Dokument: Einfluss der 5-ALA-gestützten Resektion und der kombinierten Radiochemotherapie auf das Gesamtüberleben bei Glioblastom-Patienten

Titel:Einfluss der 5-ALA-gestützten Resektion und der kombinierten Radiochemotherapie auf das Gesamtüberleben bei Glioblastom-Patienten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20161129-095502-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Siantidis, Birgit [Autor]
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Dateien vom 23.11.2016 / geändert 23.11.2016
Beitragende:Prof. Dr. Sabel, Michael C. [Gutachter]
Prof. Dr. Reifenberger, Guido [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung
Die Verbesserung der Überlebensprognose von Glioblastom-Patienten durch Optimie-rung der Therapiekonzepte ist seit vielen Jahren ein zentrales Thema der neurochirurgi-schen Forschung.
Neben der First-Line-Chemotherapie mit Temozolomid und der Erforschung der Be-deutung des MGMT-Promotor-Methylierungsstatus erbrachte im operativen Feld die Etablierung der fluoreszenzgestützten Resektion (FGS) signifikante Fortschritte.
Untersucht wurde ein Kollektiv von 253 Patienten, die in den Jahren 2002 bis 2009 in der neurochirurgischen Klinik der Universitätsklinik Düsseldorf zytoreduktiv operiert und postoperativ adjuvant therapiert wurden. Relevante Patientendaten wurden in einer MS-ACCESS-Datenbank prospektiv erfasst und einer statistischen Analyse bezüglich bekannter Faktoren mit Einfluss auf das Outcome zugeführt. Als Einflussfaktoren für die Gesamtprognose ist in den letzten Jahren, neben dem präoperativen Allgemeinzu-stand und dem Erkrankungsalter, zunehmend auch der MGMT Promotor Methylierungsstatus und das Resektionsausmaß in den Fokus gerückt.
Das bezüglich Erkrankungsalter und präoperativem Allgemeinzustand homogen verteilte Patientenkollektiv wurde hierfür nach drei Therapiekonzepten stratifiziert. Die erste Patientengruppe wurde ohne FGS operiert, eine adjuvante Therapie durch das Stupp-Schema fand nicht statt. Die Patienten der zweiten Gruppe wurden nach einer zytoreduktiven Operation ohne FGS mit einer Radiochemotherapie nach dem Stupp-Schema behandelt. Die dritte Gruppe wurde nach FGS ebenfalls nach dem Stupp-Schema therapiert und stellt damit den aktuellen Therapiestandard dar.
Daten zum Resektionsgrad lagen zu allen 253 Patienten vor. Eine Vollresektion wurde bei 74 Patienten (29,2%), eine Teilresektion wurde bei 179 Patienten (70,8%) erreicht. Es konnte in unserer Analyse gezeigt werden, dass durch FGS eine Reduktion des An-teils der Teilresektionen um 18,5% erreicht werden konnte. Eine in der frühen (<72 h) postoperativen MRT-Kontrolle nachgewiesene komplette Entfernung der Kontrastmit-tel-affinen Tumoranteile korrelierte dabei mit einem signifikant verbesserten Overall Survival (OAS) (Vollresektion 20,3 vs. Teilresektion 9,4 Monate, p<,01) und Progres-sion-Free-Survival (PFS) (Vollresektion 8,7 vs. Teilresektion 3,8 Monate, p<,01).
Die statistische Analyse zeigte sowohl im Gesamtvergleich der Therapiegruppen, als auch im paarweisen Vergleich ein signifikant besseres OAS der dritten Gruppe (FGS+Stupp) (OAS 20,1 Monate gegenüber den anderen beiden Gruppen (OAS Gruppe 1: 8,8 Monate, Gruppe 2: 16,6 Monate, p<,01). Das progressionsfreie Intervall der Gruppe 3 zeigte kein signifikant besseres Ergebnis als Gruppe 2 (p=,912).
Im Vergleich der Patientenkollektive bezüglich des MGMT-Promotor-Methylierungsstatus zeigte sich ein statistisch signifikant besseres OAS bei Patienten mit nachgewiesener Methylierung (OAS 23,2 bei MGMT pos. vs. 16,8 Monate bei MGMT neg., p=,018).
Als wichtigste Einflussgröße für das OAS zeigt sich in unserem Patientenkollektiv das Ausmaß der Resektion.
Zusammenfassend ist durch die Einführung der FGS sowie der adjuvanten Chemothe-rapie nach dem Stupp-Protokoll in den letzten Jahren eine wesentliche Prognoseverbesserung bei Patienten mit primären Glioblastomen erzielt worden.
Diese Ergebnisse, welche bereits im Vorfeld als Studienergebnisse nachgewiesen wer-den konnten, sind auf den klinischen Alltag übertragbar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:29.11.2016
Dateien geändert am:29.11.2016
Promotionsantrag am:14.11.2016
Datum der Promotion:14.11.2016
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