Dokument: Eine Untersuchung exekutiver Hirnfunktionen mit dem "Turm von London"-Test bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz im Vergleich zu depressiven Patienten und gesunden Kontrollpersonen

Titel:Eine Untersuchung exekutiver Hirnfunktionen mit dem "Turm von London"-Test bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz im Vergleich zu depressiven Patienten und gesunden Kontrollpersonen
Weiterer Titel:Evaluation of executive functions using the “Tower of London” test in patients with Alzheimer’s dementia, major depressive disorder and healthy controll subjects
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180508-104739-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Zeiffer, Mike [Autor]
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Dateien vom 25.04.2018 / geändert 25.04.2018
Beitragende:PD Dr. med. Supprian, Tillmann [Gutachter]
Prof. Dr. med. Seitz, Rüdiger J. [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Diese Untersuchung wurde mit dem Ziel durchgeführt, Exekutivfunktionen bzw. das
planerische Problemlösen unter Anwendung des ‚Turm-von-London‘-Tests bei Patienten
mit einer Depression und Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer-Typ vergleichend
zu charakterisieren.
Grundlage dieser Fragestellung ist zum einen die zunehmende Bedeutung dieser beiden
Erkrankungen im Rahmen einer älter werdenden Gesellschaft. Zum anderen ist die
selbstständige Alltagsbewältigung in hohem Maße von suffizienten Exekutivfunktionen
abhängig. Des Weiteren sind die neuropsychologischen Defizitprofile der Depression und
der Demenz vom Alzheimer-Typ vor allem in Bezug auf Exekutivfunktionen nur
rudimentär untersucht und Gegenstand wissenschaftlicher Kontroversen. Zusätzlich
besteht der Verdacht eines ätiopathologischen Zusammenhangs zwischen den
neurokognitiven Störungen dieser Erkrankungen sowie einem differentialdiagnostischen
Problem im Rahmen klinischer Untersuchungsverfahren.
Zur Bearbeitung dieser Fragestellung wurden insgesamt 103 Probanden mittels der
‚CERAD-Plus‘-Testbatterie, des ‚Turm-von-London‘-Tests sowie des ‚Becks-
Depressions-Inventars‘ untersucht. In die endgültige Auswertung wurden die Ergebnisse
von jeweils zwanzig Patienten in zwei Untersuchungsgruppen mit den ICD-10-
Diagnosen ‚Demenz bei Alzheimer-Krankheit‘, ‚depressive Episode‘ und ‚rezidivierende
depressive Störung‘ sowie von zwanzig gesunden Kontrollpersonen eingeschlossen. Die
Ergebnisse wurden statistisch analysiert und vergleichend betrachtet.
Es zeigten sich für die beiden Erkrankungen ähnliche Defizitprofile in Bezug auf
exekutive Funktionsstörungen. Die Exekutivfunktionen waren sowohl bei den dementen
Patienten als auch bei den depressiven Patienten in den Bereichen kognitiver Flexibilität,
des Monitorings sowie des problemlösenden Denkens und der Inhibition erheblich
eingeschränkt. Qualitativ und quantitativ wiesen Patienten mit einer Demenz vom
Alzheimer-Typ signifikant größere Defizite auf. Die Unterscheidung der beiden Gruppen
war anhand exekutiver Dysfunktionen eindeutig möglich. Dabei erwies sich der ‚Turmvon-
London‘-Test als geeignetes Testinstrument, um eine eindeutige Differenzierung
zwischen depressiven und dementen Patienten anhand von Defiziten des planerischen
Problemlösens und der Inhibition zu gewährleisten. Zudem konnten Limitationen des
‚Turm-von-London‘-Tests in Bezug auf schwere Störungen exekutiver Funktionen
aufgezeigt werden.
Es bestätigte sich die Annahme, dass Exekutivfunktionen im Allgemeinen und das
planerische Problemlösen sowie die Inhibition im Speziellen, getestet mittels ‚Turm-von-
London‘-Test, einen besonderen Stellenwert in der neuropsychologischen Diagnostik der
Depression sowie der Demenz vom Alzheimer-Typ besitzen. Zudem wurde deutlich, dass
es sich bei diesen Störungen exekutiver Funktionsbereiche um neuropsychologische
Defizite handelt, die in Routineverfahren wie dem ‚Mini-Mental-Status‘-Test oder der
‚CERAD-Plus‘-Testbatterie nicht suffizient abgebildet werden.

This study focused on executive functions and problem solving using the “Tower of
London” (ToL) test in patients suffering from Alzheimer’s dementia (AD) compared to
patients with major depression (MD) and healthy control subjects.
Both disorders, AD and MD have growing impact on a currently ageing population.
Coping with everyday life in older age requires sufficient executive functions. While
memory functions received much attention in research of AD as well as MD, less is
known about the specific deficits of executive functions in these disoders.
Neuropsychological deficit profiles of AD and MD are still subject of scientific
controversy. Moreover, there is a suspected etiopathological connection between these
illnesses, as well as differential diagnostic problems in the context of clinical
investigation procedures.
To address this issue, 60 subjects (divided in three subgroups: AD n=20, major depressive
episode, / recurrent major depressive disorder n=20, healthy control subjects n=20) were
examined using the "CERAD-Plus" neuropsychological battery and the ToL-test, as well
as the “Beck Depression Inventory".
Similar deficit profiles were observed for both diseases with regard to executive
functions. Executive functions were significantly reduced in both, patients with dementia
and with depression in tasks requiring cognitive flexibility, monitoring, problem-solving
and inhibition. Patients with AD showed a significantly greater deficit. The distinction
between the two groups could be clearly defined on the basis of executive dysfunctions.
The ToL-test proved to be a suitable instrument for the detection of deficits in problemsolving,
planning and inhibition. Limitations of the ToL-test could also be revealed,
related to severe disorders of executive functions even in mild to moderate AD.
In conclusion, the ToL was able to identify deficits in problem-solving and inhibition
especially in patients with AD, but also in patients with MD. It also became clear that
executive functions are not properly addressed in the neuropsychological assessment
using routine procedures such as the "Mini Mental Status Exeamination” or the
"CERAD-Plus" battery.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.05.2018
Dateien geändert am:08.05.2018
Promotionsantrag am:13.04.2017
Datum der Promotion:24.04.2018
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