Dokument: Entwicklung der humoralen Immunität gegen das Respiratory Syncytial Virus bei Säuglingen und Kleinkindern
Titel: | Entwicklung der humoralen Immunität gegen das Respiratory Syncytial Virus bei Säuglingen und Kleinkindern | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=48592 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20190218-113552-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Kornol, Isabel [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Adams, Ortwin [Gutachter] Prof. Dr. Schuster, Antje [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist der häufigste und klinisch bedeutsamste Erreger
bei tiefen Atemwegsinfektionen im Kindesalter in Deutschland. Allgemein wurde bisher angenommen, dass innerhalb der ersten beiden Lebensjahre eine nahezu vollständige Durchseuchung mit dem hochkontagiösen Virus erfolgt. Eine wichtige Rolle für die humorale Immunantwort gegen RSV spielen die Oberflächenproteine F und G. In dieser Arbeit wurde die Entwicklung der Antikörperantwort gegen RSV innerhalb der ersten Lebensjahre untersucht. Hierzu wurden in den Seren von 102 Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren sowohl die Gesamtantikörper mittels ELISA als auch die neutralisierenden Antikörper im Neutralisationstest gemessen. Als Antigen wurden nicht nur die allgemein üblichen Laborstämme verwendet, sondern auch Wildisolate aus der jüngeren Zeit. Dies geschah unter der Annahme, dass diese Wildisolate den heutzutage zirkulierenden RSV-Stämmen antigenetisch ähnlicher sind. Zudem wurde die Antikörperantwort gegen ein rekombinantes RSV-F-Protein via ELISA ermittelt. Es zeigt sich mit allen drei Messmethoden ein deutlicher Anstieg der Antikörpertiter über die ersten Lebensjahre, die aber erst im fünften bis sechsten Lebensjahr eine Seropositivenrate von etwa 90-100% erreichen. Bei einigen Kindern finden sich in den ersten Lebensjahren im Neutralisationstest (N-Test) sowie im ELISA typenspezifische Immunantworten nur gegen einzelne Wildisolate. Dies unterstreicht die Problematik der Untersuchung zur RSV-Durchseuchung in jungen Patientenkollektiven mit nur einem RSV-Stamm. In den höheren Altersgruppen unterscheidet sich die Reaktivität zwischen den einzelnen Virusstämmen nicht mehr wesentlich, was als zunehmende Kreuzprotektion – abgebildet in serologischen Tests als Kreuzreaktivität - durch Reinfektionen mit verschiedenen Virusstämmen im Verlauf des Lebens zu werten ist. Die bisher allgemein angenommene vollständige Durchseuchung mit RSV innerhalb der ersten beiden Lebensjahre, gemessen an der Antikörperbildung, konnte nicht bestätigt werden. Nur etwa die Hälfte der getesteten Kinder scheint bis zum zweiten Geburtstag eine Infektion mit RSV durchgemacht zu haben. Nicht genau nachvollziehbar ist, wie es zu dieser allgemeinen Annahme gekommen ist. Es ist denkbar, dass sich die Erstinfektion durch sozialen Wandel hin zu kleineren Familien, in denen die Kinder ein geringeres Risiko der Ansteckung durch ältere Geschwister haben, in den letzten Jahrzehnten zeitlich nach hinten verschoben hat. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Virologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 18.02.2019 | |||||||
Dateien geändert am: | 18.02.2019 | |||||||
Promotionsantrag am: | 26.07.2016 | |||||||
Datum der Promotion: | 12.02.2019 |