Dokument: Vergleich von Expressionsraten von CRHR1, CRHR2 sowie MC2-Rezeptoren in Nasenschleimhäuten von Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit und ohne Polyposis Nasi sowie mit und ohne allergische Rhinitis

Titel:Vergleich von Expressionsraten von CRHR1, CRHR2 sowie MC2-Rezeptoren in Nasenschleimhäuten von Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit und ohne Polyposis Nasi sowie mit und ohne allergische Rhinitis
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170607-105317-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Büter, Sandra [Autor]
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Dateien vom 06.06.2017 / geändert 06.06.2017
Beitragende:PD Dr. Wagenmann, Martin [Gutachter]
PD Dr. med. Beseoglu, Kerim [Gutachter]
Stichwörter:HNO, Chronische Rhinosinusitis, Polyposis nasi
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die chronische Rhinosinusitis (CRS), die mit oder ohne nasale Polypen (NP) auftreten kann, ist eine inflammatorische Erkrankung multifaktorieller Genese der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen. Eine Trennlinie im Pathomechanismus der CRSw/sNP kann bislang nicht definiert werden.
Stress ist ein immunmodulierender Faktor und wird über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHN-Achse) reguliert. Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) und Urocortin (UCN) sowie das Adrencorticotrope Hormon (ACTH) sind wichtige Modulatoren der HHN-Achse. Durch chronischen Stress kann es zu Veränderungen der physiologischen Regulierungsmechanismen der HHN-Achse kommen. Dadurch kann das Immunsystem gestört, proinflammatorische Prozesse ausgelöst sowie chronisch entzündlichen Erkrankungen exazerbiert werden.
In diesem Kontext ist es interessant, ob CRH, UCN sowie ACTH und die zugehörigen Rezeptoren CRH-Rezeptor 1 und 2 (CRHR1/2) sowie der Melanocortin-2-Rezeptor (MC2R) bei der CRS sowie bei der Allergischen Rhinitis (AR) einen regulatorischen Einfluss auf die inflammatorischen Prozesse in der Nasenschleimhaut ausüben.
Daher ist die Zielsetzung der Arbeit die Lokalisation der CRHR1, CRHR2 sowie MC2R in der NSH und mögliche Expressionsunterschiede sowohl auf Protein- als auch auf mRNA-Ebene nachzuweisen.
Dafür sind immunhistochemische Untersuchungen, quantitative Real Time Polymerase Kettenreaktion sowie Western Blot-Analysen durchgeführt worden. Für die jeweiligen Methoden ist Gewebe von Patienten mit CRSw/sNP mit und ohne Allergie verwendet worden. Für die Kontrollgruppe wurde Gewebe von gesunden Patienten entnommen, die im Rahmen einer Septumplastik, Conchotomie oder Septorhinoplastik an der Nase operiert worden sind.
CRHR1 und CRHR2 konnten sowohl mit Hilfe von immunhistochemischen Färbungen als auch mittels qRT-PCR nachgewiesen werden. Immunhistochemisch konnten die Rezeptoren an Gefäßendothelien in der Lamina propia und an serösen sowie mukösen Drüsenepithelien lokalisiert werden. Bei den qRT-PCR Ergebnissen zeigte sich bei Patienten mit CRSwNP mit Allergie eine signifikante Erhöhung der Expressionrate von CRHR2 in der NSH. Die Expressionsrate von CRHR1 wies einen vergleichbaren Trend im selben Patientenkollektiv auf. Bei Patienten mit AR konnte unabhängig von dem Vorhandensein von NP eine signifikante Erhöhung von CRHR2 gezeigt werden. Der MC2R konnte weder immunhistochemisch noch mittels qRT-PCR detektiert werden.
Die in dieser Arbeit generierten Ergebnisse zeigen, dass CRHR1 sowie CRHR2 eine wesentliche Rolle bei der Regulation von inflammatorischen Prozessen spielen. In Bezug auf CRS könnte insbesondere die Aktivierung der Mastzellen durch CRH und die dadurch erfolgte VEGF-Sezernierung eine denkbare Rolle spielen. Auch sollte eine mögliche Kortisonresistenz bei Patienten mit CRS in Betracht gezogen werden. Durch chronischen Stress könnten die regulatorischen Effekte der HHN-Achse gestört und so die anti-inflammatorische Wirkung von Kortison aufgehoben werden.
Chronischer Stress scheint bei AR ein pathophysiologischer Faktor zu sein, der verstärkend auf den allergischen Entzündungsprozess wirkt. Hierzu passen die Ergebnisse, die zeigen, dass insbesondere bei allergischer Entzündung der NSH vermehrt CRHR2 exprimiert wird und auch in den immunhistochemischen Färbungen eine stärkere Färbung der Gefäßendothelien und Drüsenepithelien gezeigt werden konnte.
Da die Rezeptoren in der NSH nachgewiesen werden konnten, scheinen sie eine Rolle in der peripheren Stressregulation einzunehmen. Doch kann aktuell keine valide Aussage über die genauen funktionellen Abläufe und Effekte von peripherem CRH, UCN und den dazugehörigen Rezeptoren getroffen werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:07.06.2017
Dateien geändert am:07.06.2017
Promotionsantrag am:27.09.2016
Datum der Promotion:30.05.2017
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