Dokument: Mono- und Bisegmentale Versorgungen bei degenerativen Erkrankungen der Halswirbelsäule, eine Analyse bezüglich klinischem Outcome und radiographischen Parametern

Titel:Mono- und Bisegmentale Versorgungen bei degenerativen Erkrankungen der Halswirbelsäule, eine Analyse bezüglich klinischem Outcome und radiographischen Parametern
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170629-104309-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Mende, Klaus Christian [Autor]
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Dateien vom 21.06.2017 / geändert 21.06.2017
Beitragende:Prof. Dr. Weber, Friedrich [Gutachter]
Prof. Dr. med. Cornelius, Jan Frederick [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Aktueller Forschungsstand: In aktuellen Studien wurde der Arthroplastie im Vergleich zu einer Fusion eines ausgeräumten Segmentes bei symptomatischer zervikaler Wirbelsäulendegeneration ein Outcomevorteil für die behandelten Patienten bescheinigt (McAfee[1]). Für bisegmentale Hybrid (Arthroplastie kombiniert mit Fusion) versus Fusions Versorgungen wurde dies jüngst auch in einigen Studien gezeigt (Gao[2], Jia[3],Shen[4]). Zur Sinterung wurde bisher kein negativer Effekt auf das Outcome beschrieben, auch in einer groß angelegten Meta-Analyse von Karikari[5] wurde diese Indifferenz beschrieben. Der Zusammenhang zwischen den Cagemaßen und der Sinterung wurde zuletzt von Yang[6] beschrieben.
Fragestellung: Ziel war die Untersuchung eines Lebensqualitätsvorteils der Hybridversorgung gegenüber der etablierten bisegmentalen Fusion. Außerdem wurde in der monosegmentalen Versorgung mit Cages der Zusammenhang zwischen Sinterung, Größen und Höhenauswahl der Cages und der Lebensqualität dargestellt, unter der Hypothese, dass eine Sinterung und eine geringe Höhe des Bandscheibenfaches und der damit verbundenen Foramengröße zu einer reduzierten Lebensqualität aufgrund einer ausgeprägten Schmerzsymptomatik führen.
Methodik: Es wurde eine monozentrische retrospektive Datenanalyse der Nachuntersuchungen von 402 Patienten mit degenerativer Erkrankung der Halswirbelsäule und durchgeführter operativer Therapie zwischen 1999 und 2010 durchgeführt. Erfasst wurden die prä- und postoperativen Symptome sowie prä- und postoperativer VAS und postoperativer ODI. Die Datenerhebung erfolgte mittels standardisierter Fragebögen im Rahmen der Follow-Up Untersuchungen. Es wurden 243 Röntgenbildersets der HWS in 2 Ebenen mit oder ohne Funktionsaufnahmen für die einzelnen Versorgungsgruppen hinsichtlich Cage-Dislokation und zervikaler Ausrichtung mittels Harrison’s Tangente ausgewertet. Der Oswestry Score fand sich für 372 (92,5%) der Patienten. VAS Scores waren für >50% der Patienten verfügbar und wurden Regionsspezifisch (Arm/Kopf/Nacken) erhoben und ausgewertet.
Ergebnisse und Diskussion: Es besteht ein gutes Outcome (ODI <20%) für alle Versorgungen. Es erfolgte eine deutliche Reduktion der VAS Scores im prä- zu postoperativen Vergleich, auch der postoperative ODI bildete dies ab, mit signifikanten Vorteil für die Hybridversorgung 27,5% ODI versus 20,1% (p<0,005). Hinsichtlich Rückkehr zur Arbeitsfähigkeit zeigte dieser Vorteil keinen Einfluss. Fusionierte Prothesen zeigten ebenfalls vorteilhafte Outcome Scores mit VAS Scores von 1,9 im Nacken und 0,9 im radikulär ausstrahlenden Bereich. Der ODI zeigte sich mit im Mittel 16,2% ebenfalls sehr vorteilhaft (p=0,01). Monosegmentale Cages zeigten bei eingetretener Sinterung erhöhte Fusionsraten 27,1% versus 45,4% (p=0,006). Hinsichtlich der sagittalen Cagepositionierung bestand eine zunehmende Verbesserung der Lebensqualität bei zunehmender Hinterkantennähe für VAS und ODI (p<0,05), ebenfalls zeigte sich hierbei eine vermehrte Sinterung der Cages 52% (p=0,04). Cages mit einer größeren Auflagefläche zeigten insgesamt geringere Sinterungstendenzen (p=0,005).
Schlussfolgerungen: Cagefusion und Hybridversorgung zeigen sich bei bisegmentalen Versorgungen hinsichtlich des Outcomes mindestens gleichwertig, im Sinne guter ODI und VAS Scores mit einem Indikator für einen Vorteil der Hybridversorgung hinsichtlich des ODI. Auch unbewegliche Prothesen in diesen Konstrukten bewirken in der Regel eine Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität. Implatatdislokationen scheinen nicht gehäuft geschlechtsgebunden aufzutreten, eine Dislokation geht in der Regel nicht mit einer reduzierten Lebensqualität einher, die Dauer der Arbeitsunfähigkeit zeigt sich jedoch prolongiert.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:29.06.2017
Dateien geändert am:29.06.2017
Promotionsantrag am:15.12.2016
Datum der Promotion:20.06.2017
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