Titel: | Struktur und Plastizität des Gehirns bei Pianisten und Nicht-Musikern mittleren Alters |
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=38436 |
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20160624-085505-4 |
Kollektion: | Dissertationen |
Sprache: | Deutsch |
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation |
Medientyp: | Text |
Autor: | Gärtner, Hanna [Autor]
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Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit |
Beschreibung: | Seit vielen Jahren untersuchen Neurowissenschaftler die Effekte von Lernvorgängen oder Training auf die Struktur des menschlichen Gehirns. Häufig dienen hierbei Musiker als Probanden, da sie sehr spezifisch ausgebildet werden und Veränderungen des Gehirns mit ihren besonderen Fähigkeiten in Beziehung zu bringen sind. Die überwiegende Anzahl der bisherigen Arbeiten auf diesem Gebiet untersuchte den Einfluss des intensiven Übens bei Kindern oder jungen Erwachsenen. Die Fragestellung der vorliegenden Studie war daher, inwieweit auch im höheren Lebensalter funktionelle und strukturelle Veränderungen des Gehirns nachweisbar sind, die mit dem Training in Verbindung stehen. Dazu wurden 20 professionelle männliche Musiker und 19 in Alter und Geschlecht übereinstimmende Kontrollprobanden untersucht. 13 der 20 Musiker waren professionell ausgebildete Pianisten oder Organisten, die aufgrund längerer Übezeiten als „intensiv-spielende Musiker“ klassifiziert wurden. Die Musiker der zweiten Gruppe waren professionelle Streichinstrumentalisten oder Musiklehrer an Gymnasien, die alle im Studium Klavier zumindest als Nebenfach studiert hatten. Mit jedem Probanden wurden Tests zur Motorik durchgeführt, sowie T1-gewichtete MRT-Bilder angefertigt. Die Daten wurden mittels Deformationsfeldbasierter Morphometrie ausgewertet. Die statistische Analyse erfolgte anhand verschiedener Zielregionen, die auf probabilistischen, zytoarchitektonischen Karten von grauer Substanz und myeloarchitektonischen Karten von Faserbahnen beruhten. Musiker zeigten eine bessere motorische Leistung als Kontrollen sowie eine erhöhte Fähigkeit zur unabhängigen Bewegung beider Hände. In der strukturellen Bildgebung zeigte sich ein vergrößertes Volumen der Musiker im Vergleich zu den Kontrollen im sensomotorischen Kortex, der Pyramidenbahn, dem entorhinalen Kortex (EK) und dem linken Lobulus parietalis superior (SPL). Auch zwischen den beiden Musikergruppen zeigten sich Unterschiede, vor allem in den motorischen Regionen. Veränderungen in SPL und EK könnten durch eine hohe Leistung der Musiker auf den Gebieten des Blattspiels und des Notengedächtnisses hervorgerufen worden sein. Zusammenfassend erlauben die vorliegenden Ergebnisse die Vermutung, dass intensives und spezifisches Training auch im höheren Alter zu strukturellen und funktionellen Veränderungen des Gehirns führt.
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Lizenz: | 
Urheberrechtsschutz
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Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » C. u. O. Vogt-Institut für Hirnforschung |
Dokument erstellt am: | 24.06.2016 |
Dateien geändert am: | 24.06.2016 |
Promotionsantrag am: | 05.06.2014 |
Datum der Promotion: | 12.05.2016 |