Dokument: Evaluation der physischen Belastung beim kompetitiven Vollkontakt-Kampfsport Mixed Martial Arts (MMA) auf biochemischer Ebene
Titel: | Evaluation der physischen Belastung beim kompetitiven Vollkontakt-Kampfsport Mixed Martial Arts (MMA) auf biochemischer Ebene | |||||||
Weiterer Titel: | Evaluation of muscle damage markers after mixed martial arts matches | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=48907 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20190322-134537-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Wiechmann, Gerald Julius [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Zilkens, Christoph [Gutachter] Priv.-Doz. Dr. med. Jungbluth, Pascal [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Hintergrund: Mixed Martial Arts (MMA) stellt eine Vollkontaktkampfsportart dar, bei der sich die Athleten verschiedener Schlag- und Tritttechniken aus unterschiedlichen Kampfsportarten bedienen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Untersuchungen hinsichtlich muskulärer Schäden auf biochemischer Ebene vor.
Ziel der Studie: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Erkenntnisgewinn über den Schweregrad und Ausmaß der physischen Belastungen des MMA Kämpfers vor, während und nach einem Kampf zu gewinnen, sowie mögliche Prädiktoren für das Ausmaß der dokumentierten Muskelschäden zu identifizieren. Methodik: Der Schweregrad der muskulären Schäden wurde auf biochemischer Ebene durch den Nachweis der Serumaktivität der Kreatinkinase (CK) und der Konzentration des Myoglobins (Mb) unmittelbar vor und in definierten zeitlichen Abständen nach einem Wettkampf (2-, 24-, und 96 Stunden) im Blut untersucht. Insgesamt nahmen zehn freiwillige männliche MMA-Kämpfer im Alter von 28 ± 5,7 Jahren an der vorliegenden Studie teil. Um weitergehend relevante Variablen als Prädiktoren für das Ausmaß der Muskelschäden zu identifizieren, wurde die Anzahl der exzentrischen Kontraktionen (Schläge und Tritte, die ihr Ziel verfehlt haben), als auch die Anzahl der genommenen Schläge und Tritte, anhand von hochauflösenden (High Definition, HD) Videoaufnahmen von zwei erfahrenen und unabhängigen Ringrichtern ermittelt. Ergebnisse: Alle MMA Athleten beendeten die Wettkämpfe ohne den Nachweis von makroskopischen Verletzungen. Die Aktivität der CK erhöhte sich deutlich im Vergleich zu den Ausgangswerten (236 ± 190 U / l), 24 Stunden nach den Kämpfen (829 ± 753 U/L) und erholte sich vollständig nach insgesamt 96 Stunden (222 ± 135 U / l). Die Konzentration an Mb im Blut erreichte zwei Stunden nach den Kämpfen das Maximum (Pre: 29 ± 5 vs. 2 h: 210 ± 122 µg/L) und normalisierte sich ebenfalls nach 96 Stunden (35 ± 11 µg/L). Die Korrelationsanalyse für die ausgewählten Prädiktoren ergab, dass annähernd 80% der dokumentierten CK Wert Erhöhungen, überwiegend durch die genommenen Treffer auf den Ober- und Unterkörper (OBH und UBH) und teils auch durch die exzentrischen Schläge und Tritte (UKF), erklärt werden konnten, wohingegen 87% der Mb Erhöhungen hauptsächlich durch die gesamte Wettkampfdauer (TFD) und des Weiteren auch durch lower body hits (LBH) erklärt werden konnten. Diskussion / Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie liefert erste Ergebnisse über den Grad der Muskelschädigung auf molekularer Ebene sowie über dessen mögliche Prädiktoren bei MMA Wettkämpfen. Basierend auf diesen Daten lässt sich erstmalig ein objektiver Vergleich des Ausmaßes der muskulären Schädigung zwischen MMA und anderen Vollkontaktsportarten ziehen. MMA Wettkämpfe führen zu einem starken Anstieg der sogenannten muscle damage marker (MDM) CK und Mb im Blut. Ferner konnte nachgewiesen werden, dass die Anzahl der LBH sowie die UKF und nicht zuletzt auch die TFD zur beobachteten MDM Dynamik beitrugen. Eine gänzliche Normalisierung der dokumentierten MDM ist nach einer Ruhephase von 96 Stunden zu erwarten. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass in Bezug auf muskuläre Schäden bei MMA nicht von einer übermäßigen Belastung ausgegangen werden kann. Da sich die untersuchten Parameter vollständig normalisierten, sind diesbezüglich chronische Schäden im Verlauf vermutlich nicht zu erwarten, hierfür bedarf es jedoch weiterer Untersuchungen.Background: Mixed Martial Arts (MMA) is a full contact martial art in which the athletes use various strike and kick techniques from different martial arts. At the present time there are no investigations regarding muscular damage at the biochemical level. Aim of the study: The aim of the present study was to gain insight into the severity and extent of physical stress of the MMA fighter before, during and after a fight, as well as to identify possible predictors of the extent of the documented muscle damage. Methodology: The severity of muscular damage was assessed biochemically by demonstrating the blood serum activity of creatine kinase (CK) and the concentration of myoglobin (Mb) immediately before and at defined intervals after competition (2, 24, and 96 hours). A total of ten male volunteer MMA fighters aged 28 ± 5.7 years participated in the present study. To further identify relevant variables as predictors of the extent of muscle damage, the number of eccentric contractions (strikes and kicks that missed their target), as well as the number of strikes and kicks taken, were determined by high definition (HD) Video recordings of two experienced and independent referees determined. Results: All MMA athletes completed the competitions without evidence of macroscopic injuries. CK activity increased significantly compared to baseline (236 ± 190 U / l), 24 hours after bouts (829 ± 753 U / L) and recovered completely after a total of 96 hours (222 ± 135 U / l) , The concentration of Mb in the blood reached the maximum two hours after the bouts (Pre: 29 ± 5 vs. 2 h: 210 ± 122 μg / L), and also normalized after 96 hours (35 ± 11 μg / L). Correlation analysis for the selected predictors revealed that approximately 80% of the documented CK value increases could be explained mainly by the upper and lower body hits (OBH and UBH), and partly by eccentric strikes and kicks (UKF), whereas 87% of the Mb increase was explained mainly by the total fight duration (TFD) and lower body hits (LBH). Discussion / Conclusion: The present study provides first clues of the degree of muscle damage at the molecular level as well as its possible predictors in MMA competitions. Based on these data, an objective comparison of the extent of muscular damage between MMA and other full-contact sports can be drawn for the first time. MMA competitions lead to a strong increase in the so-called muscle damage markers (MDM) CK and Mb in the blood. In addition, it could be shown that the number of LBH, as well as the UKF, and not least also the TFD, contributed to the observed MDM dynamics. A full normalization of the documented MDM is expected after a rest period of 96 hours. In conclusion, MMA cannot be assumed to be overexerted in sense of muscular damage. Since the parameters examined were completely normalized, chronic damage is unlikely to occur in the course of this, but further investigations are needed. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.03.2019 | |||||||
Dateien geändert am: | 22.03.2019 | |||||||
Promotionsantrag am: | 11.06.2017 | |||||||
Datum der Promotion: | 05.02.2019 |