Dokument: Volumetrische Veränderungen des erweiterten sozio-affektiven „Default Mode“ Netzwerks bei Schizophrenie
Titel: | Volumetrische Veränderungen des erweiterten sozio-affektiven „Default Mode“ Netzwerks bei Schizophrenie | |||||||
Weiterer Titel: | Volumetric changes in the extended social-affective default mode in schizophrenia | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=41197 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20170216-095049-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Lautwein, Alexander [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Eickhoff, Simon B. [Gutachter] Prof. Dr.med. Dr.rer.pol. Caspers, Svenja [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Vor Kurzem wurde durch die Publikation von Amft et al. (2014) das sogenannte sozial-affektive Default Mode Netzwerk oder eSAD eingeführt. Dieses setzt sich aus Regionen zusammen, welche (1) sowohl dem DMN angehören, (2) soziale und (3) emotionale Aufgaben ausführen oder (4) eine starke Verbindung zu diesen Regionen zeigen. Das Netzwerk schließt ein breites Spektrum der sozialen als auch affektiven Funktionen eines Menschen mit ein. Auf Grund der reproduzierbar wiederkehrenden sozialen und affektiven Defizite in Schizophreniepatienten sowie bereits erbrachten Nachweisen für morphologische Veränderungen von einzelnen dieser Regionen, ist ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und diesem eSAD naheliegend.
Es wurde auf Volumenunterschiede in eSAD Regionen bei Schizophreniepatienten und ihre mögliche Beziehung zur Psychopathologie getestet. Dafür wurde die Gehirnmorphologie von 119 Patienten und Kontrollen analysiert. Das Volumen der grauen Substanz in den individuellen eSAD Regionen konnte mittels Voxel basierter Morphometrie identifiziert und auf statistisch signifikante Unterschiede getestet werden. Diese morphologischen Veränderungen wurden auf mögliche Zusammenhänge zu den PANSS Scores sowie der Krankheitsdauer von 139 Patienten hin untersucht. Es konnten signifikante Volumenabnahme der grauen Substanz innerhalb zehn der zwölf Regionen des eSAD detektiert werden. Die temporo-parietale Junktion, der dorso-mediale präfrontale Kortex und die Basalganglien der rechten Hemisphäre des Gehirns korrelierten negativ mit mindestens zwei der auf Zusammenhänge untersuchten PANSS Elemente. Die Krankheitsdauer und die Symptome „Manierismen und Posieren“ sowie Halluzinationen korrelierten ebenfalls negativ mit zwei der eSAD Regionen. Es zeigten sich Volumenreduktionen der grauen Substanz in ausgedehnten Teilen des eSAD bei Schizophrenie. Hervorzuheben sind einerseits der rechte TPJ und dmPFC, welche die stärksten und meisten Korrelationen mit Symptomen und Krankheitsdauer aufwiesen und damit vermutlich eine Kernfunktion des Netzwerkes aufweisen. Andererseits korrelierten Halluzinationen als eines der häufigsten Symptome mit der Hälfte der eSAD Regionen. Dies bedeutet, dass Atrophien des eSAD im Zusammenhang mit einem Defizit sozio-affektiver Kognition, vornehmlich in sozialem sowie zwischenmenschlichem Verhalten der Patienten, einen Teil der klinischen Manifestation der Schizophrenie hervorrufen. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Regionen trotz der Netzwerkintegration, basierend auf den jeweiligen Funktionsschwerpunkten, mit dem Vorhandensein und der Schwere bestimmter Symptome assoziiert sind.The extended social-affective default mode (eSAD) proposed by Amft et al. (2014) consists of regions that i) anatomically belong to the default mode network and ii) functionally subserve social or affective processing or strongly interacting with these. This network subserves functions such as theory of mind and possibly the “maintenance of the self”. We hypothesized that disturbance in the eSAD may underlie classical schizophrenia symptoms. We tested for volumetric differences in eSAD regions in schizophrenia and their possible relation to psychopathology. We quantitatively compared brain morphology in 119 patients to 119 healthy controls matched in age, gender and site. Using voxel based morphometry, we tested for gray matter volume (GMV) differences in individual eSAD regions. These differences were related to behavioral features, including the patient´s PANSS scores. We found significant GMV reduction throughout patient´s eSAD regions. The temporoparietal junction (TPJ), dorsomedial prefrontal cortex (dmPFC) and basal ganglia in the right hemisphere correlated negatively with at least two behavioral scores. Illness duration, mannerisms and hallucinations correlated negatively with at least two eSAD regions. We observed GMV reductions across extended parts of the eSAD in schizophrenia. Morphological aberrations in the right TPJ were closely related to social items of psychopathology. Given dmPFC´s implication in theory of mind and its correlation with disturbance of volition, these findings might indicate a neurobiological basis for social-cognitive disturbance in schizophrenia. Illness duration showed more specific effects in two eSAD regions, while hallucination correlated with six of them. We suggest the eSAD to be implicated in the pathomechanisms and symptoms schizophrenia. | |||||||
Quelle: | AMFT, M., BZDOK, D., LAIRD, A. R., FOX, P. T., SCHILBACH, L. & EICKHOFF, S. B. 2014. Definition and characterization of an extended social-affective default network. Brain Struct Funct. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 16.02.2017 | |||||||
Dateien geändert am: | 16.02.2017 | |||||||
Promotionsantrag am: | 01.05.2016 | |||||||
Datum der Promotion: | 08.02.2017 |