Dokument: Prostazyklin-Rezeptor- und sGC-Aktivator-vermittelte Signalwege: Bedeutung für die Therapie der pulmonalen Hypertonie

Titel:Prostazyklin-Rezeptor- und sGC-Aktivator-vermittelte Signalwege: Bedeutung für die Therapie der pulmonalen Hypertonie
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41277
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170221-103304-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Willgeroth, Sebastian [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]426,7 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 21.02.2017 / geändert 21.02.2017
Beitragende:PD Dr. Meyer-Kirchrath, Jutta [Gutachter]
Prof. Dr. Gödecke, Axel [Gutachter]
Stichwörter:Pulmonale Hypertonie, Prostazyklin, sGC-Aktivator, Iloprost, Bay 412272
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die pulmonale arterielle Hypertonie ist definiert als pathologische Erhöhung des pulmonalarteriellen Widerstandes, charakterisiert durch Vasokonstriktion, vaskuläre Proliferation und Remodelling. An der Pathogenese ist maßgeblich beteiligt das Ungleichgewicht zwischen protektiven (Prostazykline, NO) und aggressiven (Thromboxan, Endothelin) Faktoren. Die medikamentöse Therapie zielt darauf ab, das Verhältnis günstig zu beeinflussen. Zur Verfügung stehen Endothelin-Rezeptorantagonisten, Prostazyklinderivate und PDE5-Hemmstoffe. Prostazyklinderivate wie Iloprost entfalten ihre Wirkung über Bindung an den IP-Rezeptor, hierdurch kommt es zur Aktivierung der Adenylatzyklase und zur Bildung des second messengers cAMP. PDE5-Hemmer stabilisieren das intrazelluläre cGMP. Dies entsteht nach Aktivierung der löslichen Guanylatzyklase (sGC) durch NO. cAMP und cGMP vermitteln in der Folge vasodilatatorische Effekte, cAMP führt weiterhin zu antiproliferativen Effekten. Ein relativ neuer und vielversprechender Therapieansatz ist die NO-unabhängige Aktivierung der sGC, 2014 wurde das Riociguat zur Therapie der PAH zugelassen. In dieser Arbeit wurde das Bay 41-2272 untersucht. Bei der Therapie mit Iloprost werden bei Langzeitanwendung stetig höhere Dosierungen notwendig, um den gewünschten Effekt zu vermitteln. Dies ist einer Desensibilisierung des IP-R zuzuordnen. In dieser Arbeit wurde untersucht, in welchem Maß die Iloprostdosis und die Dauer der Anwendung Einfluss auf die Desensibilisierung haben. Hierfür wurden Zellen über verschieden lange Zeiträume mit ansteigenden Dosierungen des Iloprost stimuliert, die cAMP-Messung erfolgte nach erneuter Stimulation. Es wurde gezeigt, dass die Minderantwort auf erneute Stimulation maßgeblich von der Dauer und der Dosis abhängig ist. Bei Stimulation von Zellen mit Bay 41-2272 kommt es durch Aktivierung der sGC zu erhöhten cGMP-Spiegeln. Es ist zuvor schon beschrieben worden, dass cGMP ein Hemmstoff der PDE3 ist, welche das cAMP hydrolisiert. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob Bay 41-2272 durch Aktivierung der sGC und erhöhtes cGMP auch das cAMP zu erhöhen vermag. Hierfür wurde zunächst mittels RT-PCR und Western blot nachgewiesen, dass die untersuchten humanen pulmonalen Fibroblasten und glatten Muskelzellen die PDE3 überhaupt exprimieren. In der Folge wurde durch Western-blot-Analyse des VASP-Proteins gezeigt, dass sobald cGMP vermehrt gebildet wurde, auch der cAMP-Spiegel erhöht war. Durch direkte cAMP-Messungen konnte demonstriert werden, dass Bay 41-2272 sowohl den basalen, als auch den Iloprost-induzierten intrazellulären cAMP-Gehalt zu erhöhen in der Lage war. Es sollte weiterhin untersucht werden, ob diese erhöhten cAMP-Spiegel sich auch in vermehrter Aktivität der nachgeschalteten Signalkaskaden ausdrückte. Hierfür wurde zum einen eine Aktivitätsmessung der PKA durchgeführt, diese zeigte sich signifikant erhöht nach Stimulation durch Bay 41-2272. Weiterhin wurde der antiproliferative Effekt des Bay 41-2272 untersucht. Hierfür wurde der Einbau von [3H]-markiertem Thymidin in Anwesenheit der Substanz gemessen. Iloprost und Bay 41-2272 waren beide in der Lage, den Einbau des Thymidins signifikant zu senken, auch hier konnte ein additiver Effekt des Bay 41-2272 zur Wirkung des Iloprost gezeigt werden. Im weiteren Verlauf wurde durch Versuche mit dem PKG-Inhibitor DT2, dem PKA-Hemmstoff PKImyr, dem PKA-spezifischen cAMP-Analogon dbcAMP und dem Epac-spezifischen cAMP-Analogon 8-pCTP demonstriert, dass die antiproliferative Wirkung eindeutig erhöhten cAMP-Spiegeln zuzuordnen ist und über die cAMP-Epac-Kaskade vermittelt wird. sGC-Aktivatoren stellen daher eine neue Möglichkeit in der Behandlung der PAH dar. In Kombination mit Iloprost könnte es ggf. einer Desensibilisierung des IP-R entgegenwirken, da bei Kombination durch die Erhöhung des cAMP durch Bay 41-2272 geringere Iloprost-Dosierungen notwendig sein könnten.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.02.2017
Dateien geändert am:21.02.2017
Promotionsantrag am:31.03.2015
Datum der Promotion:12.12.2016
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen