Dokument: Abhängigkeit der Entwicklung HIV assoziierter neurokognitiver Defizite von der CD4+ Zellzahl/ µl bei Therapiebeginn

Titel:Abhängigkeit der Entwicklung HIV assoziierter neurokognitiver Defizite von der CD4+ Zellzahl/ µl bei Therapiebeginn
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20161212-114034-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Reuß, Yvonne [Autor]
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Dateien vom 08.12.2016 / geändert 08.12.2016
Beitragende:Prof. Dr. Arendt, Gabriele [Gutachter]
PD Dr. Niehues, Tim [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Bei Menschen, die sich mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) infiziert haben, greift das Virus die CD4+ Zellen an und repliziert in ihnen. Dabei kommt es zum Untergang dieser Zellen und somit zum Verlust der Immunkompetenz. Ab einer Zellzahl von unter 350/ μl wird nach derzeitigem Verständnis mit der antiretroviralen Therapie (cART) begonnen, wobei jüngste Ergebnisse der sogenannten „START-Studie“ einen Therapiebeginn bei jedem HIV positiven Patienten, auch mit >500 CD4+ Zellen/ µl nahe legen.
Bei etwa 40% der Patienten zeigt sich im Verlauf der Infektion eine Virus-assoziierte Gehirnerkrankung. Dabei kommt es zu einem Absterben der Neurone im Gehirn, dies geschieht auch bei lokal relativ geringer oder gar nicht nachweisbarer Viruslast. Die Patienten verlieren dabei ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten.
Die vorliegende Arbeit hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Entwicklung HIV-assoziierter Gehirnerkrankungen später beginnt oder sogar verhindert werden kann, wenn die antiretrovirale Kombinationstherapie (cART) frühzeitig eingesetzt wird.
Dazu werden Daten aus der Neurologischen HIV- Ambulanz der Universitätsklinik Düsseldorf herangezogen, wo die Patienten mit HIV-Infektion/ AIDS in regelmäßigen Abständen (ein- bis zweimal jährlich) auf motorische und kognitive Veränderungen getestet werden. Dabei werden jeweils die aktuelle CD4+ Zellzahl und die Viruslast im Blut erfasst.
Als Untersuchungsparameter für HIV-assoziierte cerebrale Erkrankungen werden u.a. motorische (schnellstmögliche Zeigefingerextensionen (most rapid voluntary isometric index finger extensions (MRC)) (Arendt et al., 1990)) und kognitive (Trail-Marking-Test Form A und B, Digit Symbol- und Grooved-Pegboard-Test sowie formallexikalische (Untertest S-Wörter) und semantisch-kategorielle Wortflüssigkeit (Untertest Vornamen)) Tests eingesetzt.
Die Entwicklungen von Patientengruppen, die bei CD4+- Zellzahlen >500/ μl, mit 250-499/ µl und <250/ µl mit der cART begonnen hatten, wurden verglichen.
Ergebnis war, dass ein schlechter Immunstatus für eine raschere Progredienz der HIV-assoziierten Demenz (HAD) spricht. Bei der Betrachtung der relativen Verteilung scheint es einen Vorteil bei Patienten zu geben, deren Immunkompetenz noch besser ist.
Bei der Progredienz milder neurologischer Defizite ist dieser Vorteil nicht mehr signifikant. Das stützt die Überlegung der START-Studie, bei allen Patienten den Therapiestart bei > 500 Zellen/ µl anzusetzen, um eine Entstehung der HAD und ihrer Vorstufen von vornherein einzudämmen bzw. zeitlich zu verzögern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.12.2016
Dateien geändert am:12.12.2016
Promotionsantrag am:04.09.2015
Datum der Promotion:07.12.2016
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