Dokument: Eine Untersuchung älterer Menschen zur retrospektiven Erfassung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Titel:Eine Untersuchung älterer Menschen zur retrospektiven Erfassung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20171218-090809-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hinrichsen, Lena [Autor]
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Dateien vom 13.12.2017 / geändert 13.12.2017
Beitragende:PD Dr. med. Supprian, Tillmann [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Dragano, Nico [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) im hohen Alter.
Prävalenz und Charakteristik der ADHS im Kindes- und (jüngeren) Erwachsenenalter sind mittlerweile gut untersucht, so dass für die Diagnostik als auch die Therapie fundierte Konzepte bestehen. Für das Senium fehlen hierzu entsprechende Untersuchungen und Daten.
In den einzelnen Lebensphasen können ADHS-typische Komorbiditäten wie bipolare und depressive Störungen, Abhängigkeitserkrankungen, Persönlichkeits- und Angststörungen sowie Delinquenz auftreten. Inwiefern diese Komorbiditäten bis in das höhere Alter hinaus persistieren und die soziale und berufliche Integration beeinträchtigen ist bisher nicht bekannt.
In dieser Untersuchung wurden insgesamt 100 Probanden in einem Lebensalter über 60 Jahre zu typischen Symptomen einer ADHS befragt. Probanden, die zum Zeitpunkt der Befragung an einer dementiellen Erkrankung litten, in ihrer Kommunikationsfähigkeit z.B. aufgrund eines zurückliegenden Schlaganfalls beeinträchtigt waren oder die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschten, wurden nicht in die Studie inkludiert. Beginn eines jeden Interviews war eine testpsychologische Untersuchung zum Ausschluss einer Demenzerkrankung. Es folgten ein freies Interview, eine Selbstbeurteilung anhand von Fragebögen (ADHS-SB, WURS-k) und die Durchführung eines Screening-Interviews (WRI). Die Probanden waren hierbei aufgefordert, Angaben zum Vorliegen von ADHS-typischen Symptomen im Kindes- bzw. Erwachsenenalter zu machen.
Nach Auswertung der Interviews konnten drei Probandinnen gefunden werden, die über seit der Kindheit persistierende ADHS-typische Symptome berichten. Eine Probandin hat hierbei auch persönlich Beschwerden wahrgenommen. Die Betroffene schilderte eine milde Beeinträchtigung durch eine gemischt motorisch-innere Unruhe und konnte von guten Bewältigungsstrategien berichten, welche ihr eine ungestörte Integration in das Sozial- und Berufsleben ermöglichten. Durch diese Untersuchung ist belegt worden, dass eine ADHS bis in das Senium persistieren und auch im hohen Lebensalter diagnostiziert werden kann. Aussagen zu einem Symptomenwandel, wie vom Jugend- ins Erwachsenenalter bekannt, oder zu bisher nicht bekannten ADHS-Komorbiditäten können derzeit nicht getroffen werden. Hier ist zu erwarten, dass Langzeitbeobachtungen von ADHS-Betroffenen weitere Erkenntnisse liefern.

This dissertation focusses on Attention-Deficit-Hyperactivity-Disorder in seniority age. The prevalence and characteristics of ADHD in childhood and adolescence are well examined allowing the development of concepts of diagnostics and therapy. Corresponding data do not exist for the elderly.
ADHD-typical comorbidities such as bipolar and depressive disorders, substance abuse, personality and anxiety disorders or delinquency can appear in each period of life. So far, it is unsought how this comorbidities persist to seniority and how they could impair job-related and social integration.
In this study 100 elderly volunteers (over 60 years) were examined for symptoms of ADHD. Subjects with significant cognitive impairment or reduced ability to communicate (because of a previous stroke or a lack of language skills) were not included. The interviews started with a psychological test to exclude subjects with dementia. An interview, self-rating questions (ADHS-SB, WURS-k) and a screening interview (WRI) followed. The subjects were also asked about ADHD-typical symptoms in younger and advanced age.
The evaluation of these interviews showed three subjects with persistent ADHD-symptoms from childhood to presence. One of them perceived personal ailments. The affected person described a moderate impairment because of restlessness. Since she developed good coping strategies, she was able to compensate symptoms and integrated in social and professional life without difficulties. The possibility of diagnosing ADHD in old age is shown by this study. Changes of symptoms with growing age, as described in the transition from childhood/youth to adulthood, are not studied in seniority age. Further investigations should focus on long-term observations of elderly ADHD-patients.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.12.2017
Dateien geändert am:18.12.2017
Promotionsantrag am:06.04.2017
Datum der Promotion:05.12.2017
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