Dokument: Ex vivo Untersuchung zur Verwendung von Pulverwasserstrahlgeräten auf biologisch kontaminierten Titanoberflächen von Zahnimplantaten.
Titel: | Ex vivo Untersuchung zur Verwendung von Pulverwasserstrahlgeräten auf biologisch kontaminierten Titanoberflächen von Zahnimplantaten. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=47990 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20181211-104716-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Popovski, Jan-Kristian [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schwarz, Frank [Gutachter] Prof. Dr. Dr. Handschel, Jörg [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Bisherige Studien haben gezeigt, dass durch subgingivalen Biofilm auf Titanoberflächen dentaler Implantate, die Regeneration des periimplantären Gewebes limitiert war. Die Verwendung von Kunststoffküretten zur Reinigung der Titanoberflächen war zu Beginn der Studie das Mittel der Wahl. An natürlichen Zähnen werden abrasive Prophylaxepulver zur Dekontamination der Wurzeloberfläche bereits verwendet. Zum jetzigen Wissensstand gibt es in der Literatur keinen Konsens in der Periimplantitistherapie zur Anwendung dieser Substanzen auf Titanoberflächen.
Die aktuelle Studie untersucht zum einen die Effizienz der Behandlung mit verschiedenen, abrasiven Prophylaxepulvern auf kontaminierten Titanoberflächen. Zum anderen soll untersucht werden, inwieweit die Verwendung der Reinigungspulver einen Einfluss auf die Zellneubildung hat. In Vitro bewertet wurde neben der Partikelart und –größe auch die Distanz und die Angulation, mit der die verschiedenen, abrasiven Prophylaxepulver auf die Titanoberfläche treffen, bewertet. Hierfür wurden zufällig ausgewählte Probanden gebeten, intraorale Acrylplatten mit sandgestrahlten und säuregeätzten Titanscheiben, welche die Titanoberfläche dentaler Implantate simulierten, für 48 Stunden zu tragen, um Biofilm zu sammeln. Vier verschiedene Prophylaxepulver, drei auf Glycinbasis und eins auf Natriumbikarbonatbasis, mit einer Partikelgröße von 20-75µm wurden einmalig und wiederholt in einem Abstand von 1 und 2 mm verwendet, um den Biofilm auf den Titanplättchen in vitro zu entfernen. Die Angulation betrug 30 oder 90 Grad. Die wiederholt gereinigten Titanplättchen wurden für sieben Tage mit SaOs-2 Zellen inkubiert. Als Bewertungsparameter dienten der residuale Biofilm, das Maß der Oberflächenveränderung des Titans unter dem Elektronenmikroskop und die Entwicklungsfähigkeit von SaOs-2 Zellen an Hand ihrer mitochondrialen Aktivität. Entsprechend der Bedingungen der aktuellen Studie kann festgehalten werden, dass die Entwicklungsfähigkeit von SaOs2-Zellen als Korrelat zu humanen Osteoblasten hauptsächlich durch den Partikeltyp abrasiver Pulver bestimmt wird. Die unterschiedlichen Partikelgrößen der Glycinpulver untereinander schienen keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse zu haben. Dies erlaubt die Schlussfolgerung, dass die Partikelgröße im Vergleich der Glycin basierten Prophylaxepulver in diesem eng begrenzten Bereich keine signifikante Rolle spielt. Distanz- und Angulationsänderungen des Handstückes führten gleichermaßen zur Reinigung der Titanoberfläche. Besonders auffällig war die Darstellung der Titanoberfläche nach Anwendung von Natriumbikarbonatpulver unter dem Elektronenmikroskop im Vergleich zur Kontrollgruppe. Hier zeigten sich deutliche Abflachungen des Oberflächenreliefs. Dies hatte keinen Einfluss auf die Entwicklungsfähigkeit der SaOs-2 Zellen. Entsprechend der aktuellen Studienlage scheint die Dekontamination der Titanoberfläche als Grundvoraussetzung unabdingbar in der Periimplantitisbehandlung. Abrasive Prophylaxepulver auf Glycinbasis sind entsprechend der hier durchgeführten Studie das Mittel der Wahl und sind den bis dato verwendeten Kunststoffküretten in ihrer Effizienz deutlich überlegen. Für zukünftige Studien sollten weitere in vitro und in vivo Studien in Betracht gezogen werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 11.12.2018 | |||||||
Dateien geändert am: | 11.12.2018 | |||||||
Promotionsantrag am: | 20.02.2018 | |||||||
Datum der Promotion: | 13.09.2018 |