Dokument: Bestimmung von CD40L, Erythropoetin und Thrombopoetin im Rahmen der Spende hämatopoetischer Stammzellen

Titel:Bestimmung von CD40L, Erythropoetin und Thrombopoetin im Rahmen der Spende hämatopoetischer Stammzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20171219-140502-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Hauser, Maximilian [Autor]
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Dateien vom 18.12.2017 / geändert 18.12.2017
Beitragende:Prof. Dr. med. Wenzel, Folker [Gutachter]
Prof. Dr. Decking, Ulrich [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die HSZT ermöglicht einen häufig kurativen Therapieansatz bei einer Reihe maligner sowie nicht-maligner Erkrankungen. Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhalten der die Hämatopoese regulierenden Zytokine –Erythropoetin und Thrombopoetin- sowie von CD40L im Rahmen der peripheren Blutstammzellapherese und der Knochenmarkspende. Hierbei werden Konzentrationsänderungen im peripheren Blut der Spender sowie im Stammzellprodukt nach einer Lagerung von 24 Stunden bei 4 °C gemessen. Ergänzend erfolgen für CD40L Messungen zur Freisetzungskinetik unter G-CSF-Stimulation sowie für TPO Untersuchungen zur temperaturabhängigen Clearance und Versuche zur Zellsortierung im Stammzellprodukt.
CD40L als Spaltprodukt des membrangebundenen Liganden CD154 wird als proinflammatorischer, immunmodulatorischer und prothrombotischer Mediator in Verbindung mit Transfusionszwischenfällen, chronisch-entzündlichen Geschehen und Erkrankungen wie dem akuten Koronarsyndrom gebracht. Die Thrombozyten stellen im peripheren Blut die Hautquelle für CD40L dar. Entsprechend zeigt sich nach der peripheren Blutstammzellapherese eine der Abnahme der Thrombozytenkonzentration proportionale Reduktion der CD40L-Spiegel im peripheren Blut der allogenen Spender. Es kann gezeigt werden, dass die Stimulation mit G-CSF über eine vermehrte Bereitstellung proteolytischer Aktivität zu einer, im Vergleich zu nicht-stimulierten Proben, signifikanten Zunahme der CD40L-Freisetzung führt. Thrombozyten sezernieren CD40L in Folge einer Aktivierung und/oder einer Zelllyse. Bereits durch die Stammzellgewinnung im Rahmen der Blutstammzellapherese sowie der Knochenmarkspende kommt es zu einer vermehrten CD40L-Freisetzung. Über die anschließende Lagerung kann eine weitere signifikante Akkumulation in den allogenen Stammzellprodukten beobachtet werden. Die vorliegende Arbeit untersucht einen Lagerungszeitraum von 24 Stunden, während allogene Blutstammzellprodukte bis zu 72 Stunden nach Herstellung transplantiert werden dürfen. Unter prädisponierenden Faktoren sind adverse Effekte im Empfängerorganismus durch die CD40L-Einschwemmung nach der Stammzelltransplantation denkbar.
Eine EPO-Produktion durch renale peritubuläre interstitielle Fibroblasten wird als Reaktion auf hypoxische Zustände beobachtet. Der Hypoxiereiz im peripheren Blut der autologen Spender entsteht durch die präexistente Anämie und zeigt sich in einer deutlichen Erhöhung der EPO-Konzentration, welche sich nach der Blutstammzellapherese unverändert zeigt. Im Rahmen der Knochenmarkspende können inhibierende Effekte der Narkose auf die EPO-Produktion trotz eines signifikanten Blutverlustes festgestellt werden. Aufgrund des EPO-Regulationsmechanismus sind in den Apheresaten und Präparaten keine Konzentrationsanstiege für EPO zu erwarten gewesen. Bei einer EPO-Halbwertszeit im Plasma von 7-8 Stunden zeigt sich in den gelagerten Stammzellprodukten keine signifikante Abnahme der EPO-Konzentration nach 24 Stunden. Unter der Annahme des wahrscheinlichsten Eliminationsweges für EPO, in Form der Rezeptor-Ligand-Interaktion mit nachfolgender Internalisierung, scheint diese unter den gewählten Lagerungsbedingungen gestört zu sein.
TPO ist der Hauptregulator der Thrombozytopoese und wird nach fortlaufend hepatischer Freisetzung von mpl-Rezeptor-tragenden Zellen internalisiert und somit abgebaut. Im peripheren Blut der Spender zeigt sich das inverse Verhältnis der TPO-Spiegel zur Thrombozytenkonzentration, welches im Rahmen der Knochenmarkspende durch die akute-Phase-Funktion des TPO aufgehoben ist. Während in der Literatur eine Abnahme der TPO-Spiegel in gelagerten Blutprodukten beschrieben wird, zeigt sich im allogenen Blutstammzellapheresat eine signifikante TPO-Akkumulation innerhalb der Lagerungszeit. Wie in den Zellsortierungsversuchen bestätigt wird, scheint eine ablaufende Aktivierung oder Lyse der Thrombozyten im Stammzellapheresat zu einer TPO-Freisetzung zu führen. Die geringe TPO-Elimination im Knochenmarkpräparat und autologen Stammzellapheresat kann durch die deutlich verminderte TPO-Clearance bei 4 °C erklärt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit kann gezeigt werden, dass sowohl die Herstellung als auch die Lagerung hämatopoetischer Stammzellen Einfluss auf das Verhalten der drei Zytokine CD40L, EPO und TPO hat. Während die Konzentrationen im peripheren Blut weitestgehend physiologischen Grenzen folgen, zeigt sich für CD40L eine signifikante Akkumulation im allogenen Blutstammzellapheresat und Knochenmarkpräparat im Rahmen der Lagerung.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.12.2017
Dateien geändert am:19.12.2017
Promotionsantrag am:21.04.2016
Datum der Promotion:06.12.2017
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