Dokument: Standardtherapie des Vulvakarzinoms- Gehört die Sentinellymphonodektomie dazu?

Titel:Standardtherapie des Vulvakarzinoms- Gehört die Sentinellymphonodektomie dazu?
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170426-085539-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schütt, Cassandra [Autor]
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[Details]14,49 MB in einer Datei
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Dateien vom 21.04.2017 / geändert 21.04.2017
Beitragende:Prof. Dr. Hampl, Monika [Betreuer/Doktorvater]
PD Dr. med. Reifenberger, Julia [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Vulvakarzinom ist eine seltene maligne Erkrankung mit jedoch steigender Inzidenz, besonders bei jüngeren Frauen. Einer der wichtigsten prognostischen Faktoren ist das Vorliegen einer Lymphknotenmetastasierung, sodass dem exakten Staging der inguinofemoralen/pelvinen Lymphknoten eine wichtige Rolle zu-kommt. Die Standardtherapie des invasiven Vulvakarzinoms ist neben der Sanierung des Lokalbefundes die systematische inguinofemorale Lymphonodektomie. Die onkologische Sicherheit der systematischen inguinofemoralen Lymphonodektomie ist hoch und wird in der Literatur mit einer inguinalen Rezidivrate von 0,8% beschrieben. Die vollständige Dissektion der inguinofemoralen Lymphknoten ist aber mit einer hohen Rate (20-70%) an postoperativen Komplikationen assoziiert, wie Lymphozelen, Lymphödeme der Beine, Erysipele und Wundinfektionen. Beim frühinvasiven Vulvakarzinom ist das Risiko für eine inguinale Metastasierung gering (ca. 10%) und die meisten Patientinnen profitieren nicht von einer systematischen inguinofemoralen Lymphonodektomie, leiden jedoch häufig an den postoperativen Komplikationen dieser radikalen Operation. Die Sentinellympho-nodektomie stellte eine gute Alternative beim frühinvasivem Vulvakarzinom mit hohen Detektionsraten (95-100%) und akzeptablen falsch-negativ Raten dar (um 7%). In der bislang größten prospektiven, randomisierten Studie (GROINSS-V-I) an über 400 Patientinnen konnte eine inguinale Rezidivrate nach Sentinellymphonodektomie und einer medianen Nachbeobachtungszeit von 35 Monaten von nur 2,3% für Frauen mit unifokalem Karzinom bei gleichzeitig signifikant reduzierter Morbidität nachgewiesen werden. Ein 2016 veröffentlichtes Update mit Langzeitergebnissen (mediane Nachbeobachtungszeit 105 Monate) zeigte eine inguinale Rezidivrate von 2,5%. Unsere Daten der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf zeigen bei einer medianen Nachbeobachtngszeit von 18 Monaten eine inguinale Rezidivrate von 3,2% an 63 Patientinnen und eine krankheitsspezifische Überlebensrate von 100%. Des Weiteren konnten wir eine signifikant verbesserte Lebensqualität bei Frauen nach Sentinellymphonodektomie im Vergleich zu Frauen mit zusätzlicher systematischer inguinofemoraler Lymphonodektomie nachweisen. Unsere Daten befürworten die Anwendung der Sentinellymphonodektomie bei ausgewählten Patientinnen mit frühinvasivem Vulvakarzinom. Inzwischen wird die Sentinellymphonodektomie in der 2015 aktualisierten Leitlinie der DGGG bei bestimmten Indikationen empfohlen (u.a. Primärtumor ≤4cm, klinisch unauffällige inguinale Lymphknoten).
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:26.04.2017
Dateien geändert am:26.04.2017
Promotionsantrag am:27.09.2016
Datum der Promotion:18.04.2017
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