Dokument: Retrospektive Analyse der Überlebens- und Komplikationsrate von implantatgetragenem, festsitzendem Zahnersatz

Titel:Retrospektive Analyse der Überlebens- und Komplikationsrate von implantatgetragenem, festsitzendem Zahnersatz
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20181016-103704-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Drehmann, Max [Autor]
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Dateien vom 16.10.2018 / geändert 16.10.2018
Beitragende:Prof. Dr. Alfons Hugger [Gutachter]
PD Dr. Sonntag, David [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung
Ziel dieser retrospektiven Datenanalyse war es, die klinische Erfolgsrate von
implantatgetragenem, festsitzendem Zahnersatz bis zum möglichen Eintritt technischer
und biologischer Komplikationen zu untersuchen. Die Restaurationstypen sollten
miteinander verglichen werden bzgl. des Risikos für die Entwicklung dieser
Komplikationen. Weiterhin sollte zum einen untersucht werden, ob ein Zusammenhang
zwischen der Entstehung parodontaler Erkrankungen und dem Auftreten technischer
Komplikationen besteht und zum anderen, ob bestimmte Variablen wie Geschlecht,
Lokalisation der Versorgung und Implantatdurchmesser einen Einfluss auf die
Verweildauer der Restaurationen ausüben.
Das Untersuchungskollektiv bestand aus 274 Patienten mit 485 prothetischen
Restaurationen auf 669 inserierten Implantaten. Die Kaplan-Meier Analysen der
einzelnen prothetischen Versorgungen erfolgten fallbezogen. Die
Überlebenswahrscheinlichkeiten der Implantatsysteme wurden patientenbezogen,
randomisiert berechnet. Nach Randomisierung wurden die drei Implantatsysteme
Straumann, Zimmer und Camlog ausgewertet und ergaben insgesamt n=257
Implantate. Vergleiche zwischen den einzelnen Versorgungstypen und
Implantatsystemen erfolgten mittels Log-Rank-Test.
Die Kaplan Meier Analyse ergab für die 322 nicht verblockten Einzelkronen eine
Überlebensrate von 93,9% nach fünf Jahren und 90,7% nach 10 Jahren. Bei den 38
Fällen mit verblockten Kroneneinheiten errechnete sich eine
Überlebenswahrscheinlichkeit von 93,5% nach 5 und 10 Jahren. Unterschiede bei
Kronen verblockt vs. nicht verblockt ergaben sich u.a. bei der Dezementierungsrate
(p=0,016) und der Verblendfrakturrate (p=0,000) zu Gunsten der nicht verblockten
Kronen. Die Überlebensrate für die 83 rein implantatgetragenen und 42 zahnimplantatgetragenen
Brücken lag bei jeweils 95,2% und 96% nach 5 Jahren und 10
Jahren. Rein implantatgetragene Brücken besaßen ein tendenziell niedrigeres Risiko
(p=0,062) für Verblendfrakturen im Vergleich zu Hybridbrücken. Die Überlebensraten
der Implantatsysteme in der Einheilphase betrugen für Straumann 97,2%, für Zimmer
97,4% und für Camlog 96,6%. Die Überlebensrate bis zum Eintritt eines der
Misserfolge (Fraktur, Verlust, Abutmentlockerung) während der Belastungsphase
betrug für n=147 Straumann Implantate nach fünf Jahren 96,8% und nach 10 Jahren
90,8%. Für die n=77 Zimmer Implantate lag sie nach 5 und 10 Jahren bei jeweils
94,8%, und die Camlog Implantate (n=33) besaßen eine Erfolgswahrscheinlichkeit von
90,1% nach 5 Jahren und 70,1% nach 8 Jahren. Unterschiede zwischen den
Überlebensverteilungen der Implantatsysteme ergaben sich beim Vergleich Straumann
versus Camlog: Straumann Implantate schnitten signifikant (p=0,046) besser ab bzgl.
Fraktur und Schraubenlockerung. Die bivariate Verteilungsanalyse von technischen
und biologischen Komplikationen ergab keinen signifikanten Zusammenhang. Bei
Betrachtung der Lokalisation der Restaurationen ergab sich eine tendenziell höhere
Verlustrate (p=0,067) im Seitenzahnbereich des Oberkiefers im Vergleich zu den
anderen Regionen.
Die Ergebnisse der Studie sind mit denen aus der Literatur vergleichbar und belegen,
dass eine enge interdisziplinäre Planung, Therapie und Nachsorge ein Garant für den
Langzeiterfolg von Implantaten und prothetischen Restaurationen ist. Trotz der hohen
Überlebensraten sind Komplikationen nicht ausgeschlossen und können zu
Nachbehandlungen, emotionalen Belastungen und weiteren Kosten führen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.10.2018
Dateien geändert am:16.10.2018
Promotionsantrag am:01.02.2018
Datum der Promotion:09.10.2018
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