Dokument: Untersuchung des Beeinträchtigungs-Schwere-Scores (BSS) im Rahmen einer 5-Jahres-Katamnesestudie bei Patienten der psychosomatischen Abteilung des LVR-Klinikums Düsseldorf
Titel: | Untersuchung des Beeinträchtigungs-Schwere-Scores (BSS) im Rahmen einer 5-Jahres-Katamnesestudie bei Patienten der psychosomatischen Abteilung des LVR-Klinikums Düsseldorf | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41848 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170406-084233-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hofmeister, Franziska [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Gutachter] Icks, Andrea [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | In der vorliegenden naturalistischen Studie mit einem Katamnesezeitraum von
durchschnittlich 5,5 Jahren wurde retrospektiv die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit von unterschiedlichen Settings psychotherapeutischer Behandlung untersucht. Hierfür wurde mit dem Beeinträchtigungs-Schwere-Score das aktuelle psychische Befinden der Patienten erhoben, um vergleichend mit den Aufnahmewerten auf die Langzeiteffekte der Behandlung in unterschiedlichen Settings schließen zu können. Die Stichprobe wurde dabei aus einem Kollektiv von Patienten rekrutiert, die sich zwischen 01/2004 und 12/2006 in der Abteilung für psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR Klinikums Düsseldorf vorgestellt hatten und bei denen vollständige Datensätze vorlagen. Die 112 Studienteilnehmer erhielten einen Fragebogen zu soziodemographischen Daten und standardisierte Fragebögen (Symptom- Check-Liste (SCL-90-R); Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme (IIP); Gießener Beschwerdebogen (GBB-24)). Weiterhin wurde der Beeinträchtigungs-Schwere-Score (BSS) erhoben. Hierbei handelt es um eine Fremdbeurteilung, bei der der Therapeut den Grad der psychogenen Beeinträchtigung des Patienten auf der Grundlage eines ca. einstündigen Interviews einschätzt. Der BSS erfasst die Beeinträchtigung auf drei jeweils fünfstufigen Skalen, die sich auf die körperliche, die psychische und die sozialkommunikative Ebene beziehen. Aus der Summe der jeweiligen Punktwerte ergibt sich ein Gesamt-Wert (Range 0-12), aus dem der Schweregrad der psychogenen Beeinträchtigung erkennbar ist. Neben dieser Experteneinschätzung bewerteten sich die Patienten in der Patienten-Selbst- Einschätzung (PSE) in Analogie zum BSS selbst. Die mit dem BSS und der PSE erzielten Ergebnisse sind der Gegenstand dieser Arbeit. Dabei wurden retrospektiv zwei Gruppen gegenübergestellt: Eine Gruppe wurde nach eigenen Angaben nur ambulant behandelt, die andere ambulant und stationär (also kombiniert). Es konnte gezeigt werden, dass die Gruppe der kombiniert behandelten Teilnehmer zum Aufnahmezeitpunkt stärker psychogen beeinträchtigt war. Bei Beurteilung der Langzeitstabilität durch den BSS wird 80 der Unterschied zwischen Aufnahme- und Katamnesewerten nur für die Gruppe der kombiniert Behandelten signifikant, mit einer Effektstärke von 0,64 (p< ,05 für alle Subskalen). Bei den nur ambulant behandelten Teilnehmern sinkt der BSS-Mittelwert im Verlauf der 5,5 Jahre ebenfalls ab, jedoch statistisch nicht signifikant. Bei der PSE wird das Ergebnis für beide Gruppen signifikant (p< ,001 für alle Subskalen). Bei einer Differenz von ≥ 2 Punkten beim BSS-Gesamtwert wird von einer klinisch signifikanten Verbesserung gesprochen. Die Teilnehmer konnten so in Responder und Non-Responder aufgeteilt werden. Aus Expertensicht ergab sich eine Verteilung von 43,6% Respondern und 56,4% Non-Respondern, letztere zu 13,7% mit einem verschlechterten und zu 43,6% mit einem unveränderten Befinden. Aus Patientensicht sind auch hier die Ergebnisse deutlicher, es ergaben sich 60,4% Responder und 39,6% Non-Responder, die zu 8,3% eine verschlechtertes und zu 31,3% ein unverändertes Befinden aufwiesen. Weiterhin ist eine beim BSS eine Unterteilung in Fälle und Nicht-Fälle möglich. Laut Manual des BSS zählt ein Teilnehmer als ‚Fall‘, also demnach als psychogen erkrankt, wenn der BSS-Gesamtwert ≥ 5 Punkte beträgt. Während aus Expertensicht zum Aufnahmezeitpunkt 97,0% der Studienteilnehmer als Fälle gewertet wurden und lediglich 3,0% Nicht-Fälle waren, konnten zum Katamnesezeitpunkt 72,2% Fälle und 27,8% Nicht-Fälle verzeichnet werden. Bezüglich der Verteilung von Respondern und Non-Respondern sowie von Fällen und Nicht-Fällen unterschieden sich die Gruppen der ambulant und der kombiniert Behandelten nicht signifikant voneinander. Insgesamt konnte retrospektiv eine hohe Langzeitstabilität der Ergebnisse nach psychotherapeutischer Behandlung gezeigt werden. Besonders die Gruppe nach Behandlung in einem kombinierten Setting konnte dabei eine sehr gute Stabilität bzw. Verbesserung der psychogenen Beeinträchtigung im Verlauf von durchschnittlich 5,5 Jahren vorweisen. Es konnte gezeigt werden, dass es für den Verlauf der psychogenen Beeinträchtigung nach einer Behandlung einen Unterschied macht, ob die Behandlung der Patienten rein ambulant oder in einem kombinierten Setting stattfand. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie | |||||||
Dokument erstellt am: | 06.04.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 06.04.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 24.02.2017 | |||||||
Datum der Promotion: | 07.03.2017 |