Dokument: Erhebung eines kapillarmikroskopischen Normalbefunds anhand einer großen Bevölkerungskohorte

Titel:Erhebung eines kapillarmikroskopischen Normalbefunds anhand einer großen Bevölkerungskohorte
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170208-112029-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schröder, Moritz [Autor]
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Dateien vom 30.01.2017 / geändert 30.01.2017
Beitragende:Prof. Dr. med. Schneider, Matthias [Gutachter]
Prof. Dr. Homey, Bernhard [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund: Durch die Kapillarmikroskopie können Blutfluss der Kapillaren und extrakapilläre Strukturen des Nagelfalzes nicht-invasiv dargestellt werden. Bisher basierte der Normalbefund auf individueller Erfahrung und kleinen Kohorten. Um Pathologien dieser Untersuchungstechnik sicher einordnen zu können, bedarf es eines gesicherten Normalbefundes als Referenz.
Probanden und Methodik: Dafür haben wir 748 Besucher der „Rheuma Truck 2009“-Kampagne mittels „Rheuma-Check“-Fragebogen zur Krankheitsgeschichte befragt und die Fingern III-V beider Hände kapillarmikroskopisch untersucht.
Die gespeicherten Bilder wurden durch Experten und trainierte Studenten bezüglich Patientendaten geblindet und anhand publizierter Kriterien zur Morphologie – z.B. Haarnadelform oder Ektasien – ausgewertet. Anschließend wurden die Ergebnisse mit den demographischen Daten verknüpft und subgruppenspezifisch analysiert.
Ergebnisse: Die Haarnadelform war bei den 9771 aufgenommenen Bildern im Mittel mit 76%±23% aller untersuchten Kapillaren die häufigste morphologische Variante. Im Mittel wiesen 21%±23% der Kapillaren Torquierungen auf. Andere Morphologien wurden seltener beobachtet: Verzweigungen bei 2,9%±8,2% der Kapillaren, Elongationen im Mittel bei 1,8%±6,4 %, Kaliberschwankungen bei 0,8%±4,5% und Ektasien bei 0,3%±3,0%. Megakapillaren wurden bei 0,4%, Büschelkapillaren bei 3% der Probanden gesehen. Im Alter zwischen 50 und 60 Jahren und bei den männlichen Besuchern war der Anteil der haarnadelförmigen Kapillaren signifikant geringer als bei den anderen Besuchern. Raucher zeigten signifikant mehr Ektasien, Probanden mit berichteter Verfärbung der Finger bei Kälte seltener Kaliberschwankungen.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass neben der Haarnadelform auch die Torquierung als physiologische Normvariante zu sehen ist. Andere Morphologien sind selten. Der Normalbefund wird anhand der Auswertung definiert als 30% bis maximal 100% Haarnadel, bis zu 67% Torquierung, bis zu 10% Kaliberschwankung, 6% Ektasie, 19% Verzweigung, 15% Elongation. Dieser erhobene Normalbefund sollte in Zukunft als Referenz in Studien und in der alltäglichen Praxis angewendet werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.02.2017
Dateien geändert am:08.02.2017
Promotionsantrag am:27.10.2015
Datum der Promotion:24.01.2017
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