Dokument: Dialog-Based Online Argumentation

Titel:Dialog-Based Online Argumentation
Weiterer Titel:Dialogbasierte Online Argumentation
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=46330
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180628-094005-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Englisch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Krauthoff, Tobias [Autor]
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Dateien vom 25.06.2018 / geändert 26.06.2018
Beitragende:Jun.-Prof. Dr. Graffi, Kalman [Gutachter]
Prof. Dr. Mauve, Martin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke » 004 Datenverarbeitung; Informatik
Beschreibungen:Several decision processes - mainly at the local level - took place in Germany over the last years. These processes were executed according to the order of representative democracy, but the citizens were not satisfied with the outcome of these processes. Maybe the election of democratic representatives might not always be sufficient to gain support for political decisions by their citizens as soon as citizens want to participate actively on decisions, which affect them or their environment. With the rise of the Internet, people are now able to discuss online at any time and any place. Unfortunately, current tools for online discussions are not fit for large-scale online discussions and provide many common pitfalls.

The common problems of online discussions are very essential and can basically be separated into three main problems: (1) The structure of participants' contributions often lack structure and leads to an overload of information or even filter bubbles; (2) Current structured tools are not usable by unskilled participants, who are not familiar with the basics of argumentation theory as well as online argumentation; (3) Current software approaches do not scale with the amount of users and do not prevent polarization. The lack of structure enhance heated or ill-informed as well as polarized discussion. This is why we propose a dialog-based approach for large-scale online discussion as a novel approach.

Although many tools have been provided and suggested for large-scale online discussions, none of them have had a practical impact so far. Therefore it is part of this thesis to introduce and enable dialog-based online argumentation for any user with or without prior knowledge or training, to participate efficiently in a large-scale online argumentation and to develop software which avoids the problems mentioned above like the lack of structure and scalability issues.

In conclusion, we propose a software for the novel approach of dialog-based online argumentation, that is suitable for large-scale online discussions, avoids the common pitfalls and is usable for unskilled participants. The software aims to enter a dialog with new users by recycling already given arguments of other participants. It is possible to enter new statements during this dialog, which are connected to already given arguments and to submit feedback, which is correct in terms of argumentation theory, but wrapped in everyday language. These feedback options provide a helpful color scheme to be understood and used by unskilled participants. We have conducted a field experiment with the course of studies in computer science in May 2017, where 318 distinct visitors took part. 47 of them created an argumentation map with 235 arguments in total by conducting the dialogs. In addition, we have tested a decentralized moderation system, which worked well in this benign setting and invited every participant for a questionnaire about our prototype and the discussion. In summary, the outcome of the online discussions as well as the usability of our software are very persuasive.

In den letzten Jahren fanden in Deutschland viele relevante politische und administrative Entscheidungen statt. Obwohl diese immer im Sinne der repräsentativen Demokratie durchgeführt wurden, zeigte sich, dass sich BürgerInnen gerne aktiv an Entscheidungen beteiligen möchten, die sie direkt betreffen. Mit dem Internet haben BürgerInnen eine Möglichkeit, schnell, einfach und unabhängig von Ort und Zeit miteinander in Kontakt zu treten. Allerdings sind die bisherigen Lösungen für Online-Diskussionen unzureichend und weisen allseits bekannte Schwachstellen auf.

Die grundlegenden Probleme im Bereich von Online-Diskussionen lassen sich in drei Teilbereiche gliedern: (1) Die Darstellung aktueller Beiträge ist nicht übersichtlich genug, was zu Überladung von Informationen oder Filterblasen führen kann; (2) Die Software kann nicht ohne Weiteres von ungeschulten BenutzerInnen genutzt werden, da nicht alle BenutzerInnen sich mit argumentationstheoretischen Ansätzen auskennt; (3) Die Software skaliert nicht anhand der Anzahl der BenutzerInnen und forciert Balkanisierung. Letzteres führt oft zu einem Mangel an Struktur, zu Fehlinformationen und stark polarisierenden Diskussionen.

Obwohl in den letzten Jahren viele Ansätze für großflächig angelegte Diskussionen vorgeschlagen wurden, wird bisher keines in der Praxis verwendet. Daher ist es Teil dieser Dissertation, den neuartigen dialogbasierten Ansatz vorzustellen und damit ungeschulten BenutzerInnen großflächig angelegte Online-Diskussionen zu ermöglichen. Des Weiteren soll eine Software entwickelt werden, die die obigen Probleme umgeht beziehungsweise Lösungen dafür bietet.

Zusammenfassend stellen wir eine Software für den neuen dialogbasierten Ansatz vor. Dieser Ansatz umgeht die üblichen Fallstricke, ist ausgelegt für großflächig angelegte Online-Diskussionen und auch für ungeübte BenutzerInnen schnell und einfach zu benutzen. Dabei führt die Software einen Dialog mit der/dem BenutzerIn, wobei sie die bisherigen Argumente anderer NutzerInnen wiederverwertet und neuen BenutzerIn präsentiert. Während des Dialoges ist es jederzeit möglich, neue Aussagen anzugeben, die dann passend mit den bisherigen Argumenten verknüpft werden. Zwar basieren die von uns vorgeschlagenen Rückmeldungsmöglichkeiten auf Argumentationstheorie, sind aber alltagssprachlich verpackt und farblich codiert, sodass diese schnell und einfach genutzt werden können. Im Mai 2017 haben wir ein Feldexperiment mit dem gesamten Informatik-Studiengang durchgeführt, wobei 318 unterschiedlich Nutzende unsere Plattform besucht haben. Dabei haben 47 NutzerInnen durch die Dialoge eine Karte mit 235 Argumenten erstellt, wobei diese so treffend sind, dass sie in die zukünftige Gestaltung des Studiengangs einfließen. Zusätzlich haben wir ein dezentrales Moderationssystem getestet und alle TeilnehmerInnen zu einer Umfrage eingeladen. Abschließend können wir sagen, dass die Qualität der entstandenen Diskussion, als auch die Benutzerfreundlichkeit der Software sehr überzeugend sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Informatik » Rechnernetze
Dokument erstellt am:28.06.2018
Dateien geändert am:28.06.2018
Promotionsantrag am:30.11.2017
Datum der Promotion:31.01.2018
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