Dokument: Prognostischer Wert repetitiver Messungen der freien Serumleichtketten bei Patienten mit Multiplem Myelom während einer Erstlinienbehandlung mit Hochdosistherapie und autologer peripherer Blutstammzelltransplantation

Titel:Prognostischer Wert repetitiver Messungen der freien Serumleichtketten bei Patienten mit Multiplem Myelom während einer Erstlinienbehandlung mit Hochdosistherapie und autologer peripherer Blutstammzelltransplantation
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180118-134304-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Friemann, Tim [Autor]
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Dateien vom 18.01.2018 / geändert 18.01.2018
Beitragende:Prof. Dr. med. Fenk, Roland [Betreuer/Doktorvater]
PD Dr. med. Stegbauer, Johannes [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Der prognostische Wert der freien Serumleichtketten (sFLC) bei Patienten mit Multiplem Myelom (MM) ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausreichend geklärt. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, inwiefern sowohl Absolutwerte der sFLC bei Erstdiagnose (ED) und im Verlauf, als auch dynamische Veränderungen während einer Erstlinientherapie mit Hochdosistherapie (HDT) und anschließender autologer Blutstammzelltransplantation Rückschlüsse auf das Therapieansprechen, das Gesamtüberleben (OS), das ereignisfreie Überleben (EFS) und den Zeitpunkt eines Progresses liefern kann. Diese retrospektive Analyse erfolgte anhand von 132 konsekutiven Patienten von 2004 bis 2008 mit der Erstdiagnose eines MM, die für eine HDT geeignet waren und von denen bei 70 Patienten Daten zu sFLC vorlagen. Die absolute Höhe der sFLC war in unserer Analyse nur bei extrem hohen Werten von über 1000 mg/l während der Induktionstherapie ein Prognosefaktor für das Gesamtüberleben (p=0,005 vor Stammzellmobilisierung; p=0,035 nach zweitem Induktionszyklus). Hinsichtlich der dynamischen Veränderungen fand sich ein kontraintuitives Ergebnis. Eine Normalisierung des Leichtkettenquotienten während der Induktionstherapie hatte im Trend einen negativen Effekt auf die Dauer der Remission (p=0,062), während ein Abfall des sFLC-Level nach erfolgter Induktionstherapie um weniger als die Hälfte mit einer längeren Remissionsdauer assoziiert war (p=0,037). Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass ein hochproliferativer Tumor schnell anspricht, aber auch schnell Resistenzen entwickelt. Ferner konnten wir vorherige Beschreibungen, nach denen die Dimension der sFLC-Erhöhung bei Erstdiagnose und auch noch zum Zeitpunkt vor Hochdosistherapie einen Einfluss auf das Ausmaß der Nierenfunktionsstörungen hat bestätigen (p=0,026 bei ED; p=0,014 vor HDT). Auch konnten wir in unserer Analyse belegen, dass durch einen Wiederanstieg der sFLC aus dem Plateau nach erfolgter HDT/aPBSCT der Beginn eines Rezidivs bei 30% der Patienten im Median 75 Tage vor dem Paraproteinanstieg erkannt werden kann. Zusammenfassend konnten wir in unserer Arbeit zeigen, dass die Bestimmung der sFLC nur einen eingeschränkten prognostischen Nutzen hat, eine Bestimmung im Verlauf zur Früherkennung eines Rezidivs aber sinnvoll ist.

The predictive value of serum free light chains (sFLC) for patients with Mutiple Myeloma (MM) is still unclear. The aim of this study was to evaluate the role of absolute sFLC levels and its dynamic changes as a predictive factor for treatment outcome in patients undergoing high-dose melphalan therapy followed by autologous peripheral blood stem cell transplantation. Out of 132 patients eligible for this analysis we identified 70 patients with consistantly performed sFLC mesurements.
In our analysis only extreme sFLC elevation of more than 1000 mg/l during induction therapy (p=0,005 before stem cell mobilisation; p=0,04 after second cycle of induction therapy) was predictive for a shorter overall survival. Considering the dynamic changes of sFLC during therapy there were counterintuitive findings. The normalisation of sFLC ratio durig induction therapy showed a trend towards a decrased event free survival whereas a decrease of less than 50% in sFLC levels had a significant positive influence on the duration of remission. A possible explaination for this observation may be that highly proliferative tumors rapidly respond to therapy but also quickly develop resistance.
In addition we could confirm prior findings that showed a correlation between the sFLC value and the degree of renal impairment (p=0,03 at diagnosis; p=0,01 before HDT). Furthermore we could demonstrate that disease progression was predictable in 30% of our patients by an increase of sFLC from the plateau phase after HDT in median 75 days before the increase of paraprotein.
In conclusion, sequential mesurement of sFLC during therapy has limited prognostic value but is useful for early detection of progressive disease.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.01.2018
Dateien geändert am:18.01.2018
Promotionsantrag am:25.04.2017
Datum der Promotion:16.01.2018
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