Dokument: Klinische Studie zur Wirkung okklusaler Interferenzen auf die elektromyografische Aktivität der Kaumuskulatur

Titel:Klinische Studie zur Wirkung okklusaler Interferenzen auf die elektromyografische Aktivität der Kaumuskulatur
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20180104-105200-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Winkler, Luzie [Autor]
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Dateien vom 23.12.2017 / geändert 23.12.2017
Beitragende:Prof. Dr. Alfons Hugger [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Frank Schwarz [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersuchte die Wirkung von diagonal positionierten okklusalen Veränderungen auf die elektromyografische Aktivität des Musculus masseter und des Musculus temporalis anterior. Primär sollte ermittelt werden, ob Unterschiede der Muskelaktivitäten zwischen den unterschiedlichen okklusalen Veränderungen und verschiedenen Aufbissintensitäten zu verzeichnen waren. Zudem konnte durch eine repetitive Untersuchung unter konstanten Versuchsbedingungen die Reliabilität der Messungen überprüft werden.
Die Muskelaktivitäten beider Kaumuskeln wurden bilateral mittels Oberflächen-Elektromyografie abgeleitet. Bei 21 funktionsgesunden Personen wurden 0,8 mm starke okklusale Veränderungen auf die Zähne des Unterkiefers reversibel aufgebracht, um eine Veränderung der Okklusion zu simulieren. So ergaben sich 15 unterschiedliche Okklusionsveränderungen durch diagonale Kombinationen der zweiten und ersten Molaren, zweiten und ersten Prämolaren, der Eckzähne und der Frontzähne. Die Probanden wurden in einer sich wiederholenden Untersuchung dazu aufgefordert, unter visuellem Feedback mit 10% und 35% ihrer maximalen voluntären Kontraktion aufzubeißen.
Die Wirkung wurde durch Berechnungen der Aktivitätsverhältnisse der Kaumuskeln untersucht und statistisch mit einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholungen ausgewertet. Eine Untersuchung der Reliabilität erfolgte durch die Erhebung des Intraklassenkorrelationskoeffizienten. Zudem wurden die Differenzen der mittleren Muskelaktivität beider Untersuchungen muskelbezogen für jede Aufbissposition gebildet.
Es konnten keine signifikanten Unterschiede der Aktivitätsverhältnisse der Kaumuskeln zwischen den unterschiedlichen Aufbisspositionen ermittelt werden. Der M. masseter zeigte nahezu konstante Aktivitätsverhältnisse, wohingegen der M. temporalis anterior größeren Schwankungen unterlag. Intra- und interindividuelle Unterschiede der Muskelaktivitäten bei den standardisiert ausgeführten okklusalen Provokationen mussten verzeichnet werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass beide Kaumuskeln individuellen Strategien folgen, um auf veränderte Situationen zu reagieren. Die stärkeren Schwankungen der Aktivität des M. temporalis deuten auf eine Rolle bei der Feinadaptation hin. Die konstanten Werte des M. masseter lassen eine Kraft regulierende Interpretation zu. Beide Muskeln erzielten in der zweiten Untersuchung höhere Werte. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass ein Trainingseffekt in Form einer Steigerung der Muskelaktivität die adäquate Reaktion auf die bevorstehende Provokation darstellte.

Abstract
The aim of this study was to examine the effect of diagonally positioned occlusal alteration on electromyographic activity of the masseter and anterior temporal muscles. First, we analyzed the influence of various occlusal alterations and clenching intensity on muscle activity. Second, we examined the reliability of repeated measurements under constant test conditions.
Muscle activity of both jaw muscles was measured bilaterally using surface electromyography. In 21 functionally healthy individuals, we reversibly applied a heightening of 0.8 mm on the teeth of the lower jaw to mimic occlusal changes. This resulted in 15 different occlusal changings by diagonal combination of the second and first molar, second and first premolar, canines and incisors. Probands were asked in repetive studies to bite on with 10 an 35% of their maximal voluntary contraction using visual feedback.
We assessed the activity ratio of the jaw muscles. To detect statistically significant differences we used the two-way analysis of variance. The intraclass correlation coefficient was used to test reliability. Moreover, we separately assessed the difference of the mean muscle activity of both studies for each muscle and clenching position.
We could not detect statistically significant differences in activity ratios of the jaw muscles between various clenching positions. The masseter muscle showed continuous results, whereas the results of the anterior temporal muscle tended to have a broader variation. However, we could detect statistically significant inter- and intraindividual differences of muscle activity after standardized occlusal alterations. These results suggest that both jaw muscles follow individual strategies to respond to changed situations. Broader variations in activity of the anterior temporal muscle might indicate its function in fine tuning. The continuous results of the masseter muscle can be interpreted as an indicator of regulative muscular strength. It is noteworthy that both muscles had higher values in repetetive studies. We hypothesize a training effect leading to a higher muscle activity as the adequate response to an imminent provocation.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.01.2018
Dateien geändert am:04.01.2018
Promotionsantrag am:27.04.2017
Datum der Promotion:12.12.2017
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