Dokument: Neurophysiologische Korrelate visueller und verbaler Bewegungsrepräsentation
Titel: | Neurophysiologische Korrelate visueller und verbaler Bewegungsrepräsentation | |||||||
Weiterer Titel: | Neurophysiological correlates of visual and verbal motion representation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=43161 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170822-091611-7 | |||||||
Kollektion: | Publikationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Habilitation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | PD Dr. Biermann-Ruben, Katja [Autor] | |||||||
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Stichwörter: | Neurowissenschaften, Bewegung, Sprache, Spiegelneuronensystem, Tourette Syndrom, Magnetenzephalographie | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Meine Habilitation spannt einen Bogen von der visuellen Verarbeitung von Bewegungen über Untersuchungen zum Spiegelneuronensystem zur sprachlichen Verarbeitung von Bewegungen. Bei den vorgestellten Studien wird zumeist die Magnetenzephalographie angewendet, bei der nicht-invasiv die Hirnaktivität der Probanden gemessen wird, während diese eine Aufgabe bearbeiten. Als Verhaltensmaße werden darüber hinaus Reaktionszeiten ausgewertet, und in einer Studie werden die Probanden zur Evaluation des Verhaltens videografiert. Vorwiegend werden gesunde Teilnehmer untersucht, in einigen Studien auch Patienten mit einer Tic-Bewegungsstörung, dem Tourette-Syndrom.
Die Studien zur Beobachtung und Imitation von Bewegungen legen eine Beteiligung des linken okzipitalen visuellen Bewegungsareals sowie des rechten temporalen Sulcus bei der Vermittlung des Reaktionsvorteils für die Imitation biologischer Bewegungen nahe. Als Einflussfaktor für den Reaktionsvorteil erweist sich dabei die Simultaneität von Beobachtung und Ausführung der Bewegung. Bei Patienten mit Tourette-Syndrom steht zudem im Unterschied zu Kontrollprobanden die Reaktionshemmung durch inkongruente Bewegungen im Vordergrund. Im Kontext mit einer daraufhin experimentell untersuchten Tendenz zu Echophänomenen bei Tourette-Patienten wird dies als Mechanismus zur kompensatorischen Reaktionsunterdrückung diskutiert. Darüber hinaus zeigt sich die sensomotorische Bewegungsrepräsentation von Tourette-Patienten hinsichtlich der somato-sensorischen Rückmeldung verstärkt, und je stärker diese ausgeprägt ist, desto weniger Tics zeigen die Patienten. Die Studien zur verbalen Bewegungsrepräsentation werden methodisch über neurophysiologische Maße der Repräsentation eigener Bewegungen und inhaltlich über die Annahme eines gemeinsamen kognitiven Konzepts mit den vorherigen Arbeiten verbunden. Meine Studien legen eine Beteiligung des motorischen Kortex an verbaler Bewegungsrepräsentation nahe, was anhand evozierter Felder und anhand oszillatorischer Aktivität dargelegt wird. Sensomotorische und visuelle Repräsentationen von Bewegung im menschlichen Gehirn sind modalitätsspezifisch. Das sprachliche Konzept einer Bewegung beinhaltet Teile der motorischen Repräsentation, und bedient sich möglicherweise entsprechend der Wortbedeutung auch anderer Modalitäten. Die Untersuchung der Kommunikation verschiedener Repräsentationen von Bewegung mit Blick auf Erwerb und Verlust von Sprache und dem Ziel therapeutischer Intervention bildet ein weites Feld von Forschungsfragen, die sich an meine Arbeiten anschließen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Medizinische Psychologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.08.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 22.08.2017 |