Dokument: Prädiktion von vasovagalen Synkopen mittels Pulswellenanalyse
Titel: | Prädiktion von vasovagalen Synkopen mittels Pulswellenanalyse | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41464 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170309-142134-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ritz, Anita [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Meyer, Christian [Gutachter] Prof. Dr. Schipke, Jochen [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Vasovagale Synkope, Prädiktion, Synkope, Herz | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Blutdruckregulationsstörungen führen zu Synkopen, die häufig mit Stürzen einhergehen. Ein Warnsystem könnte Patienten helfen, kritische Situationen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Pulsankunftszeit (Pulse Arrival Time – PAT} als Parameter der Pulswellenanalyse hat einen prädiktiven Wert bei der Vorhersage von vasovagalen Synkopen. Das Ziel dieser Studie war es, diesen prädiktiven Wert prospektiv an einem größeren Patientenkollektiv zu bestätigen und weiterzuentwickeln, um die Sensitivität zu verbessern sowie die PAT als Surrogat für systolische Blutdruckänderungen vor einer Synkope zu evaluieren.
Während einer Kipptischuntersuchung in 60°-Kippstellung wurde die Herzfrequenz durch ein Elektrokardiogramm und die Pulswelle durch Photoplethysmographie extrahiert. Auf der Grundlage dieser Parameter wurde nach Bereinigung der Rohdaten ein Synkopen-Warn-System untersucht. Das photoplethysmographische-Signal lieferte zwei Größen der Pulsankunftszeit für die weitere Analyse (PAT foot, PAT top). Bei 43 (n = 21 Kipptischpositiv; n = 22 Kipptischnegativ) Patienten mit Verdacht auf eine stattgehabte vasovagale Synkope wurden zwei Algorithmen basierend auf der Pulsankunftszeit alleine (Algorithmus 1) und der Pulsankunftszeit kombiniert mit der Herzfrequenz (Algorithmus 2) getestet. Wenn das kumulative Risiko einen Schwellenwert, der 60 Sekunden nach dem Aufkippen errechnet wurde, überschritt, wurde ein Synkopen-Vorhersage-Alarm ausgelöst. Für die Weiterentwicklung und Verbesserung der Vorhersage wurde ein weiterer Schwellenwert 300 Sekunden nach dem Aufkippen errechnet. Zur Analyse der Relation von PAT und systolischem Blutdruck vor einer Synkope wurde eine Korrelationsanalyse nach SBP = A*PAT+B durchgeführt. Für die Bestätigung der etablierten Algorithmen zeigte der Algorithmus 1 eine hohe Sensitivität für PAT foot. Durch die Hinzunahme der Herzfrequenz in die Berechnung des Algorithmus 2 konnte eine noch höhere Sensitivität der PAT foot erzielt werden. Die mittlere Vorhersagezeit für eine bevorstehende Synkope betrug 317±329 Sekunden beziehungsweise 171±204 Sekunden. Durch die Anpassung der Referenzwertbestimmung auf 300 Sekunden nach dem Aufkippen konnten alle Patienten, die eine Synkope erlitten, mit beiden Algorithmen vorhergesagt werden. Die mittlere Vorhersagezeit nahm jedoch ab (203±227 Sekunden; 150±200 Sekunden). Die PAT top zeigte sowohl bei der Referenzwertbestimmung bei 60 Sekunden als auch bei 300 Sekunden eine geringere Sensitivität, jedoch eine höhere Spezifität. Weitere Anpassungsvorgänge durch Schwellenwertänderung und Bereinigung der Messung führten zu einer Abnahme der Sensitivität bzw. zu einer Zunahme der Spezifität. Ein signifikanter PAT-Anstieg von mehr als zehn Prozent wurde von einem kritischen Abfall des systolischen Blutdrucks bei Patienten mit Synkope begleitet. Es konnten starke Korrelationen (R = -0,88) vor einer Synkope zwischen systolischem Blutdruck und PAT nachgewiesen werden, wenn es zum Anstieg der PAT kommt. Es konnte gezeigt werden, dass Synkopen basierend auf der Pulsankunftszeit auch in einem großen Patientenkollektiv solide vorhergesagt werden können und eine Anpassung bzw. Änderung der bestehenden Algorithmen eine Verbesserung der Prädiktion bewirkt. Obwohl die Pulsankunftszeit im Allgemeinen keinen guten Parameter für den absoluten Blutdruck darstellt, zeigte sich eine komplexe Beziehung zwischen der Pulsankunftszeit und dem systolischem Blutdruck während der Kipptischuntersuchung. Die starke und konsistente negative Korrelation lässt darauf schließen, dass die Pulsankunftszeit nützlich ist, um Blutdruckänderungen bei Patienten mit vasovagaler Synkope aufzuzeichnen. Dies kann neue Möglichkeiten bieten, um Stürze und damit einhergehende Verletzungen bei diesen Patienten zu verhindern und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 09.03.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 09.03.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 01.03.2016 | |||||||
Datum der Promotion: | 07.03.2017 |