Dokument: Zur Wirkung des Flavonoids Epicatechin auf die Expression und Aktivität der Prostazyklinsynthase in Endothelzellen

Titel:Zur Wirkung des Flavonoids Epicatechin auf die Expression und Aktivität der Prostazyklinsynthase in Endothelzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070404-071320-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schütt, Cornelia [Autor]
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Dateien vom 03.04.2007 / geändert 03.04.2007
Beitragende:Prof. Dr. Dr. h.c. Sies, Helmut [Gutachter]
Prof. Dr. Fischer, Jens Walter [Gutachter]
Stichwörter:Epicatechin, Flavonoide, Prostazyklin, Prostazyklinsynthase, Endothel
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund: Die in der Nahrung vorkommenden Polyphenole sind Gegenstand wissenschaftlicher Unter-suchungen. In epidemiologischen Studien wurde gezeigt, dass eine erhöhte Nahrungsaufnahme von Ka-kao-Flavonoiden die Mortalität und Herzkreislauf-Morbidität senkt. Auf welche Mechanismen diese Wirkungen zurückzuführen sind, ist unklar. SCHRAMM et al. (2001) beschrieben einen Anstieg des 6-keto-PGF1α /Leukotrien-Quotienten im Serum bei Probanden nach Gabe flavonoidreicher Schokolade im Vergleich zur Verabreichung flavonoidarmer Schokolade. Beim 6-keto-PGF1α handelt es sich um den stabilen Metaboliten des vasodilatierenden Eikosanoids Prostazyklin (PGI2), das hauptsächlich in Endothelzellen der Blutgefäße synthetisiert wird. PGI2 schützt vor endothelialer Dysfunktion und Atherosklerose. Epicatechin, ein im Kakao vorkommendes Flavonoid, könnte für den Anstieg von 6-keto-PGF1α in vivo verantwortlich sein.
Ziel: Ziel dieser Arbeit war es, in vitro zu prüfen, ob Epicatechin kultivierte Endothelzellen dahingehend moduliert, dass es zu einer erhöhten Prostazyklin-Freisetzung kommt. Als Voraussetzung für solche Unter-suchungen musste zunächst ausgeschlossen werden, dass Epicatechin die Endothelzellen schädigt. Es sollte untersucht werden, ob die Behandlung der Zellen mit Epicatechin die Transkription der Prostazyklin-synthase (PGIS) erhöht oder die Enzymaktivität im Sinne einer verbesserten PGI2-Synthese moduliert.
Methodik: Die Zytotoxizität von Epicatechin und zusätzlich auch von Quercetin wurde mittels des MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)-Tests an Mäuse-Aorta-Endothelzellen (MAEC) untersucht. Mittels RT-PCR wurde der Einfluss von beiden Substanzen auf die Transkriptionsebene der PGIS in MAEC ermittelt. Die Modulation der Enzymaktivität der PGIS wurde durch den 6-keto-PGF1α-Enzym-Immuno-Assay an verschiedenen Endothelzelllinien, Mäuse-, Rinder- (BAEC) und Ratten-Aorta-Endothelzellen (RAEC) sowie die Hybridzelllinie EA.hy926, untersucht. Dabei wurde einerseits die Ebene der Signaltransduktion durch Stimulation mit Bradykinin erfasst und andererseits Arachidonsäure in Form von Kaliumarachidonat als Substrat direkt zu den Zellen zugesetzt.
Ergebnisse: Epicatechin zeigte bis 300 mM und Quercetin bis 100 mM keine toxische Wirkung auf Mäuse-Aorta-Endothelzellen. Auf der Ebene der Expression trat keine Zunahme der PGIS-mRNA auf. Weder Bra-dykinin noch Epicatechin führten bei MAEC, RAEC und EA.hy926 zu einer verstärkten Bildung von 6-keto-PGF1α. Bei den mit Kaliumarachidonat behandelten Zellen MAEC, BAEC und RAEC konnte eine starke Erhöhung der 6-keto-PGF1α-Bildung beobachtet werden. Eine Steigerung der PGI2-Produktion durch Epica-techin wurde jedoch nicht beobachtet.
Schlussfolgerungen: Der in der Literatur zuvor beschriebene Anstieg des 6-keto-PGF1α im Plasma, nach dem Genuss flavonoidreicher Schokolade, ist vermutlich nicht auf eine direkte Wirkung von Epicatechin auf die Menge und Aktivität der Prostazyklinsynthase in unbehandelten Endothelzellen zurückzuführen. Ziel nachfolgender Untersuchungen sollten daher andere Zielsysteme, wie z.B. COX I, COX II, die cPLA2 oder Komponenten des Signalübertragungssystems in Aorta-Endothelzellen sein. Als weitere Möglichkeit ist in Betracht zu ziehen, dass die Kakao-Flavonoide die Prostazyklin-Bildung nicht direkt, sondern über einen anderen Mediator fördern, wie z.B. das Stickstoffmonoxid. Für NO ist hinreichend bekannt, dass dessen Bioverfügbarkeit und biologische Aktivität durch Epicatechin und verwandte Verbindungen verbessert wird. Weiterhin ist denkbar, dass ein Effekt des Epicatechins auf die Prostazyklinbildung erst bei geschädigten oder gestressten Endothelzellen nachweisbar ist.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Biochemie und Molekularbiologie I
Dokument erstellt am:03.04.2007
Dateien geändert am:03.04.2007
Promotionsantrag am:18.12.2006
Datum der Promotion:14.02.2007
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