked to memorize the words presented and to reproduce them in a free recall task. Although animate and inanimate words were controlled for arousal, the results show significant animacy effects, suggesting that emotional arousal is not a proximal mechanism in the explanation of the animacy effect. Experiments 3 to 6 examined the contribution of richness of encoding as a proximal mechanism to the animacy effect, proving the assumption that animate objects might be encoded with a broader set of associations which, in turn, might provide further retrieval cues during recall and thus enhance memory performance in general. Experiments 3 and 5 replicated the animacy effect in a classical intentional learning paradigm with different word material, respectively. In Experiments 4 and 6, participants were asked to write down all ideas that came to mind in response to the presented words and finally to reproduce these words in a surprise recall test. Also in these experiments, a significant animacy effect was found. Importantly, participants generated more distinct ideas for the animate words than for the inanimate ones. Thus, these results identify richness of encoding as a potential proximal mechanism underlying the animacy effect on memory.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie
Dokument erstellt am:02.04.2019
Dateien geändert am:02.04.2019
Promotionsantrag am:05.11.0018
Datum der Promotion:27.03.0019
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