Dokument: Sicherheit und Machbarkeit der Fluoro-Echo-Fusionsbildgebung bei der interventionellen Mitralklappenrekonstruktion
Titel: | Sicherheit und Machbarkeit der Fluoro-Echo-Fusionsbildgebung bei der interventionellen Mitralklappenrekonstruktion | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=49144 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20190402-090718-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Schulz, Pia [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Dr. Zeus, Tobias [Gutachter] Prof. Dr. med. Fürst, Günter [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Mitralklappeninsuffizienz stellt nach der Aortenklappenstenose die zweithäufigste strukturelle Herzerkrankung in Europa dar. Neben einem konservativen Therapieansatz hat sich seit einiger Zeit bei älteren, multimorbiden Hochrisikopatienten ein minimalinvasives, interventionelles Alternativverfahren, das katheterbasierte MitraClip® System (Firma Abbott Vascular) etabliert. Für dieses Verfahren werden periprozedurale 2D/3D Echokardiographie Bilder sowie fluoroskopische Bilder benötigt, da keine direkte Einsicht in das Interventionsgebiet möglich ist. Die Fluoroskopie dient insbesondere zur Darstellung der Kathetersysteme, wohingegen die Echokardiographie einen guten anatomischen Überblick der Weichteile ermöglicht. Der parallele Einsatz dieser bildgebenden Verfahren gilt als sicher und zuverlässig. Bisweilen war der Interventionalist intraprozedural mit der Aufgabe konfrontiert, diese beiden Bildmodalitäten selbst mental zu verknüpfen. Durch eine neue Software, dem EchoNavigator® System Release II (EN II, Philips Healthcare, Andover, MA), steht nun eine Fusionsbildgebung zur Verfügung, welche eine synchronisierte Überlagerung beider Bilder in Echtzeit schafft.
Ziel der Studie war die Beurteilung der Sicherheit und Effizienz des EN II im Rahmen der MitraClip® Implantation. In bereits durchgeführten retrospektiven Studien wurde herausgefunden, dass prozedurale Parameter, z.B. die Zeitdauer bis zur transseptalen Punktion (TSP) unter Einsatz des EN II signifikant gesenkt werden konnte. Es wurde eine retrospektive, monozentrische Studie mit allen Patienten, die in den Jahren 2013 bis 2015 eine MitraClip® Implantation am Universitätsklinikum Düsseldorf erhielten, durchgeführt. Die Patientengruppe, welche unter Einsatz des EN II behandelt worden ist (+ EN II Gruppe) bestand aus 95 Patienten. Die Kontrollgruppe, ohne EN II Einsatz, umfasste 101 Patienten. Als definierte primäre Untersuchungsendpunkte hinsichtlich der Sicherheit galt das Auftreten von Komplikationen angelehnt an die Komplikationskriterien der EVEREST II Studie innerhalb der ersten 30 Tage postinterventionell. Bezüglich der Effizienz wurden die sekundären Endpunkte festgelegt. Diese waren der Prozedurerfolg, sowie prozedurale Parameter (Zeit bis zur TSP, Gesamtprozedurdauer, Durchleuchtungszeit, Flächen-Dosis Produkt). Bezüglich der primären Endpunkte zeigte sich ein signifikant erhöhtes Auftreten von Bluttrans-fusionen ≥ 2 Einheiten in der – EN II Gruppe im Vergleich zur + EN II Gruppe. Bei den sekundären Endpunkten war die Zeit bis zur TSP in der + EN II Gruppe signifikant reduziert im Vergleich zur Kontrollgruppe (26,09 min ± 12,01 vs. 35,20 min ± 16,87, p < 0,001). Die weiteren prozeduralen Parameter zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Diese Ergebnisse wurden weltweit erstmalig für die MitraClip® Prozedur erhoben. Es zeigte sich, dass die Anwendung des EN II während der MitraClip® Implantation sicher und effizient ist. Die Sicherheit wurde durch kein signifikant erhöhtes Auftreten periprozeduraler Komplikationen in der + EN II Gruppe bestätigt. Die Verbesserung der prozeduralen Effizienz wurde durch eine signifikante Reduktion der Zeit bis zur TSP in der + EN II Gruppe nachgewiesen. Insgesamt kann durch die durchgeführte Studie der aktuelle Forschungsstand erweitert werden. Besonders hilfreich erscheint die Technologie bei standardisierten Interventionsschritten, wie z.B. der TSP. Weiterentwicklungen der Technologie werden zu einer dreidimensionalen Darstellung von Herzmodellen führen. In der Zukunft kann mit einer Etablierung der Fusionsbildgebung als Standardmethode bei SHD Interventionen gerechnet werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 02.04.2019 | |||||||
Dateien geändert am: | 02.04.2019 | |||||||
Promotionsantrag am: | 18.07.2018 | |||||||
Datum der Promotion: | 05.03.2019 |