Dokument: Die Bedeutung des Leukemia Inhibitory Factor für die Funktion muriner und humaner Podozyten

Titel:Die Bedeutung des Leukemia Inhibitory Factor für die Funktion muriner und humaner Podozyten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170821-095830-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Knezic, Barbara [Autor]
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Dateien vom 18.08.2017 / geändert 18.08.2017
Beitragende:PD Dr. med. Quack, Ivo [Gutachter]
Univ.-Prof. Dr. med. Schott, Matthias [Gutachter]
Stichwörter:Leukemia Inhibitory Factor, LIF, Podozyten
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Podozyten sind hochspezialisierte, nicht mehr teilungsfähige Zellen des Nierenfilters, deren Schädigung und daraus resultierender Verlust nicht kompensiert werden kann. Als Folge kann eine progrediente Niereninsuffizienz entstehen. Für den Erhalt einer physiologischen Nierenfunktion bei pathologischen Umgebungsstimuli ist die Identifizierung von protektiven Faktoren essenziell.
Das Zytokin LIF als Mitglied der IL-6 Familie konnte bereits in vielen Studien seine protektive und regenerationsfördernde Wirkung auf zahlreiche Organsysteme zeigen. LIF wirkt sich positiv auf das Zellüberleben unter anderem in neuronalen Zellen, Kardiomyozyten und renalen Tubuluszellen aus. Unsere Arbeitsgruppe konnte in früheren Studien bereits eine Bedeutung der IL-6 Mitglieder OSM und CNTF für den Podozyten zeigen. Aktuelle Studien liefern erste Hinweise auf einen protektiven Effekt von LIF in Podozyten nach Exposition gegenüber hyperglykämischen Noxen.
In der vorliegenden Arbeit konnte als Basis für eine Reaktion der murinen und humanen Podozyten auf exogenes LIF der membranständige LIF-Rezeptorkomplex, bestehend aus den Untereinheiten LIFR und gp130, nachgewiesen werden. Eine Aktivierung des LIF-Rezeptorkomplexes durch LIF führte zu einer stabilen Signaltransduktion über die JAK-2/STAT3-Achse, infolgedessen die Expression des negativen Feedback- Mechanismus über SOCS3 hochreguliert wurde. Mit geringerer Intensität konnte eine Aktivierung der Signalkaskaden PI3K/AKT und ERK1/2 beobachtet werden. Exogene Stressfaktoren wie Wasserstoffperoxid und Sorbitol führten in Kombination mit LIF zu einer länger andauernden Aktivierung von STAT3. Da aktiviertes STAT3 für das Zellüberleben und die Regeneration eine Rolle spielt, könnte dessen Aktivierung durch LIF im Podozyten als protektiver Faktor gewertet werden. In funktionellen Analysen konnte kein migrationsfördernder Effekt von LIF auf Podozyten gezeigt werden.
Allerdings konnte eine Reorganisation von intrazellulären Aktinfilamenten und kontraktilen Aktinstressfasern beobachtet werden. Aktinstressfasern dienen der Zellmigration und könnten durch die LIF-induzierte Reorganisation einen Reparaturmechanismus bei Podozytenverlust im glomerulären Filter darstellen.
Zusammenfassend könnte für LIF eine protektive Funktion im Podozyten diskutiert werden, diese ist möglicherweise abhängig von zusätzlichen Umgebungsstimuli.
Inwieweit diese erstmalig beschriebenen Wirkungen von LIF auf die Signaltransduktion protektiven Charakter haben, wird Gegenstand zukünftiger in vivo Studien sein.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.08.2017
Dateien geändert am:21.08.2017
Promotionsantrag am:18.01.2017
Datum der Promotion:10.08.2017
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