Dokument: Differentielle Expression von microRNAs im Spinalganglion in einem chronisch neuropathischen Schmerzmodell der Ratte und Untersuchung einer Interaktion zwischen der microRNA-let-7c und dem Nerve Growth Factor

Titel:Differentielle Expression von microRNAs im Spinalganglion in einem chronisch neuropathischen Schmerzmodell der Ratte und Untersuchung einer Interaktion zwischen der microRNA-let-7c und dem Nerve Growth Factor
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41376
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170302-104011-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Prassek, Victoria [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,70 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 02.03.2017 / geändert 02.03.2017
Beitragende:Prof. Dr. Bauer, Inge [Betreuer/Doktorvater]
Professor Aktas, Orhan [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Neuropathische Schmerzen entstehen durch eine primäre Läsion oder Dysfunktion des somatosensorischen Nervensystems. Hierbei spielen Veränderungen auf Ebene der Genexpression eine wichtige Rolle. Die dazu führenden molekularen Prozesse sind noch nicht vollständig verstanden. Die Therapie neuropathischer Schmerzen mit den bisher verfügbaren Medikamenten ist unzureichend, sodass diese Patientengruppe an einer stark reduzierten Lebensqualität leidet. MiRNAs sind 21-25 Nucleotide lange, nicht-codierende RNAs, die über Repression oder Degradation von mRNAs den Proteingehalt negativ beeinflussen. Als Regulatoren der Genexpression wirken sie sich auf verschiedene physiologische und pathologische Vorgänge aus. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss dieser genregulatorischen Wirkung von miRNAs bei der Entstehung und Aufrechterhaltung neuropathischer Schmerzen zu untersuchen. Daraus könnten sich neue Therapieansätze bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen ergeben. Hierzu wurde bei männlichen Wistar-Ratten über das Chronic-Constriction-Injury-Modell (CCI) ein Zustand der Neuropathie hervorgerufen. Dabei wurde in der Untersuchungsgruppe der N. ischiadicus freigelegt und ligiert (CCI). In der Kontrollgruppe wurde der Nerv freigelegt, aber nicht weiter modifiziert. Mithilfe eines Microarray wurde die differentielle Expression von miRNAs zu den vier Zeitpunkten 4 Stunden, 1 Tag, 6 Tage und 12 Tage nach CCI- bzw. Scheinoperation in den zum Ischiasnerv gehörenden Spinalganglien untersucht. Dabei zeigte sich eine differentielle Expression von 47 miRNAs zum Zeitpunkt 4 Stunden, 3 miRNAs nach einem Tag, 26 miRNAs nach 6 Tagen sowie 27 miRNAs am 12. Tag nach Induktion der CCI. Es gab keine miRNA, die zu allen vier Untersuchungszeitpunkten differentiell exprimiert wurde. Die miRNA-let-7c zeigte im Ergebnis des Arrays in der Untersuchungsgruppe eine verminderte Expression nach 4 Stunden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieses Ergebnis konnte in der quantitativen Real-Time PCR bestätigt werden. Die bioinformatische Analyse der möglichen mRNA-Interaktionspartner der miRNA-let-7c ergab u.a. die 3´Untranslated Region (3´UTR) der mRNA des Nerve Growth Factor (NGF), einem bei der Entstehung neuropathischer Schmerzen beteiligten Neurotrophin. Die Untersuchung der relativen Expression der mRNA des NGF mit Hilfe der quantitativen Real-Time PCR zu den o.g. Untersuchungszeitpunkten ergab einen signifikanten Anstieg am Tag 1 und 12 nach CCI-Induktion. Eine mögliche Interaktion zwischen der miRNA-let-7c und der 3´UTR der mRNA des NGF wurde mittels Transfektion und Luciferase Assay untersucht. Hierzu wurden für let-7c und NGF kodierende Plasmide synthetisiert und über Transfektion in HEK 293 Zellen eingebracht. Im Luciferase Assay konnte keine Interaktion zwischen der 3´UTR der mRNA des NGF und der miRNA-let-7c nachgewiesen werden. Die Induktion neuropathischer Schmerzen durch CCI führt zu einer differentiellen Expression von miRNAs im Spinalganglion der Ratte. Die miRNA-let-7c gehört zu den differentiell exprimierten miRNAs am Untersuchungszeitpunkt 4 Stunden und entfaltet womöglich ihre genregulatorische Funktion in der frühen Entstehungsphase neuropathischer Schmerzen. Die bioinformatisch ermittelte Ziel-mRNA des NGF zeigte dabei am Tag 1 und 12 nach CCI-Intervention eine signifikante Zunahme, was für eine Beteiligung des NGF bei neuropathischen Schmerzen spricht. Im Luciferase Assay konnte keine Interaktion zwischen der miRNA-let-7c und der NGF-mRNA gezeigt werden. Weitere Untersuchungen sind daher notwendig, um den regulatorischen Effekt von miRNAs bei der Entstehung und Aufrechterhaltung neuropathischer Schmerzen nachzuweisen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:02.03.2017
Dateien geändert am:02.03.2017
Promotionsantrag am:18.02.2016
Datum der Promotion:01.03.2017
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen