Dokument: Genetische Werkzeuge für das Trypanosomatid Angomonas deanei helfen, Wirts/Symbionteninteraktion zu analysieren

Titel:Genetische Werkzeuge für das Trypanosomatid Angomonas deanei helfen, Wirts/Symbionteninteraktion zu analysieren
Weiterer Titel:Genetic tools for the trypanosomatid Angomonas deanei help to dissect host-endosymbiont interactions
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=47714
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20181107-110256-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Englisch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kokkori, Sofia [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]7,44 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 31.10.2018 / geändert 31.10.2018
Beitragende:Dr. Nowack, Eva [Gutachter]
Prof. Dr. Johannes Hegemann [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Parasitische und endosymbiontische Bakterien können als zwei verschiedene Produkte eines Prozesses betrachtet werden, der beginnt, indem Bakterien eine Wirtszellen infizieren, die Abwehrreaktion der Wirtszellen vermeiden und sich in der Wirtszelle multiplizieren. Im Gegensatz zu parasitischen Interaktionen entwickelt die Wirtszelle in endosymbiotischen Assoziationen Mechanismen, um ihre bakteriellen Endosymbionten entsprechend ihren Bedürfnissen zu manipulieren. Das Verständnis der molekularen Basis dieser Mechanismen wird helfen, die faszinierende Biologie der Endosymbiose besser zu verstehen und könnte in der Zukunft dazu beitragen Strategien gegen Infektionen mit parasitischen Bakterien zu entwickeln. Trotz der Häufigkeit bakterieller Endosymbionten in allen eukaryotischen Superphyla sind die molekulare Mechanismen, die die Interaktion zwischen Wirtzelle und Endosymbiont vermitteln, weitgehen unverstanden. Dieser Wissensmangel spiegelt den Mangel an effektiven molekularen Werkzeugen wider, die funktionelle Studien von endosymbiotischen Systemen ermöglichen. Diese Doktorarbeit konzentrierte sich auf die Entwicklung molekularbiologischer Werkzeuge für Angomonas deanei, ein vielversprechendes Modellsystem zur Untersuchung der Endosymbiose. A. deanei ist ein schnell wachsender Trypanosomatid, der einen proteobakteriellen Endosymbionten enthält, der die Wirtszelle mit verschiedenen Aminosäuren und Cofaktoren versorgt. Die Verfügbarkeit von langen (kern) genomischen Contigs und einem großen Transkriptomdatensatz, die hohe Rate homologer Rekombination (HR), die Leichtigkeit der Transfektion und schnelles Wachstum ermöglichten die Entwicklung eines Protokolls zur genetischen Manipulation von A. deanei. So wurden ein Elektroporationsprotokoll, Hygromycin-, Neomycin- und Phleomycinresistenzen als Marker für die Selektion von Transfektanten etabliert und die γ- und δ-Amastin Loci als geeignete Genomstellen für die Insertion und die Expression von Transgenen auf hohem Niveau charakterisiert. Die entwickelte molekulare Toolbox ermöglicht erstmalig die Generierung von Null-Mutanten spezifischer Gene durch HR und die stabile Expression von Transgenen in einem System mit vertikal vererbten bakteriellen Endosymbionten. Dieses System steht nun zur Verfügung, um die Funktion von Wirtsproteinen, die eine Rolle in der Wirts/Symbionteninteraktion spielen, zu charakterisieren. Unter Verwendung dieses neu etablierten genetischen Werkzeugs konnte für Endosymbiont-targeted Protein 1 (ETP1), als erstem kernkodierten Protein, eindeutig eine Endosymbiontenlokalization nachgewiesen werden. ETP1 hat keine Homologie zu Proteinen in anderen Organismen und mehrere Versuche Null-Mutanten von ETP1 zu generieren waren nicht erfolgreich, was darauf hinweist, dass dieses Protein für das Überleben der Zellen essentiell ist. Co-Immunopräzipitations Assays gekoppelt mit massenspektrometrischer Analyse und 2-dimensionale Clear native/SDS-PAGE identifiziert Porin, Kinetoplastid Membran Protein-11 und Endosymbiont-targeted Protein 2 als mögliche Interaktionspartner von ETP1. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese vier Proteine in der Peripherie des Endosymbionten lokalisieren. Es ist noch früh, definitive Aussagen über die zelluläre Funktion von ETP1 zu treffen. Trotzdem geben diese ersten Befunde wichtige Hinweise für die funktionelle Charakterisierung von ETP1 and können dazu beitragen zu verstehen, welche Rolle kernkodierte Proteine bei der Bildung einer synergistischen und homöostatischen Interaktion zwischen einem bakteriellen Endosymbionten und einer eukaryotischen Wirtszelle spielen.

Parasitic and endosymbiontic bacteria can be considered as two different products of a process that would begin by infecting the host cells, avoiding the host defense response and multiplying within the host. Nevertheless, in endosymbiotic associations the host evolves mechanisms to manipulate its bacterial endosymbionts according to its needs. Understanding the molecular basis of those mechanisms will help to better comprehend the fascinating biology of endosymbiosis and might assist in developing strategies to control parasitic bacteria. Despite the prevalence of bacterial endosymbionts across eukaryotic phyla the molecular mechanisms that intervene in host-endosymbiont associations are poorly understood. This gap of knowledge reflects the lack of effective molecular tools that enable functional studies of endosymbiotic systems. This thesis focused on developing molecular biological tools for A. deanei, a promising model system for studying endosymbiosis. A. deanei is a fast growing flagellated trypanosomatid that contains a single proteobacterial endosymbiont, which provides the host with various amino acids and co-factors. The availability of full genome and transcriptome sequences, high frequencies of homologous recombination (HR), ease of transfection and rapid growth have allowed the generation of a toolbox for genetic manipulation of A. deanei. Thus, an electroporation protocol, hygromycin, neomycin and phleomycin resistances as markers for selection of transfectants and γ- and δ-amastin loci as suitable genome sites for insertion and high-level expression of transgenes were established. The molecular toolbox developed allows for the first time to generate null mutants of specific genes by HR and stable expression of transgenes in a system with vertically transmitted bacterial endosymbionts. This system could be used to explore the trafficking of proteins between the two partners and to investigate the role of host-encoded proteins that are targeted to the endosymbiont. Using this newly established genetic tool, Endosymbiont-targeted Protein 1 (ETP1) was the first host-encoded protein proved to target the endosymbiont of A. deanei. ETP1 has no homologs in other organisms and several attempts to generate null mutants of ETP1 were unsuccessful, suggesting that it is essential for the survival of the cells. Co-Immunoprecipitation assay coupled to mass spectrometry analysis and 2-dimensional Clear native/SDS-PAGE identified porin, Kinetoplastid membrane protein-11 and Endosymbiont-targeted Protein 2 as possible interaction partners of ETP1 and first evidence suggest that these four proteins localize to the periphery of the endosymbiont. It is still early to propose that ETP1 has any role in the transport of different
metabolites and/or cell division. Nevertheless, these first findings give some evidence on how host-encoded proteins might shape the symbiosis with bacterial endosymbionts in A. deanei.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:07.11.2018
Dateien geändert am:07.11.2018
Promotionsantrag am:16.07.2018
Datum der Promotion:27.09.2018
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen