Dokument: Geschlechtsspezifische Effekte von humanem Plasma nach Ischämischer Fernpräkonditionierung des älteren Menschen auf Infarktgröße und Hämodynamik des isolierten Langendorffherzens

Titel:Geschlechtsspezifische Effekte von humanem Plasma nach Ischämischer Fernpräkonditionierung des älteren Menschen auf Infarktgröße und Hämodynamik des isolierten Langendorffherzens
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180411-161407-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Aytulun, Ahmet Aykut [Autor]
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Dateien vom 11.04.2018 / geändert 11.04.2018
Beitragende:Prof. Dr. Bauer, Inge [Gutachter]
PD Dr. med. Aubin, Hug [Gutachter]
Stichwörter:RIPC, humorale Faktoren, höheres Lebensalter, Geschlecht, Langendorff
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Fragestellung: Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern dar. Kardiomyozyten besitzen endogene Mechanismen, die einen protektiven Effekt bei einem Ischämie-Reperfusionsschaden vermitteln. Der protektive Stimulus kann an der oberen Extremität mittels Blutdruckmanschette erfolgen. Hierdurch freigesetzte humorale Faktoren transportieren das protektive Signal über den Blutkreislauf zum Herzen. Ziel dieser Studie war zu überprüfen, ob freigesetzte humorale Faktoren des älteren Menschen bei Transfer auf ein in vitro Langendorffherz kardioprotektiv wirken und ob geschlechtsspezifische Unterschiede auftreten.
Methodik: Für diese Studie lagen Genehmigungen der Ethikkommission (Studie 3911) und des Tierschutzbeauftragten (Nr. O 27/12) der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf vor. An zehn männlichen und zehn weiblichen, gesunden Probanden über 60 Jahren wurde am linken Oberarm durch Aufblasen einer Blutdruckmanschette (200 mmHg) eine Ischämische Fernpräkonditionierung (RIPC) für drei Zyklen mit fünfminütiger Ischämie gefolgt von jeweils fünfminütiger Reperfusion durchgeführt. Blut wurde vor (Kontrolle, CON) und nach RIPC entnommen. Die kardioprotektive Wirksamkeit des Blutplasmas wurde an 40 männlichen WISTAR-Ratten im Alter von 2-3 Monaten randomisiert in vier Gruppen in vitro getestet [CON-Plasma(♂), RIPC-Plasma(♂); CON-Plasma(♀), RIPCPlasma(♀)]. Die isolierten Herzen wurden an einer Langendorff-Apparatur mit
modifiziertem Krebs-Henseleit Puffer bei einem konstanten mittleren, arteriellen Druck von 80 mmHg perfundiert. Nach einer Stabilisierungsphase von 20 Minuten wurde das jeweilige Blutplasma für 10 Minuten mit 0,5% des Koronarflusses verabreicht. Im Anschluss erfolgte eine globale Ischämie von 33 Minuten. Nach 60 Minuten Reperfusion wurden die Herzen mit einer 0,75% Triphenyltetrazoliumchloridlösung gefärbt und die Infarktgrößen planimetrisch ermittelt. Die hämodynamischen Parameter wurden während des Versuchs aufgezeichnet und ausgewertet. Die statistische Auswertung erfolgte mit einem Student‘s t-Test (p<0,05), die Daten sind als Mittelwert ± Standardabweichung angegeben. Ergebnisse: Das RIPC-Plasma der männlichen Probanden zeigte keine
Infarktgrößenreduktion im Vergleich mit dem Kontrollplasma (Infarktgröße CONPlasma(♂): 43 ± 9 %, Infarktgröße RIPC-Plasma(♂): 46 ± 12 %). Das RIPC-Plasma der weiblichen Probanden zeigte keine Infarktgrößenreduktion im Vergleich mit dem Kontrollplasma (Infarktgröße CON-Plasma(♀): 43 ± 12 %, Infarktgröße RIPCPlasma(♀): 45 ± 10 %). Die hämodynamischen Parameter zeigten keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das RIPC-Plasma älterer Probanden über 60 Jahren bei Transfer auf das in vitro Herz keine kardioprotektive Wirkung besitzt. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Freisetzung humoraler Faktoren lagen nicht vor. Die fehlende kardioprotektive Wirkung könnte durch eine Veränderung der Menge und/oder der Zusammensetzung der freigesetzten humoralen Faktoren bedingt sein.

Background: Cardiovascular diseases are the leading cause of death in the western industrialized countries. Cardiac muscle cells possess endogenous mechanisms to protect themselves from ischemia/reperfusion-induced damage. The protective stimulus can be applied on the upper extremity with a blood pressure cuff. The
released humoral factors transport the protective signal to the heart through the blood system. Goal of this study was to discover whether the released humoral factors of older men and women exert cardioprotective effects and if gender specific effects exist when transferred to an isolated heart.
Methods: The study was conducted in accordance with the ethics committee (study 3911) and the animal protection commissioner (no. O 27/12) of the Heinrich-Heine University of Düsseldorf. Ten male and female healthy subjects older than 60 years of age were remote ischemic preconditioned (RIPC) at the left upper extremity via a blood pressure cuff (200 mmHg) with three cycles of five minutes ischemia and five minutes reperfusion. Blood was withdrawn before (Control, CON) and after RIPC. The cardioprotective effect of the blood plasma was tested on 40 isolated hearts from male WISTAR-rats with an age of 2-3 months in four groups in vitro [CON plasma(♂), RIPC-plasma(♂); CON-plasma(♀), RIPC-plasma(♀)]. Hearts were perfused by a Langendorff system with a modified Krebs-Henseleit puffer at a
constant mean arterial pressure of 80 mmHg. After a stabilization period of 20 minutes the blood plasma was administered at a coronary flow rate of 0.5% for 10 minutes. Hearts underwent 33 minutes of global ischemia. After 60 minutes of reperfusion the hearts were stained with a 0.75% triphenyltetrazolium chloride
solution and infarct sizes were determined planimetrically. The hemodynamic parameters were recorded during the experiments. All data (mean ± standard deviation) were analysed with a Student’s t-test (p<0.05).
Results: RIPC-plasma of male test subjects did not reduce infarct size compared to the CON-plasma (infarct size CON-plasma(♂): 43 ± 9 %, infarct size RIPC plasma(♂): 46 ± 12 %). RIPC-plasma of female test subjects did not reduce infarct size compared to the CON-plasma (infarct size CON-plasma(♀): 43 ± 12 %, infarct
size RIPC-plasma(♀): 45 ± 10 %). Hemodynamic parameters did not differ between the groups.
Discussion: The results show that RIPC of test subjects over 60 years of age is not capable of conveying protective effects on an in vitro isolated rat heart. There are no gender specific differences regarding the release of humoral factors. The missing cardioprotective effects could be the result of a reduced concentration or a change of the composition of humoral factors.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.04.2018
Dateien geändert am:11.04.2018
Promotionsantrag am:12.10.2017
Datum der Promotion:10.04.2018
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