Dokument: Identifikation positiv prädiktiver Faktoren des Langzeitüberlebens nach intensiver Chemotherapie bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen
Titel: | Identifikation positiv prädiktiver Faktoren des Langzeitüberlebens nach intensiver Chemotherapie bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=42313 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170515-111602-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Zadrozny, Natalie [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter] PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) wurden in der Zeit vor der allogenen Stammzelltransplantation (SZT) oft mit intensiver Chemotherapie (IC) behandelt. Heutzutage ist sie keine Erstlinientherapie mehr und wird meist als Überbrückung vor SZT oder im Falle des Fehlens eines passenden Spenders genutzt. Das Ziel dieser Arbeit war es den therapeutischen Nutzen einer IC zu untersuchen und Eigenschaften von Patienten zu identifizieren, die eine prognostische Relevanz für das Erreichen einer kompletten Remission oder des Langzeitüberlebens nach IC haben.
Im ersten Teil der Arbeit fand eine retrospektive Analyse von 299 Patienten statt, die zwischen 1988 und 2014 aufgrund eines MDS eine IC erhalten haben. Diese wurden mit 1496 Patienten mit Blastenvermehrung verglichen, die mit anderen Therapieregimen behandelt worden sind. Das mediane Alter bei Beginn der IC betrug 59 (18-79) Jahre. Insgesamt 32,4% der Patienten wurden bei Erstdiagnose (ED) und 67,6% erst nach Progress in ein Hochrisiko-MDS oder eine AML mit IC behandelt. Von den Patienten mit bekanntem Remissionsstatus (n=254) erreichten 63,0% eine komplette Remission (CR) und 15,7% eine partielle Remission (PR). Dabei gingen 77,8% der bereits bei ED induzierten in eine CR über, während es bei den Patienten, die erst im Progress induziert worden sind, nur 56,1% waren (p=0,001). Ein Alter über 60 Jahre (p=0,023), das Fehlen von Auerstäbchen (p<0,0005), ein Blastenanteil ≥ 30% (p<0,0005) und ein high risk- Karyotyp (p=0,03) waren mit einer niedrigeren CR Rate assoziiert. Patienten, die eine IC erhalten haben, zeigten im Vergleich mit der Kontrollgruppe ein längeres Überleben (14 vs. 24 Monate (ms), p<0.0005). Insgesamt 68 (22,7%) Patienten wurden median fünf (0-99) Monate nach IC mit einer allogenen SZT behandelt. Diese Patienten zeigten ein signifikant längeres Überleben (64 vs. 21ms, p<0.0005). High risk- Karyotypen (p<0,0005), höheres Lebensalter (>60 Jahre; p<0,0005), das Fehlen von Auerstäbchen (p=0,02), Induktion im Progress (p=0,028) und das Fehlen einer CR (p<0,0005) sind mit einer schlechteren Prognose assoziiert. In einer multivariaten Analyse waren das Alter über 60 Jahre (p=0,002), ein Blastenanteil ≥ 30% (p=0,046) und ein high risk- Karyotyp (p=0,01) die wichtigsten Parameter die mit dem Überleben assoziiert wurden. Im zweiten Teil der Arbeit wurde eine Paaranalyse von 202 Paaren durchgeführt. Die Kriterien zur Paarbildung waren: Alter bei ED, Geschlecht, WHO-Klassifikation bei ED und Chemotherapiebeginn, IPSS-R Risikogruppe des Karyotyps, AML-Übergang und eine nachfolgende allogene SZT. Hier betrug das mediane Alter bei Beginn der IC 62 (21-79) Jahre. Der wichtigste Unterschied der Paaranalyse gegenüber der Betrachtung aller 299 Patienten war, dass Patienten keinen Überlebensvorteil durch eine alleinige IC aufgewiesen haben (23 vs. 17 ms. p=0,221). Der Überlebensvorteil durch eine allogene SZT konnte jedoch auch in der Paaranalyse dargestellt werden. Hier unterzogen sich insgesamt 28 (13,9%) Patienten nach der IC der allogenen SZT: Diese lebten signifikant länger, als diejenigen, die nur die IC erhalten haben (59 vs. 21 ms. p<0,0005). Auch die Patienten in der Kontrollgruppe profitierten durch die allogene SZT (71 vs. 15 ms, p<0,0005), sodass es fraglich ist, ob eine IC einen zusätzlichen Vorteil bietet. Auch in der Paaranalyse zeigte sich, dass Alter unter 60 Jahren (p=0,024), ein low risk-Karyotyp (p=0,002), weniger als 30% Blasten (p=0,005), das Vorhandensein von Auerstäbchen (p=0,026), das Erreichen einer CR (p=0,004) und ein Therapiebeginn bei ED (p=0,003) positive Prognosefaktoren des Überlebens nach IC darstellen. In der multivariaten Analyse waren der Therapiebeginn bei ED (p=0,002), das Vorhandensein von Auerstäbchen (p=0,02) und ein low risk-Karyotyp (p=0,038) mit einer guten Prognose assoziiert. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 15.05.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 15.05.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 24.06.2016 | |||||||
Datum der Promotion: | 09.05.2017 |