Dokument: Bestimmung der Lebensqualität und der dynamisch funktionellen Ergebnisse bei Kindern mit schwerem Morbus Perthes nach Containment-verbessernder Becken- und Femurosteotomie

Titel:Bestimmung der Lebensqualität und der dynamisch funktionellen Ergebnisse bei Kindern mit schwerem Morbus Perthes nach Containment-verbessernder Becken- und Femurosteotomie
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=40410
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20161116-110222-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Palmen, Nina [Autor]
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Dateien vom 14.11.2016 / geändert 14.11.2016
Beitragende:Prof. Dr. Westhoff, Bettina [Gutachter]
Dr. Lögters, Tim [Gutachter]
Stichwörter:Morbus Perthes/ Becken-und Femurosteotomie/ Lebensqualität/ Ganganalyse
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Kindern mit schwerer Verlaufsform des M. Perthes und komplexer Containment-verbessernder Operation (Becken- und Femurosteotomie) zu evaluieren und mit klinischen Befunden zu korrelieren. Bislang wurde der Aspekt Lebensqualität in Forschungsprojekten zum Morbus Perthes nicht hinreichend analysiert. Die Kinder erfahren jedoch erhebliche Einschränkungen in ihrem täglichen Leben. Dies bedeutet Sportverbot von gelenksbelastenden Sportarten (wie z. B. Fußball), regelmäßige Physiotherapie und ggf. die operative Therapie. Ein weiteres Ziel der Arbeit stellte dar, das Gangbild bei diesen Patienten funktionell und objektiv mittels instrumenteller Ganganalyse prä- und postoperativ zu untersuchen. Bislang wurden zur Beurteilung des Outcomes klinische und im Wesentlichen radiologische Kriterien herangezogen; funktionelle Kriterien wurden kaum berücksichtigt.

Siebzehn Kinder mit schwerem Krankheitsverlauf und ausgedehnter Operation erhielten postoperativ den KIDSCREEN-10 Fragebogen zur Evaluierung der Lebensqualität und den modifizierten Harris Hip Score (mHHS) zur Bestimmung der klinischen Funktion; dieser wurde auch präpoperativ bestimmt. Als Vergleich dienten ein alters-entsprechendes Normalkollektiv von 63 Kindern und eine historische Kontrollgruppe der KIDSCREEN-group von 1658 Kindern. Zudem wurden mittels instrumenteller Ganganalyse prä- und postoperativ kinematische Daten und Weg-Zeit-Parameter erfasst und ausgewertet, die mit denjenigen eines Normalkollektivs bestehend aus 30 gesunden Kindern verglichen wurden.

Im Mittel 4,2 Jahre nach der komplexen Operation konnten exzellente klinische Ergebnisse und äußerst positive Resultate in Bezug auf die Lebensqualität erreicht werden.
Der KIDSCREEN-Score war bei den kranken Kindern höher als im Vergleich zu den Kontrollgruppen. Der mHHS stieg signifikant von prä- zu postoperativ an. Signifikante Korrelationen zeigten sich zwischen dem präoperativen mHHS und dem postoperativen KIDSCREEN-Score. Mit Hilfe der instrumentellen Ganganalyse zeigte sich postoperativ bei den Weg-Zeit-Parametern eine signifikante Zunahme der Gehgeschwindigkeit und der Schrittlänge auf der betroffenen Seite. Der kinematische Vergleich der gesunden mit der erkrankten Seite zeigte postoperativ ein weitgehend symmetrisches Gangbild in der Sagittal- und Frontalebene. Während vor der umfangreichen Operation 10 Patienten ein Duchenne-ähnliches Bewegungsmuster aufwiesen, waren es postoperativ nur noch 3 Patienten. Der Hip-Flexor-Index normalisierte sich bei allen Patienten bis auf eine Ausnahme.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Kinder mit einer schweren Perthes Erkrankung nach Containment verbessernder Operation mittelfristig keine Beeinträchtigung in ihrer Lebensqualität aufweisen. Hierzu passend konnte ein gutes Ergebnis der klinischen Funktion mit geringerer Schmerzsymptomatik nachgewiesen werden. Die instrumentelle Ganganalyse zeigte eine signifikante Verbesserung und weitgehende Normalisierung des Gangbildes mit Wiederherstellung der Gangsymmetrie. Weitere Studien mit einem größeren Kollektiv müssen zeigen, ob sich die erfreulichen Ergebnisse der Lebensqualität, der klinischen Funktion und der Ganganalyse bestätigen lassen. Auch sollten durch weitere Studien funktionelle Prädiktoren für die Langzeitprognose inklusive der Entwicklung einer Sekundärarthrose ermittelt werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.11.2016
Dateien geändert am:16.11.2016
Promotionsantrag am:11.04.2016
Datum der Promotion:08.11.2016
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