Dokument: Validierung einer neuen Messmethode zur nephelometrischen Heparin-Konzentrationsmessung bei extrakorporaler Zirkulation
Titel: | Validierung einer neuen Messmethode zur nephelometrischen Heparin-Konzentrationsmessung bei extrakorporaler Zirkulation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=46815 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20180822-112131-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Özcan, Deniz [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Scherer, Ralf [Gutachter] PD Sixt, Stephan Urs [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Heparin Kardiochirurgie Herzlungenmaschine | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Eine sichere Vorhersage des Heparineffektes bei der systemischen Antikoagulation während der extrakorporalen Zirkulation im Rahmen eines herzchirurgischen Eingriffs ist aufgrund der Streuung der patientenindividuellen Dosis-Wirkungs-Beziehung nicht möglich. Mit der Messung der Lichtstreuung während der Bildung von aus Heparin und Protamin bestehenden Nanopartikeln (Light Scattering Assay, LiSA), bei der die Streuintensität proportional zur Heparinkonzentration verläuft, steht seit kurzem eine einfache und schnelle Heparinkonzentrations-Messung, die technisch als point-of-care Diagnostik einsetzbar wäre, zur Verfügung.
Zur Validierung der LiSA-Heparinkonzentrations-Messung wurden insgesamt 102 erwachsene Patienten während einer Herzoperation unter extrakorporaler Zirkulation mit systemischer Heparin-Antikoagulation untersucht und vor und nach Heparin- und Protamingaben Vergleichsmessungen der ACT, anti-Xa-Aktivität und thrombelasto- graphischer Messgrößen (clotting time CT, clot formation time CFT, maximum clot firmness MCF nach intrinsischer und extrinsischer Aktivierung sowie unter Heparinase- zusatz als in-Tem und hep-Tem) durchgeführt. Die LiSA-Messwerte und die der anti-Xa-Aktivität im niedrigen Konzentrationsbereich korrelierten hochsignifikant (rs = 0,80; p < 0,01). Auch die Korrelation zwischen den LiSA-Messwerten und der ACT war über den gesamten Heparinkonzentrationsbereich hochsignifikant (rs = 0,80; p < 0,01). Dagegen fand sich nur eine schwache Korrelation zwischen der anti-Xa-Aktivität und der ACT im niedrigen Heparinkonzentrations-reich (rs = 0,23; p < 0,01), die sich möglicherweise durch eine nur geringe heparininduzierte Streuung der ACT innerhalb des niedrigen (< 2 E/mL) und innerhalb des hohen (> 2 E/mL) Konzentrationsbereichs des Heparins erklärt. Die thrombelastometrischen Messwerte (Differenzen zwischen den mit und ohne Heparinase nach intrinsischer Aktivierung gemessenen Werte) für die CT, CFT und MCF korrelieren nicht mit den LiSA-Werten. Geringe bis mittlere Korrelationen fanden sich bei ACT und anti-Xa- Aktivität. Die Heparinkonzentrationsmessung mittels LiSA und die anti-Xa-Aktivität sind im niedrigen Konzentrations-bereich < 2 E/mL sensitiver als die üblicherweise klinisch eingesetzte ACT oder die CT im in-Tem oder hep-Tem. Während diese koagulometrischen Verfahren nach Antagonisierung mit Protamin bereits wieder Normalwerte anzeigen, detektieren LiSA und anti-Xa-Aktivität noch signifikant erhöhte Heparinkonzentrationen. Einen signifikanter Zusammenhang zwischen den erhöhten LiSA Werten nach Abgang von der Herzlungenmaschine und einem erhöhten Drainageverlust in den ersten 24h postoperativ oder der Notwendigkeit einer Revisionsoperation konnte in dieser Studie nicht gezeigt werden. Nur zwei der acht operativ revidierten Patienten zeigten am Ende der Operation auffällige anti-Xa- oder LISA Messwerte, so dass von einer multifaktoriellen Genese dieser Blutungen auszugehen ist. Die Messung der Heparinkonzentration mittels LiSA ist schnell und einfach möglich und korreliert bei herzchirurgischen Patienten vor und nach Heparin- bzw. Protamingabe hoch und signifikant mit der anti-Xa-Aktivität und der ACT. Dabei erkennt die LiSA-Methode auch geringe Heparinkonzentrationen nach Protamingabe ebenso gut wie die anti-Xa-Aktivität. Nach technischer Modifikation könnte die Methode automatisiert point-of-care eingesetzt werden und möglicherweise zu einer Verbesserung der heutigen empirisch basierten körpergewichtsbezogenen und ACT- 42 gesteuerten Heparin- und Protamindosierung beitragen. Ob dies auch zu einer effektiveren Therapie der nach herzchirurgischer Operation und extrakorporaler Zirkulation auftretenden Hämostasestörung führen kann, müssen künftige Studien zeigen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Bezug: | 2012-2018 | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.08.2018 | |||||||
Dateien geändert am: | 22.08.2018 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.01.2017 | |||||||
Datum der Promotion: | 23.01.2018 |