Dokument: Kohlendioxid gestützte Interventionen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit: Effizienz und Sicherheit

Titel:Kohlendioxid gestützte Interventionen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit: Effizienz und Sicherheit
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20181203-105647-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tegtmeier, Catharina [Autor]
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Dateien vom 26.11.2018 / geändert 26.11.2018
Beitragende: Heiß, Christian [Gutachter]
Prof. Dr. Klaus Grabitz [Gutachter]
Stichwörter:CO2-Angiographie, pAVK, Kontrastmittelinduzierte Nephropathie, jodhaltiges Kontrastmittel, Diabetes mellitus
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Viele Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) weisen als häufige Komorbiditäten einen Diabetes mellitus Typ II und/oder eine eingeschränkte Nierenfunktion auf. Für die Diagnose und Therapie der pAVK wird jodhaltiges, potentiell
nephrotoxisches Kontrastmittel (jodhaltiges KM) bei digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) und perkutaner Gefäßintervention eingesetzt. Insbesondere niereninsuffiziente Patienten
können unter jodhaltiger KM-Gabe postinterventionell ein KM-induziertes Nierenversagen (CIN) entwickeln - mit potentieller Dialysepflicht als Folge. Ein Unterlassen der Intervention
kann hingegen zu einer Amputation der Extremität führen. Eine Alternative zu konventionellem KM ist, das in dieser Studie untersuchte, nicht-nephrotoxische CO2. Die klassischen Indikationen einer DSA mit CO2 ergeben sich aus den
Anwendungsbeschränkungen des konventionellen KMs. Potentielle Nachteile im Vergleich zu jodhaltigem KM sind eine etwas herabgesetzte Qualität der mit CO2 akquirierten Bilder,
die zu längeren Interventions-, und Bestrahlungszeiten führen könnten. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Untersuchung der Sicherheit und Effizienz von CO2 als alternatives KM im Vergleich zu Angiographien auf jodhaltiger KM-Basis.

Methoden: Es wurden insgesamt 191 Interventionen der unteren Extremität von pAVKPatienten ausgewertet. Die Datenbank beinhaltet pseudonymisierte, patientenspezifische
Charakteristika, angiologisch-funktionelle Untersuchungsergebnisse im zeitlichen Verlauf sowie prozedurale Daten dieser Patienten. Es wurden zwei Gruppen analysiert: 1. Patienten, die ausschließlich mit jodhaltigem KM angiographiert wurden (n=154; Kontrollgruppe), 2. Patienten, denen zusätzlich oder ausschließlich CO2 verabreicht wurde (n=37). Neben den Grundcharakteristika wurden die verbrauchte KM-Menge, der Verlauf der Nierenretentionsparameter, die Durchleuchtungsdauer und der prozedurale Erfolg statistisch
analysiert.

Ergebnisse: Bezüglich technischer Erfolgsraten, Bestrahlungs- und Interventionszeiten gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen ICM- und CO2-gestützter Angiographie. Es traten keine schwerwiegenden CO2 assoziierten Komplikationen auf. Die Menge von jodhaltigem KM konnte unter Zugabe von CO2 signifikant reduziert werden. Obwohl die Vorwerte bezüglich der Nierenfunktion, Kreatinin und eGFR in der CO2-Gruppe schlechter waren, zeigte sich in dieser Gruppe eine geringere CIN-Inzidenz.

Schlussfolgerung: CO2 kann als alternatives KM bei angiologischen Interventionen der unteren Extremität routinemäßig, effektiv und sicher eingesetzt werden. Insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz, bereits bestehender Dialysepflicht und hyperthyreoter Stoffwechsellage kann CO2 den Einsatz von jodhaltigem KM reduzieren oder ersetzen und so einer CIN vorbeugen.

Chronic kidney or diabetes mellitus disease type II is a common comorbidity in patients with peripheral artery disease (PAD). Potentially nephrotoxic iodinated contrast media (ICM) is commonly used for diagnosis and therapy of PAD. Especially patients with reduced kidney function are at risk to develop a contrast-induced nephropathy (CIN) upon administration of ICM, potentially leading to dialysis. On the other hand Omission of an
indicated intervention could ultimately result in amputation of the affected leg. Hence, this study evaluates the application of non-nephrotoxic carbon dioxide (CO2) as an alternative contrast agent to circumvent this predicament. Possible shortcomings of CO2 are lower image quality leading to prolonged intervention and irradiation times. The aim of this retrospective study is to investigate the safety and efficacy of CO2 as supplemental contrast agent in comparison to ICM in fluoroscopy-guided peripheral vascular procedures in routine angiological practice.

Methods: 191 patients, who were admitted for endovascular treatment of lower extremity PAD, were retrospectively analyzed. The database included pseudonymized patient demographics and results of angiological examinations over time. Two groups were
analyzed: First, interventions that were performed exclusively with ICM (n=154; control group) and second, interventions with supplemental or exclusive use of CO2 (n=37). Alongside patients demographics, consumed volume of ICM, changes in kidney function, total irradiation time and total intervention time as well as procedural success was analyzed for both groups.

Results: The technical success rate, the total irradiation and intervention times were not significantly different between the two groups. No severe CO2-related complications occurred. The consumed ICM volume was lower in CO2 than in ICM-group. Although kidney function, creatinine, and estimated glomerular filtration rate was lower in CO2-group at baseline, the incidence of CIN was lower in CO2 compared to ICM-group.

Conclusion: The present data supports CO2 as an alternative supplemental contrast agent, that can be applied routinely, safely and efficiently to lower ICM volume during peripheral
vascular interventions and prevent kidney dysfunction, even in patients with disease of the popliteal artery, below the knee and in patients with CLI.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.12.2018
Dateien geändert am:03.12.2018
Promotionsantrag am:01.03.2018
Datum der Promotion:30.10.2018
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