Dokument: Antigen-stimulierte Zytokinsekretion bei Typ 1 Diabetes, Typ 2 Diabetes und LADA
Titel: | Antigen-stimulierte Zytokinsekretion bei Typ 1 Diabetes, Typ 2 Diabetes und LADA | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=43113 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170828-090051-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ooms, Mark [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Dr. med. Schloot, Nanette [Gutachter] Meissner, Thomas [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Bei den hier untersuchten Formen des Diabetes mellitus, Typ 1 Diabetes, Typ 2 Diabetes und LADA als Unterform des Typ 1 Diabetes, wird immunologischen Vorgängen eine mitwirkende Rolle zugeschrieben. Die immunvermittelte Form des Typ 1 Diabetes ist durch eine Reaktivität von T-Zellen gegen ß-Zell-Strukturen gekennzeichnet und beim Typ 2 Diabetes ist die subklinische Inflammation durch erhöhte inflammatorische Zytokine charakterisiert.
Die hier vorliegende Arbeit untersucht mit einer in vitro Untersuchung die Antigen- und Mitogen-stimulierte Zytokinsekretion bei Typ 1 Diabetikern, LADA Diabetikern, Typ 2 Diabetikern und Kontrollprobanden. Es soll untersucht werden, wie sich die Antigenstimulation auf die Zytokinsekretion auswirkt und ob Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. Weiter soll ein Zusammenhang zwischen der Zytokinsekretion und bestimmten anthropometrischen und klinisch-chemischen Einflussfaktoren untersucht sowie ein Zusammenhang zwischen der stimulierten Zytokinsekretion und der jeweiligen Zytokinkonzentration im Serum überprüft werden. Hierzu wird im Rahmen einer Vollblutstimulation die Zytokinkonzentration in Vollblutproben nach Stimulation mit PHA, LPS, GAD und p277 und bei der Leukozytenstimulation der Zytokingehalt von Zellüberständen von ELISPOT-Ansätzen nach Stimulation mit PMA/Ionomycin, HSP60, p277, GAD und pIA-2 mittels eines multiplex-bead-array-assay-Verfahrens bestimmt. Eine Funktionsfähigkeit der Vollblutstimulation zeigte sich anhand einer starken stimulatorischen Wirkung von LPS bei IL-1β, IL-6, IL-8, TNF-α und IP10 sowie von PHA bei IP10. Die mit dem Typ 1 Diabetes assoziierten Antigene wiesen keine nachweisbare stimulatorische Wirkung auf. Zwischen einer tatsächlich nicht vorhandenen stimulatorischen Wirkung der Antigene und einer diesbezüglich fehlenden Sensitivität des Untersuchungsansatzes kann nicht unterschieden werden. Im Wesentlichen konnten keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden. Bei der Vollblutstimulation zeigten die Diabetiker bei IL-1β und IL-6 eine im Vergleich zu den gesunden Probanden erhöhte Ruhesekretion. Für die Stimulationsantwort auf LPS wiesen die Typ 2 Diabetiker im Vergleich zu den Typ 1 Diabetikern und LADA Diabetikern die höchste Sekretion von IL-6 sowie tendenziell die Diabetiker insgesamt im Vergleich zu den gesunden Probanden eine geringere Sekretion von RANTES auf. Die erwartungsgemäß erhöhte Ruhesekretion der Diabetiker für IL-1β und IL-6 sowie die geringere Stimulationsantwort für RANTES könnte auf eine geringgradige unspezifische Grundaktivierung des Immunsystems mit einer abgeschwächten Immunantwort auf Stimulation im Rahmen der Diabeteserkrankung hinweisen. Bei der Leukozytenstimulation zeigten die LADA Diabetiker bei einer Stimulation mit PI eine im Vergleich zu den Typ 1 und Typ 2 Diabetikern geringere Sekretion von MCP-1. Es wurden nur wenige Zusammenhänge zwischen der Zytokinsekretion und den Einflussfaktoren aufgezeigt. Bei der Vollblutstimulation zeigte sich bei den Typ 2 Diabetikern und gesunden Probanden ein positiver Zusammenhang zwischen der Ruhesekretion von IL-6 und den Triglyceriden. Bei den Typ 1 Diabetikern und LADA Diabetikern konnte ein positiver Zusammenhang zwischen der GAD stimulierten Sekretion von RANTES und dem C-Peptid aufgezeigt werden, was bedeutet, dass die pro-inflammatorische Antwort mit noch erhaltener Insulinsekretion assoziiert ist. Ein positiver Zusammenhang zwischen der Ruhesekretion und dem Alter zeigte sich bei den Typ 1 Diabetikern für IL-1β und bei den gesunden Probanden für IL-6. Die Zusammenhänge zwischen der Zytokinsekretion und Triglyceriden, C-Peptid und Alter könnten auf eine bestehende metabolische Interaktion mit dem Immunsystem, eine im Verlauf der Diabeteserkrankung abnehmende Reaktivität der Immunzellen und eine im Alter gesteigerte Grundaktivität des Immunsystems hinweisen. Ein Zusammenhang zwischen der Zytokinsekretion bei Leukozytenstimulation und der Zytokinkonzentration im Serum konnte nicht festgestellt werden. Zusammenfassend konnte in der vorliegenden Arbeit keine stimulatorische Wirkung der Typ 1 Diabetes-assoziierten Antigene nachgewiesen, nur wenige Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen aufgezeigt und nur in einer geringen Anzahl Zusammenhänge zwischen der Zytokinsekretion und bestimmten Einflussfaktoren festgestellt werden. Aufgrund der eher geringen Gruppengröße und den multiplen statistischen Tests sind die Ergebnisse als explorativ zu werten. Die Ergebnisse sollten mit einem größeren Studienkollektiv überprüft werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.08.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 28.08.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 07.03.2017 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.08.2017 |