Dokument: Oxidativer Stress als Prädiktor für die Entwicklung und Progression der peripheren und kardialen autonomen diabetischen Neuropathie: Eine prospektive Studie über 6 Jahre

Titel:Oxidativer Stress als Prädiktor für die Entwicklung und Progression der peripheren und kardialen autonomen diabetischen Neuropathie: Eine prospektive Studie über 6 Jahre
Weiterer Titel:Oxidative stress predicts progression of peripheral and cardiac autonomic nerve dysfunction over 6 years in diabetic patients
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=40579
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20161205-143426-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Buchholz, Stefanie Annika [Autor]
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Dateien vom 05.12.2016 / geändert 05.12.2016
Beitragende:Prof. Dr. Ziegler, Dan [Gutachter]
PD Dr. med. Felsberg, Jörg [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Fragestellung: Oxidativer Stress wird durch gesteigerte Bildung freier Radikale und/oder einen Defekt der antioxidativen Abwehr hervorgerufen. Obwohl er eine wichtige Rolle in der Pathogenese der experimentellen diabetischen Neuropathie spielt, fehlen bislang diesbezügliche prospektive klinische Studien. Ziel dieser Studie über 6 Jahre war es daher festzustellen, ob Plasma-Marker für oxidativen Stress Prädiktoren der Entwicklung bzw. Progression der diabetischen Polyneuropathie und kardialen autonomen Neuropathie sowie der Mortalität sind.

Patienten und Methoden: Wir untersuchten 89 Diabetiker (Alter: 54±14 Jahre, Diabetesdauer: 12±10 Jahre, HbA1c: 9.4±1.7%, 54% Männer, 69% Typ 2 Diabetes, 59% mit Polyneuropathie), von denen 72 nach 6.2±0.8 Jahren nachuntersucht werden konnten, während 17 Patienten nach durchschnittlich 4.2±1.0 Jahren verstarben. Initial wurden folgende Marker für oxidativen Stress im Plasma gemessen: Produktion des Superoxidanions und hypochloriger Säure, lag time bis zur Oxidation von Peroxynitrit, 8-Iso-Prostaglandin F2α, Vitamin E/Lipid-Quotient und Vitamin C. Die periphere bzw. kardiale autonome Nervenfunktion wurde klinisch durch neuropathische Symptome und Defizite sowie quantitativ durch Messung der motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit (NLG), Vibrationswahr-nehmungsschwellen (VPT), Temperaturwahrnehmungsschwellen (TPT) bzw. Herz-frequenzvariabilität (HRV) erfasst.

Ergebnisse: Trotz einer Verbesserung des HbA1c um -1.4±1.6% (p<0.001 vs Baseline), verschlechterten sich nach 6 Jahren die sensible NLG des N. medianus und N. suralis, motorische NLG des N. peroneus, malleolare VPT sowie TPT für Warmreize (alle p<0.05). Multivariate Regressionsanalysen zeigten, dass eine gesteigerte Generierung von Superoxid im Plasma mit einer Abnahme der sensiblen NLG des N. medianus (p=0.036) und der HRV in Ruhe (p=0.017) nach 6 Jahren assoziiert war. Ein niedriger Vitamin E/Lipid-Quotient war grenzwertig mit der Abnahme der motorischen NLG des N. peroneus (p=0.057) und Zunahme der malleolaren VPT assoziiert (p=0.077). Darüber hinaus war Superoxid (höchste Quartile) mit erhöhter Mortalität assoziiert (p=0.005).

Schlussfolgerungen: Eine gesteigerte Produktion von Superoxid im Plasma bei Diabetikern ist ein Prädiktor für die Verschlechterung der sensiblen NLG und der kardialen autonomen Nervenfunktion sowie für erhöhtes Mortalitätsrisiko über einen Zeitraum von 6 Jahren. Die Vorhersagekraft der übrigen untersuchten Marker war entweder wie für Vitamin E deutlich schwächer oder wie für die restlichen Biomarker klinisch nicht relevant.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe » An-Institute » Deutsches Diabetes-Zentrum
Dokument erstellt am:05.12.2016
Dateien geändert am:05.12.2016
Promotionsantrag am:23.04.2016
Datum der Promotion:28.11.2016
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