Dokument: Die Rolle von Chemokinen und Angiogenese bei der humanen Plazentation
Titel: | Die Rolle von Chemokinen und Angiogenese bei der humanen Plazentation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=45936 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20180514-113711-5 | |||||||
Kollektion: | Publikationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Habilitation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | PD Dr. Schanz, Andrea [Autor] | |||||||
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Stichwörter: | Chemokine, Angiogenese, Plazenta | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Häufigkeit von Sterilität und Schwangerschaftskomplikationen spiegelt sich in dem wissenschaftlichen Interesse und der Fülle an Publikationen im Bereich der Gynäkologie, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin wider.
Besonders die humane Plazentaentwicklung ist Grundlage für intensive experimentelle sowie klinische Studien. Die Plazenta ist ein transientes Organ, das die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des heranwachsenden Kindes gewährleistet. Sie ist bei der Geburt fast 500 g schwer und hat einen Durchmesser von ca. 22 cm (Benirschke K 2012). Innerhalb der 40 Wochen dauernden Schwangerschaft entsteht ein Organ, das nicht nur fetale und maternale Anteile hat, sondern auch tumorähnlich in die maternale Uteruswand einwächst, um dort eine Verbindung zu dem maternalen Gefäßsystem herzustellen (Genbacev et al. 1997). Fetale, plazentare Zellen sind schon in frühsten Schwangerschaftswochen im maternalen Blut nachweisbar und werden inzwischen für genetische Untersuchungen im Bereich der Pränatalmedizin genutzt (Richter-Kuhlmann 2013). Weiterhin wird Humanes Choriongonadotropin (hCG) von plazentaren Zellen gebildet, das schon ab 5 Tagen nach Eizellbefruchtung sezerniert wird und als diagnostisches Mittel zur Feststellung oder Verlaufskontrolle auch einer pathologischen Schwangerschaft verwendet werden kann (Zygmunt et al. 2002). Die plazentare Entwicklung ist aus vielerlei Gründen höchst interessant und die humane Plazenta bietet verschiedene Zellarten und Gewebetypen, die sich für wissenschaftliche Untersuchungen sehr gut eignen. Aspekte wie Angiogenese, gerichtete Zellbewegung, Immunologie, Stammzellentwicklung und tumorartiges Wachstum spielen eine Rolle und können im Rahmen der Plazentaentwicklung untersucht werden. Diese Aufzählung umreißt jedoch nur einen Teil der wissenschaftlichen Richtungen. Methodisch ist es möglich, Plazentagewebe aus unterschiedlichen Schwangerschaftswochen zu gewinnen bzw. zu sammeln, z.B. wenn eine Schwangerschaft elektiv oder aus medizinischen Gründen in einer früheren Schwangerschaftswoche beendet wird oder ein Kind nach einer zeitgerechten oder pathologischen Schwangerschaft entbunden wird. Dieses Gewebe kann aufbereitet werden für bildliche Darstellungen wie Immunhistochemie, Fluoreszenzmikroskopie oder aber auch in situ Hybridisierung. Plazentabestandteile wie isolierte Zytotrophoblastzellen, Syncytiotrophoblasten oder auch Plazentavilli Explants können verwendet werden für Funktionsassays oder weiter aufgearbeitet werden für Protein- oder RNA-Analysen. Zur Veranschaulichung siehe Abbildung 1, in der Differenzierungsassays von Zytotrophoblasten dargestellt werden (Red-Horse et al. 2004). Ein essentieller Vorteil an diesem Gewebe ist, dass eine Plazentaspende keine Nachteile für die Probandin hat, da eine ausgestoßene Plazenta anderweitig keine Verwendung finden kann. Zudem handelt es sich um primäres, humanes Gewebe, welches direkte Rückschlüsse auf die in vivo Situation im Menschen zu lässt und keine Speziesunterschiede zeigt. In den Publikationen, die Gegenstand der vorliegenden Habilitationsschrift sind, wurden vielfältige Methoden angewandt und sowohl klinische als auch experimentelle Studien durchgeführt. Unter anderem wurde Plazentagewebe gefärbt für Immunhistochemie in Paraffin bzw. in OCT eingebettet für Fluoreszenzmikroskopie. Innerhalb dieser Färbungen wurde die Lokalisation verschiedener Moleküle innerhalb der Plazenta auch zu verschiedenen Gestationszeitpunkten ermittelt, aber auch Gewebe von gesunden Plazentas versus gematchte präeklamptische Plazentas verglichen. Weiterhin wurden Sekretionsmoleküle der Plazenta via ELISA quantitativ bestimmt und in Relation gesetzt zur Konzentration, die in der passenden Dezidua sezerniert wurde. Einzelne Zellen, insbesondere Zytotrophoblastzellen wurden isoliert für Proteinanalysen via Western Blot oder Fluoreszenzmikroskopie, RNA-Analysen via Realtime PCR, aber auch funktional innerhalb von Differenzierungs- (siehe Abbildung 1) /Migrations- und Invasionsassays verwendet. Die Methoden und Materialien für die einzelnen Publikationen sind in den jeweiligen Material & Methods Abschnitten detailliert beschrieben. Innerhalb der Vielfalt von möglichen wissenschaftlichen Schwerpunkten wird hier vor allem der Einfluss von Chemokinen und ihren Rezeptoren innerhalb der Plazentaentwicklung untersucht. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Bezug: | 2005-2015 | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 14.05.2018 | |||||||
Dateien geändert am: | 14.05.2018 |