Dokument: DNA-Bildzytometrie als prognostischer Marker bei Borderlinetumoren des Ovars

Titel:DNA-Bildzytometrie als prognostischer Marker bei Borderlinetumoren des Ovars
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170608-110837-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Fleischer, Michael [Autor]
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Dateien vom 10.05.2017 / geändert 10.05.2017
Beitragende:Prof. Dr. Biesterfeld, Stefan [Gutachter]
Prof. Dr. Fleisch, Markus [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:DNA-Bildzytometrie als prognostischer Marker in der Beurteilung von Borderlinetumoren des Ovars Unter den Tumoren des weiblichen Genitalsystems machen Tumoren des Ovars mit ihren Subtypen einen nicht zu unterschätzenden Anteil aus. Borderline-Tumoren des Ovars, als Sonderform ovarialer Tumoren, gelten gemäß WHO-Definition als Tumoren mit nur geringem malignen Potential und einem histologischen Bild, das eher einer benignen als einer malignen Genese entspricht. Prognostisch relevante Parameter für Überleben und Rezidivwahrscheinlichkeit konnten, abgesehen vom histologischen Stadium, nicht identifiziert werden. Die vorliegende Studie untersucht retrospektiv an insgesamt 43 Patientinnen mit 49 gut differenzierten Borderlinetumoren des Ovars die prädiktive Relevanz der DNA-Bildzytometrie. Das mittlere Alter der Patientinnen lag bei 45,4 +/- 15,1 (SD) Jahren, in 37 Fällen (86,0%) lag ein einseitiger Tumorbefall vor, sechs Patientinnen hatten beidseitig einen Borderline-Tumor (14,0%). Die Tumorgröße lag im Mittel bei 10,9 +/- 11,4 (SD) cm und vom histologischen Subtyp zeigten sich deutlich mehr seröse (24/43 53,5%), als muzinöse (17/43 39,5%) Tumoren. In drei Fällen (7%) zeigte sich ein histologisch gemischtes Bild aus serösen und muzinösen Anteilen. In 60,5% der Fälle (26/43) lag ein Tumorstadium pT1a vor. In 30,2% (13/43) zeigten sich die Stadien pT1b bzw. pT1c. Lediglich in 9,3% (4/43) trat ein ausgedehnteres Tumorstadium ab pT2 auf. DNA-bildzytometrisch wurde, nach Zellvereinzelung und automatisierter Feulgenfärbung, mit Hilfe eines Auto-Cyte®-Meßsystems der Firma Roche der DNA-Gehalt von jeweils 300 Tumorzellen bestimmt. Als Eichpopulation dienten 30 Fibroblastenkerne des jeweiligen Präparats. Die Beurteilung erfolgte gemäß ESACP-Konsenus. Bewertet wurde die Lage der Stammlinie (diploid, tetraploid, aneuploid), die Zahl von Zellen mit einem DNA-Gehalt über 9c (9cEE), sowie bei diploider Stammlinie die Proliferationsrate. Die Stammlinie war in 81,4% (35/43) diploid, zwei Fälle (4,7%) wurden als tetraploid und sechs (13,9%)als aneuploid eingeschätzt. Die Fälle mit beidseitigem Befall wiesen in jedem Tumor ein gleichartiges Bild auf. Vier waren beidseits diploid, jeweils in einem Fall beidseits tetraploid und einmalig aneuploid. 9cEE fanden sich in einem Fall mit einseitigem Tumor. Der Mittelwert der Proliferationsfraktion der diploiden Tumoren betrug 5,0% +/- 3,6 (SD) %. Neun Patientinnen zeigten im Beobachtungszeitraum, der im Mittel bei 5,8 +/- 1,1 (SD) Jahren lag, ein Tumorrezidiv bzw. einen Progress. Statistisch signifikante Differenzen bezüglich Alter, Tumortyp oder Tumorgröße zeigten sich korreliert zum klinischen Verlauf nicht. Allerdings zeigten sich das Tumorstadium (pT1a vs. höheres Stadium, p=0,0007) , die Stammlinie (diploid vs. nicht diploid, p= 0,0251), die Proliferationsrate (Median, p=0,0085) und eine Kombination beider (p=0,0065) als statistisch signifikante Prädiktoren des klinischen Verlaufs. Die höchste statische Signifikanz (p=0,0001) zeigte eine Beurteilung von Tumorstadium und gemeinsamer Betrachtung von Stammlinie und Proliferationsrate. Somit erscheint diese Kombination als Prädiktor am besten geeignet. Bisherige Arbeiten, die versuchten einen Zusammenhang zwischen Befunden der DNA-Bildzytometrie und dem klinischen Verlauf bei Borderline-Tumoren des Ovars nachzuweisen, zeigten ein nicht einheitliches Bild, auf das in der Diskussion ausgiebig eingegangen wir. DNA-Aneuploidie im Allgemeinen war allerdings häufig als relevanter Marker eines ungünstigen Verlaufs zu differenzieren. Die vorliegende Studie bietet einen weitergehenden Ansatz, insbesondere durch die Empfehlung der Kombination mehrerer Parameter unter Einbeziehung des Tumorstadiums. Eine Validierung der Ergebnisse in größer angelegten Studien sollte allerdings vor einer Anwendung im klinischen Alltag erfolgen, gerade weil nur relativ wenige Fälle zur Verfügung standen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.06.2017
Dateien geändert am:08.06.2017
Promotionsantrag am:15.01.2016
Datum der Promotion:25.04.2017
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