Dokument: Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen zur Therapie der gastroösophagealen Refluxerkrankung. Eine 15-jährige Erfahrung.

Titel:Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen zur Therapie der gastroösophagealen Refluxerkrankung. Eine 15-jährige Erfahrung.
Weiterer Titel:Laparoscopic fundoplication for gastroesophageal reflux disease. A 15-year experience.
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=46946
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180907-113000-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. med. Prassas, Dimitrios [Autor]
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Dateien vom 06.09.2018 / geändert 06.09.2018
Beitragende:Prof. Dr. Krieg, Andreas [Gutachter]
Univ.-Prof. Dr. May, Petra [Gutachter]
Prof. Dr. Klöcker, Nikolaj [Gutachter]
Stichwörter:Fundoplikatio, Nissen, Laparoskopie, GERD, Refluxkrankheit, Sodbrennen, Langzeit Outcome
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Einleitung

Die gastroösophagale Refluxkrankheit ist eine der häufigsten benignen Erkrankungen des
Magen-Darm-Traktes, die einen großen Anteil der Bevölkerung betrifft. Die konservative
Therapie ist nicht immer in der Lage, die Refluxbeschwerden vollständig zu kontrollieren.
Die Antireflux-Chirurgie stellt eine therapeutische Alternative dar. An der Chirurgischen
Klinik des Katholischen Klinikums Oberhausen wird als Therapie der gastroösophagealen
Refluxerkrankung die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen angeboten. In dieser
Arbeit soll die Langzeit–Effektivität der Operationen, die im Zeitraum zwischen 1997-2012
durchgeführt wurden, die Patientenzufriedenheit und die Lebensqualität mit einem
maximalen Follow-up von 17 Jahren nachuntersucht werden.

Material und Methoden

Im Zeitraum 1997 bis 2012 wurden 376 Patienten primär - laparoskopisch nach Nissen
operiert. Patienten mit großen Hiatushernien (Upside-down stomach) und Rezidiven
wurden ausgeschlossen. Anhand der Patientenakten wurden u.a die Daten über
Patientencharakteristika, intra- und perioperative Komplikationen usw. untersucht. Den
Patienten wurde ein selbst erstellter Fragebogen zugeschickt mit der Bitte, ihn ausgefüllt
zurückzusenden. Im Mittelpunkt des Fragebogens steht die subjektive Beurteilung des
Operationserfolges bezüglich der typischen postoperativen Komplikationen der Antireflux-
Chirurgie und bezüglich der Reflux-Symptomatik prä- und postoperativ. 166 (44%)
auswertbare Fragebögen wurden zurück-geschickt mit einer medianen follow up Zeit von
106 Monaten (min = 17, max = 204).

Ergebnisse

Intraoperative Komplikationen traten insgesamt bei 2,4% (n=9) der Operationen auf. Wir
hatten eine frühe postoperative Morbidität (30-d Morbidität) von 6,6% (n=25). Die 30-d
Mortalität war mit 0,27% (n=1) sehr gering. Die Unterschiede zwischen präoperativen und
postoperativen Symptomen waren signifikant besser für Sodbrennen (p<0,001),
retrosternale / epigastrische Schmerzen (p<0,001), Aufstoßen (p<0,05) und Erbrechen
(p<0,05). Bezüglich prä- und postoperativer Dysphagie und Blähungen waren die
Unterschiede nicht signifikant. 62,4% (n=103) der Patienten haben heute kein Sodbrennen
mehr, 7,6% (n=12) einmal monatlich, 9,7% (n=16) einmal wöchentlich. 27,2% (n=44) der
Patienten klagen über Unfähigkeit aufzustoßen und / oder zu erbrechen. Die
Reoperationsrate nach medianer Follow - up Zeit von 106 Monaten liegt bei 6,1 % (n=10).
83% der Patienten glauben, dass die Operation eine richtige Entscheidung war. Auffällig
ist, dass bei 22,9% (n=38) unserer befragten Patienten immer noch eine tägliche
säurereduzierende medikamentöse Therapie benötigt wird.

Schlussfolgerung

Die laparoskopische Fundoplikatio nach Nissen bewirkt eine signifikante Reduktion des
Leitsymptoms Sodbrennen der GERD. Die Operation hat eine geringe intraoperative
Komplikationsrate und geringe früh-postoperative Morbidität. Nach der vorübergehenden
leichtgradigen postoperativen Dysphagie, über welche jeder Patient zu einem gewissen
Grad klagt, kommt die schwergradige Dysphagie mit 2,7% als zweithäufigste 30-d
Komplikation vor. Das Gas-Bloat Syndrom stellt, mit einer Inzidenz von 27,2%, eine relativ
häufige Langzeitkomplikation dar. Die Reoperationsrate von 6,1% nach einer medianen
Follow-up Zeit von 106 Monaten ist gering. 82,4% der Patienten fanden das aktuelle
postoperative Ergebnis sehr gut bis befriedigend. Die Lebensqualität hatte sich bei 74%
der Patienten entweder ´viel verbessert´ oder ´verbessert´. 83 % der Patienten würden
retrospektiv erneut einer operativen Therapie zustimmen. Die 15-Jahres-Ergebnisse nach
laparoskopischer Fundoplikatio nach Nissen erscheinen vielversprechend. Die vorliegende
Arbeit zeigt, dass die chirurgische Therapie eine Symptomkontrolle sowie eine hohe
Verbesserung der Lebensqualität auch im Langzeitverlauf bieten kann

Purpose:

Gastro-esophageal Reflux Disease (GERD) is one of the most common benign conditions
of the upper gastrointestinal tract. Surgical management is generally reserved for cases
that fail medical therapy and for complications of GERD. This study was undertaken to
investigate the late outcome of laparoscopic Nissen fundoplication for gastro-esophageal
reflux disease performed in Katholisches Klinikum Oberhausen during the period 1997-
2012 regarding symptom control, patient satisfaction and quality of life.

Materials and Methods:

Three hundred and seventy-six patients underwent laparoscopic Nissen fundoplication in
our hospital during the period of 1997-2012. Demographic data, operative data, morbidity
and mortality were recorded prospectively. Follow-up was conducted by means of a mailed
questionnaire. Patients were asked to subjectively assess the severity of their symptoms
and postoperative quality of life in a visual analogue scale.

Results:

The intra-operative complication rate was 2.4% (n=9). We had an overall 30-day morbidity
of 6.6% (n=25) and a 30-day mortality of 0.26% (n=1). The differences between the preand
post-operative symptom scores were significant for heartburn (p<0.001), epigastric
pain (p<0.001), regurgitation (p<0.05) and vomit (p<0.05). The differences regarding
bloating and dysphagia were not statistically significant. 62.4% (n=103) of the respondents
report a complete control of heartburn. 27.2% reported inability to belch and/or vomit. Ten
of our patients (6%) had undergone revisional surgery at follow-up and 22.9% (n=38) were
still using proton pump inhibitors. Overall, 83% of the questioned patients stated they
would have the operation again, if necessary and 73.6% reported a lasting improvement of
their overall quality of life at follow up.

Conclusion:

Nissen fundoplication is a safe method with significant long-term efficacy in terms of
symptom control and quality of life, even when performed in a community-hospital setting.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:07.09.2018
Dateien geändert am:07.09.2018
Promotionsantrag am:27.04.2017
Datum der Promotion:07.08.2018
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