Dokument: Repräsentative Umfrage zur Aufbereitung von Wurzelkanalinstrumenten in Deutschland

Titel:Repräsentative Umfrage zur Aufbereitung von Wurzelkanalinstrumenten in Deutschland
Weiterer Titel:Representative survey on the reprocessing of endodontic instruments in Germany
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=40612
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20161212-105726-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Martin, Evelyn [Autor]
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Dateien vom 05.12.2016 / geändert 05.12.2016
Beitragende:PD Dr. Sonntag, David [Gutachter]
Prof. Dr. Hugger, Alfons [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Ziele
Ziele dieser Studie sind, anhand einer repräsentativen Umfrage festzustellen, inwieweit die Richtlinien des Robert Koch-Instituts zur Aufbereitung von Wurzelkanalinstrumenten in niedergelassenen Zahnarztpraxen in Deutschland umgesetzt werden und welcher Zeitaufwand mit der vollständigen Aufbereitung verbunden ist. Des Weiteren soll ermittelt werden, inwieweit Faktoren wie Alter und Geschlecht der Zahnärztinnen und Zahnärzte Einfluss auf die Einhaltung der Richtlinien haben.

Methodik
Ein einseitiger Fragebogen mit neun Fragen wurde an 4.000 niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte in Nordrhein-Westfalen versendet. Neben Alters- und Geschlechtsangaben wurden die Vorgehensweise und der Gesamtzeitaufwand für die Aufbereitung ermittelt. Anschließend wurden die erhobenen Daten mithilfe des Chi-Quadrattests und dem Effektstärkemaß Cramer´s V statistisch ausgewertet. Bei den Tests wurden die Ergebnisse mit p < 0,05 als signifikant erachtet.

Ergebnisse
Die Rücklaufquote betrug 29,4% (n = 1.177/4.000). 59 Fragebögen enthielten mehrere unbeantwortete Fragen, so dass 1.118 Fragebögen (28,0%) auswertbar waren. Zunächst wurde die Repräsentativität der Umfrage kontrolliert. Obwohl numerisch signifikante Abweichungen in Bezug auf Alter und Geschlecht der Befragten zu der Verteilung in Nordrhein-Westfalen (p < 0,001) und in Deutschland (p < 0,001) vorliegen, zeigen die errechneten Effektstärken zwischen 0,12 und 0,21, dass es sich um geringe Unterschiede handelt und die durchgeführte Umfrage repräsentativ für Nordrhein-Westfalen und Deutschland ist. 31,7% (n = 354/1.118) der Befragten erfüllen die Richtlinien, während 68,3% (n = 764/1.118) diese ganz oder teilweise nicht berücksichtigen (p < 0,001). Es gibt keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Alter (p = 0,31) und Geschlecht
(p = 0,194) der Zahnärztinnen und Zahnärzte und der Einhaltung der Richtlinien. 68,1% der Befragten nehmen an, dass der Zeitaufwand zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation der Instrumente zur Wurzelkanalaufbereitung pro Patient, ohne Laufzeit von Reinigungs- und Desinfektionsgerät und Sterilisator, länger als die kalkulierten neun Minuten dauert (p < 0,001).

Schlussfolgerung
Die Studienergebnisse zeigen auf, dass die Richtlinien des Robert Koch-Instituts zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten zur Wurzelkanalaufbereitung nicht ausreichend oder gar nicht eingehalten werden. Aufgrund dieser Ergebnisse sollte die Anwendung der Instrumente zur Wurzelkanalaufbereitung als Einweginstrumente in Betracht gezogen werden.

Aim
The aim of the study was to review the implementation of hygiene guidelines for the reprocessing of endodontic files in a representative survey and to determine the time needed for the procedure.

Methods
A questionnaire with nine items was sent to 4,000 German dentists. In addition to obtaining personal information, it asked for the total time required for the reprocessing of instruments and contained specific questions about the cleaning procedure in order to assess whether the requirements of the German Federal Ministry of Health, as defined by the Robert Koch Institute, were complied with. Approval by the Ethics Committee was obtained. The data were analysed statistically using the Chi-square test and
Cramer’s V as a measurement of effect size.

Results
The response rate was 29.4% (n = 1,177/4,000). On 59 questionnaires, answers to several questions were missing; 1,118 questionnaires (28.0%) could be included in the evaluation. With effect sizes between 0.12 and 0.21, the survey could be classified as statistically representative of German dentists in terms of age
and gender. The guidelines were adhered to by 31.7% (n = 354/1118) of respondents, while 68.3% (n = 764/1118) adhered
to them either not fully, or not at all (P < 0.001). There were no significant differences in adherence to guidelines between
younger (up to 44 years) and older (45 years and above) dentists (P = 0.31) or between women and men (P = 0.194). The
reported time for cleaning a patient-related instrument set was more than nine minutes for 68.1% of respondents, not
including the time needed for sterilisation; 5% of respondents treated files as single-use instruments.

Conclusions
The guidelines of the German Federal Ministry of Health for cleaning, disinfecting and sterilising endodontic files are widely
disregarded in Germany. The designation and use of endodontic files as single-use instruments should be considered.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.12.2016
Dateien geändert am:12.12.2016
Promotionsantrag am:29.10.2015
Datum der Promotion:28.11.2016
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