Dokument: Beeinflusst eine Anästhesie mit dem Edelgas Xenon die QT-Zeit?
Titel: | Beeinflusst eine Anästhesie mit dem Edelgas Xenon die QT-Zeit? | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=44351 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20171218-104817-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Kern, Carolin [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Kienbaum, Peter [Gutachter] Prof. Dr. med. Schrader, Jürgen [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Das Edelgas Xenon stand seit seiner Entdeckung als inhalatives Anästhetikum 1939 immer wieder im Zentrum des Interesses. Insbesondere die unter Xenon-Anästhesie beobachtete hämodynamische Stabilität gilt als Vorteil, besonders bei kardiovaskulären Risikopatienten.
Über die Möglichkeit einer QTc-Verlängerung unter Xenon ist bisher nichts bekannt. Eine Verlängerung des QTc-Intervalls als Ausdruck einer verzögerten Repolarisation kann mit lebensgefährlichen Arrhythmien einhergehen. Wir untersuchten in einer Xenon-Monoanästhesie an acht Probanden und in klinischer Anwendung an 35 Patienten den Einfluss von Xenon auf die QTc-Zeit. Als sekundäre Zielvariable analysierten wir die Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz in beiden Anwendungen. Unter Xenon Mono-Anästhesie an acht Probanden stellten wir keinen signifikanten Einfluss auf die QTc-Zeit fest. Wir fanden des Weiteren eine signifikante Steigerung des Blutdruckes (von 93 mmHg ±5 auf 107 mmHg ±6, p < 0,01). Eine Xenon-Remifentanil-Narkose an 35 Patienten führte zu keiner signifikanten Veränderung des QTc-Intervalls. Es kam zu einer signifikanten Erhöhung des Blutdruckes und einer signifikanten Senkung der Herzfrequenz (Blutdruck (systolisch/diastolisch) von 97±8 / 51±6 auf 113 mmHg ±13 / 62±8, p<0.001; Herzfrequenz von 61 Schlägen pro Minute ±12 auf 58 Schläge pro Minute ±10, p=0.04). Wir schlossen, dass für Xenon nach bisheriger Datenlage, sowohl in alleiniger Anwendung, als auch in klinischer Anwendung mit Comedikation, kein Anhaltspunkt für eine QTc-verlängernde Wirkung bei Patienten mit normaler QTc-Zeit besteht. Weitere Studien an kardial kompromittierten Patienten stehen jedoch noch aus. Die hämodynamische Stabilität Xenons konnte wieder einmal beobachtet werden und wir vermuten, dass die häufig beobachtete Veränderung der Herzfrequenz auf sympathischer Gegenregulation, sowie im klinischen Alltag hinzugegebener Comedikation beruht. Wir schließen daraus, dass eine Anästhesie mit Xenon eine sichere Alternative zu anderen inhalativen Anästhetika darstellt. Zur absoluten Sicherung sind jedoch weitere Studien erforderlich, insbesondere an Patienten mit bereits verlängertem QTc-Intervall oder an Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 18.12.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 18.12.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 23.06.2016 | |||||||
Datum der Promotion: | 15.08.2017 |