Dokument: Kardiovaskuläre Stabilität während Xenon-basierter Anästhesie – Welche Rolle spielt die NMDAR-abhängige Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin?
Titel: | Kardiovaskuläre Stabilität während Xenon-basierter Anästhesie – Welche Rolle spielt die NMDAR-abhängige Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin? | |||||||
Weiterer Titel: | Cardiovascular stability during xenon anaesthesia: role of norepinephrine uptake inhibition. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=38140 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20160504-103607-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hipp, Julian [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Kienbaum, Peter [Gutachter] Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Fragestellung: Im Gegensatz zu den meisten intravenösen und inhalativen Anästhetika sind Patienten unter Xenon-basierter Anästhesie hämodynamisch sehr stabil. Bei erhaltener efferenter Sympathikusaktivität, sympathischen Baroreflexen, systemisch vaskulärem Widerstand und Herzzeitvolumen ist der arterielle Blutdruck unverändert. Obwohl diese unter Xenon beobachtete hämodynamische Stabilität nicht mit einer Steigerung der efferenten Sympathikusaktivität einhergeht, ist die Konzentration des sympathischen Neurotransmitters Noradrenalin (NA) im Plasma nahezu verdoppelt.
Für das Anästhetikum Ketamin, dass wie Xenon als Rezeptorantagonist an N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren (NMDAR) wirkt, sind vergleichbare Kreislaufeffekte bekannt, die über eine rezeptorvermittelte Hemmung der Noradrenalintransporter zu einem gesteigerten NA-Spillover und Anstieg der NA-Plasmakonzentration führt. Daher testeten wir die Hypothese, dass Xenon die NA-Wiederaufnahme in vitro durch einen NMDA-Rezeptor (NMDAR)-vermittelten Mechanismus hemmt. Methoden: HEK 293 Zellen mit hNAT-, aber ohne NMDAR-Expression sowie humane Neuroblastomzellen (SH-SY5Y), die sowohl hNAT als auch NMDAR exprimieren, wurden für 20 min ohne Zusätze sowie mit Ketamin (1 mM), dem spezifischen NMDA-Antagonisten MK-801 (2 µM) oder der Kombination aus NMDA (25 µM) und Glycin (10 µM) behandelt. Anschließend wurde die NA-Aufnahme nach Inkubation ohne oder mit Xenon (65%) bei 37°C für 20 min mittels eines fluorogenen Substrates des hNAT gemessen (n=4). Der unspezifische Anteil der Fluoreszenzintensität wurde durch Desipramin (5 µM) bestimmt und subtrahiert. Die Spezifität der Effekte auf die NA-Aufnahme wurde zusätzlich radiometrisch nach Inkubation mit 3H-NA bestimmt (n=6). Statistik: Mittelwert ± SD, ANOVA, Bonferroni post hoc Test, p<0,05. Ergebnisse: HEK 293 Wildtypzellen zeigten keine NA-Aufnahme. In hNAT-überexprimierenden HEK 293 Zellen wurde die NA-Aufnahme durch Ketamin gehemmt (-53%±3), während Xenon, MK-801 sowie die Kombination von NMDA und Glycin zu keiner Veränderung führten. Im Gegensatz dazu hemmte Xenon die hNAT-Aktivität in Neuroblastomzellen (-35%±14). Während MK-801 (-48%±16) und Ketamin (-87%±10) die NA-Aufnahme ebenfalls reduzierten, hatte eine Kombination mit Xenon keinen additiven Effekt. Die Radiometrie bestätigte dies, wobei die Kombination von NMDA und Glycin den Effekt von Xenon aufhob. Schlussfolgerungen: Xenon hemmt die NA-Aufnahme in NMDAR-exprimierenden humanen Neuroblastomzellen, während sich in Zellen ohne NMDAR kein Effekt zeigt. Im Gegensatz zu Ketamin, das auch ohne Anwesenheit von NMDAR die NA-Aufnahme durch einen direkten Antagonismus am hNAT partiell hemmt, hängt die Xenon-bedingte hNAT-Hemmung wesentlich von dem bekannten Antagonismus am NMDAR ab. Dieser Mechanismus könnte für die Anstiege der NA-Plasmakonzentration unter Xenon-Anästhesie und die damit assoziierte hämodynamische Stabilität verantwortlich sein. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 04.05.2016 | |||||||
Dateien geändert am: | 04.05.2016 | |||||||
Promotionsantrag am: | 18.12.2014 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.03.2016 |